Ursula Leemann – Wikipedia

Ursula Leemann (1991)

Ursula Leemann-Bosshard (* 7. Oktober 1936 in Winterthur; gestorben 13. Juni 2013)[1] war eine Schweizer Politikerin (SP). Sie sass von 1991 bis Ende 1999 im Nationalrat.[2] Zudem präsidierte sie 1989/90 den Zürcher Kantonsrat.[2]

Beruflicher Werdegang

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Ursula Leemann studierte als einzige Frau ihres Jahrgangs Biologie an der ETH Zürich[3] und promovierte auch in diesem Fach.[2] Sie arbeitete und studierte zwei Jahre in Pennsylvania (USA).[3]

Politische Tätigkeit

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1978 wurde Ursula Leemann in den Zürcher Kantonsrat[2] gewählt. Vier Jahre lang präsidierte sie dort die SP-Fraktion.[2] 1989/90 war sie Kantonsratspräsidentin.[2] Sie war erst die zweite Frau in diesem Amt[2]. Zum ersten Mal waren damit die beiden höchsten Politämter des Kantons Zürich in Frauenhand[2] – denn Hedi Lang präsidierte gleichzeitig die Kantonsregierung. 1991 trat Ursula Leemann zurück und wurde in den Nationalrat gewählt.[1] Dort präsidierte[2] sie 1998/99 die Finanzdelegation, welche den gesamten Finanzhaushalt des Bundes überprüft und überwacht. Zudem war sie Mitglied der Parlamentarischen Untersuchungskommission, welche die Organisations- und Führungsprobleme[4] in der Pensionskasse des Bundes untersuchte,[3] die dem damaligen SP-Bundesrat Otto Stich unterstand. Der Bericht dieser Untersuchungskommission war kritisch gegenüber Leemanns Parteigenosse Stich.[5] Dafür kritisierte der damalige SPS-Präsident Peter Bodenmann sie öffentlich an einer Medienkonferenz[3], wofür er sich an einer Parteiversammlung später ebenfalls öffentlich entschuldigte.[5] Allgemein galt Ursula Leemann als stille Schafferin jenseits des Rampenlichts.[3] 1999 verzichtete Ursula Leemann auf eine nochmalige Kandidatur.[2]

Ursula Leemann setzte sich politisch für den Schutz der Umwelt und soziale Gerechtigkeit ein[6].

Sie setzte ihre politische Karriere mit der Wahl in den Zürcher Verfassungsrat fort, den sie 2001/02[7] auch präsidierte.[2]

Ursula Leemann kam in Winterthur als Tochter des Besitzers eines kleinen Sanitärgeschäftes zur Welt[3]. Ursula Leemann-Bosshard war mit dem Elektroingenieur[2] Robert Leemann verheiratet[6]. Das Paar hatte keine Kinder.[3] Er starb sieben Jahre vor ihr.[6] Aus einem Legat von Ursula Lehmann flossen 100'000 Franken ins Kapital der Genossenschaft Wirtschaft zum guten Menschen.[8] Die SP-nahe Genossenschaft hatte einen Ort des politischen Austauschs zum Ziel.[9] 2019 übernahm sie das geschichtsträchtige Restaurant „Café Boy“ in Zürich Aussersihl.[8]

Commons: Ursula Leemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Zürcher SP-Politikerin Ursula Leemann-Bosshard gestorben. In: Limmattaler Zeitung. 15. Juni 2013, abgerufen am 11. Mai 2021.
  2. a b c d e f g h i j k l Ursula Leemann. Eidgenössisches Parlament, abgerufen am 11. Mai 2021.
  3. a b c d e f g "Von Peter Bodenmann gebodigt": Viktor Parma am 15. Dezember 1996 im Sonntagsblick.
  4. Bericht der parlamentarischen Untersuchungskommission über die Organisations- und Führungsprobleme bei der Pensionskasse des Bundes PKB und über die Rolle des Eidgenössischen Finanzdepartements in bezug auf die PKB. In: Eidgenössisches Parlament. 7. Oktober 1996, abgerufen am 11. Mai 2021.
  5. a b "Présidence du parti Peter Bodenmann s'excuse auprès d'Ursula Leemann" in einer SDA-Mitteilung vom 28. Juni 1997
  6. a b c "Zum Gedenken an Ursula Leemann": Barbara Bussmann am 27. Juni 2013 im Zürcher Oberländer.
  7. Wir trauern um alt Nationalrätin Ursula Leemann. In: SP Bezirk Uster. Abgerufen am 11. Mai 2021.
  8. a b Daniel Fritsche: Das legendäre Café Boy wird wieder rot. Neue Zürcher Zeitung, 15. Juni 2019, abgerufen am 11. Mai 2021.
  9. Wir sind Boy. In: Café Boy. Abgerufen am 11. Mai 2021.