Vœgtlinshoffen – Wikipedia
Vœgtlinshoffen | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Colmar-Ribeauvillé | |
Kanton | Wintzenheim | |
Gemeindeverband | Pays de Rouffach, Vignobles et Châteaux | |
Koordinaten | 48° 1′ N, 7° 17′ O | |
Höhe | 267–899 m | |
Fläche | 3,99 km² | |
Einwohner | 475 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 119 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68420 | |
INSEE-Code | 68350 | |
Vœgtlinshoffen (Vöklinshofen) mit Weingärten, im Hintergrund rechts die Bergburgen-Ruinengruppe Drei Exen |
Vœgtlinshoffen (deutsch Vöklinshofen, früher auch Vögtlinshofen oder Vöklingshofen) ist eine französische Gemeinde mit 475 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Wintzenheim im Arrondissement Colmar-Ribeauvillé.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Oberelsass auf 340 m Höhe an der Elsässer Weinstraße am Rand der Vogesen, etwa zehn Kilometer südwestlich von Colmar und sechs Kilometer südsüdwestlich von Wintzenheim. Das 3,99 km² umfassende Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer vom Straßburger Bischof Heinrich I. 1188 ausgefertigten und dem Stift Marbach ausgehändigten Urkunde wird ein Ödalrico von Vocelineshoven genannt.[1] Weitere ältere Ortsbezeichnungen kommen vor als Walchilshove (1212), Vochelmisheim (1222), Walchilnshove (1265), Walchilshove (1265), Vochilishofen (1298), Fockelinishoven (13. Jh.), Vokelinshofe ... Vögkelinshoven (14. Jh.), Vöckelshoffen (1424), Vöchliszhoffen ... Vöklinszhoffen (1433), Vockliszhöuen (1487), Fockelszhouen (1488), Feckelszhoffen (1439) und als Hadstat cum filia Voglishouen (1441).[2][3] Eine dem hl. Nikolaus gewidmete Kirche wurde 1145 geweiht, das heutige Gebäude ist ein moderner Neubau.[2] 1890 wurden südlich des Dorfs auf der Flur ‚Altes Klösterle‘ in Richtung Geberschweier Gold- und Silbermünzen aus dem 14. und 15. Jahrhundert gefunden.[4]
Das Dorf im Heiligen Römischen Reich gehörte früher zur Vogtei Ensisheim[5] der Habsburger im Elsass. Im Rahmen der sogenannten Reunionspolitik Ludwigs XIV. wurde die Vogtei 1680 durch Beschluss der Reunionskammern von Breisach und Metz vom Königreich Frankreich annektiert.[6][7]
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Colmar im Bezirk Oberelsass zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben hauptsächlich Weinbau.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Am 1. Januar 1996 wurde der Name von Vœgtlinshofen in Vœgtlinshoffen geändert.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2014 | |
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Einwohner | 433 | 434 | 387 | 392 | 446 | 478 | 531 | 534 | |
Cassini und INSEE |
- Nikolaikirche (Aufnahme 2010)
- Altes Dorfhaus
- Alter südlicher Dorfeingang
- Dorfstraße
- Rathaus (mairie)
- Lourdesgrotte an der Kirche
- Gefallenendenkmal
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Lage unmittelbar an den Vogesen erfolgt die Verkehrsanbindung hauptsächlich in Richtung Osten zur D 83 bzw. noch weiter östlich zur A 35.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am letzten Wochenende des Monats Juni findet das Dorffest statt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 1337–1338.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Urkunden und Akten der Stadt Straßburg. Hrsg. mit Unterstützung der Landes- und der Stadtverwaltung. Verlag Karl J. Trübner, Strassburg 1879–1900. Teil I: Urkundenbuch der Stadt Straßburg. Band 4, 1. Hälfte (1898): Nachträge und Berichtigungen zu Band I–III gesammelt von Wilhelm Wiegand, Register zu Band II, III und IV,1 bearbeitet von Aloys Schulte und Wilhelm Wiegand, S. 6–7, Ziffer 9 (Google Books).
- ↑ a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band II: Ober-Elsass, Friedrich Bull, Straßburg 1881, S. 683–684 (Google Books).
- ↑ Topographisches Wörterbuch des Ober-Elsasses – die alten und neuen Ortsnamen enthaltend, Georg Stoffel (Hrsg.). Zweite Auflage, Barth, Colmar 1876. S. 573, rechte Spalte (Google Books)
- ↑ August Hertzog: Der Vöklinshofener Münzfund. In: Mittheilungen der Gesellschaft für Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler im Elsass, II. Folge, Band 15, Straßburg 1892, S. 328–333 (Google Books).
- ↑ Die alten Territorien des Elsaß nach dem Stand vom 1. Januar 1648. Mit Ortsverzeichnis und zwei Kartenbeilagen. Statistische Mittheilungen über Elsaß-Lothringen, Heft 27. Herausgegeben vom Statistischen Bureau für Elsaß-Lothringen. Verlag M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1896, S. 40–42 (Google Books).
- ↑ Maximilian du Prel: Die Deutsche Verwaltung in Elsass-Lothringen 1870-1879. Denkschrift mit Benutzung amtlicher Quellen. Karl J. Trübner, Straßburg 1879, S. 7, Ziffer I.3 (Google Books).
- ↑ Hermann Schulze, Lehrbuch des deutschen Staatsrechtes. Zweites Buch: Das deutsche Reichsstaatsrecht. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1886, S. 355–356 (Google Books).