Wörthhof – Wikipedia
Wörthhof Stadt Wörth an der Donau | ||
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Koordinaten: | 48° 59′ N, 12° 24′ O | |
Höhe: | [1] ca. 323 m ü. NHN | |
Einwohner: | 9 (1987)[2] | |
Eingemeindung: | 1. April 1971 | |
Eingemeindet nach: | Wörth a.d.Donau | |
Postleitzahl: | 93086 | |
Lage von Wörthhof in Bayern | ||
Wörthhof – Ortsteil von Wörth a.d.Donau |
Wörthhof (bairisch: Wiardhof) ist eine Einöde und Ortsteil der Oberpfälzer Stadt Wörth an der Donau im Landkreis Regensburg in Bayern.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt am westlichen Rand des Gäuboden, etwa zwei Kilometer südwestlich von Wörth und ein Kilometer von der Donau entfernt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wörthhof, übersetzt Inselhof, bildete vor dem Damm- und Donauausbau eine hochwasserfreie Siedlungsfläche inmitten des Überschwemmungsgebietes des Flusses. Im Süden ging das Hochwasser der Wiesent bis an die Ortschaft Oberachdorf heran und vereinigte sich mit dem Donauhochwasser zu einem kilometerbreiten See. Die Verbindung mit Oberachdorf war dann für Tage nur mit einem Kahn möglich und da der Fährbetrieb nach Pfatter ruhte, war der Markt Wörth nur über Donaustauf oder Straubing erreichbar.
Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde war ursprünglich ein Ortsteil der Gemeinde Wiesent und kam, von der US-amerikanischen Militärregierung veranlasst, zwischen 1945 und 1948 vorübergehend zum Markt Wörth. Am 23. März 1949 wechselte der Ort zur Gemeinde Oberachdorf.[3] Durch die Eingemeindung von Oberachdorf in die Stadt Wörth a.d.Donau im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. April 1971 wurde Wörthhof ein amtlich benannter Ortsteil von Wörth.
Kirchensprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1879 war der Ort der katholischen Pfarrei Wiesent zugeordnet[4] und wechselte spätestens 1885 zur Pfarrei Wörth an der Donau.
Schulsprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wörthhofkinder besuchten bis 1884 die Schule in Wiesent. Anschließend wechselte der Ort vom Schulsprengel Wiesent zur Schule in Wörth.
Post
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Postangelegenheiten war seit mindestens 1875 das Postamt in Wörth a.d.Donau zuständig.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1838[5] | 1860[4] | 1871[6] | 1885[7] | 1900[8] | 1925[9] | 1950[10] | 1961[11] | 1970[12] | 1987[2] |
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Einwohner | 12 | 9 | 9 | 11 | 8 | 7 | 11 | 5 | 2 | 9 |
Flutpolder Wörthhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Einöde Wörthhof ist der geplante Flutpolder "Wörthhof" benannt. Die Einöde liegt inmitten des vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geplanten etwa 760 Hektar großen gesteuerten Hochwasserpolders und wäre hauptsächlich betroffen. Sein Rückhaltevermögen von etwa 16 Millionen Kubikmeter würde im Falle eines sehr großen Hochwasserereignisses genutzt und die Unterlieger, unter anderem Straubing und Deggendorf, entlasten. Die Stadt Wörth an der Donau und alle an die Donau angrenzenden Gemeinden des Umlandes bis Barbing haben sich einstimmig und mit Nachdruck gegen die von der Bayerischen Staatsregierung geplante Schaffung gesteuerter Flutpolder zur Milderung von Hochwasserständen an der Donau ausgesprochen. Auch die Landrätin des Landkreises Regensburg Tanja Schweiger zeigt sich skeptisch. Die seit Jahren bekannte Grundwasserproblematik, hervorgerufen durch die Donau, und die Gefährdung der Trinkwasserversorgung von Wörth, die sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe der geplanten Flutpolder befindet, spreche deutlich dagegen.[13]
Am 11. April 2015 besuchte die CSU-Bezirksvorsitzende und Sozialministerin Emilia Müller den Ortsteil Kiefenholz um sich mit der Problematik Flutpolder vertraut zu machen.[14]
Durch den nach der Landtagswahl vom 14. Oktober 2018 in Bayern zwischen den Freien Wählern und der CSU geschlossenen Koalitionsvertrag wird das Flutpolderkonzept im Landkreis Regensburg nicht weiter verfolgt. Dies war eine Kernforderung der Freien Wähler. Die frei werdenden finanziellen Mittel sollen in den dezentralen Hochwasserschutz entlang der Donau und aller Zuläufe investiert werden.[15]
→ Zur Geschichte der Donau bei Wörth siehe auch: Wörth und die Donau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Schindler: Wörth an der Donau in alten Ansichten. Europäische Bibliothek – Zaltbommel/Niederlande 1987, ISBN 90-288-4565-8 Kapitel 13 Wörthhof.
- Ludwig Schindler: Großgemeinde Stadt Wörth in Vergangenheit und Gegenwart. 1. Auflage. Wörth a. d. Donau 2001, OCLC 166027622
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Seite der Stadt Wörth an der Donau
- Wörthhof in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Flutpolder Wörthhof auf Hochwasserdialog Bayern
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ BayernAtlas, Topographische Karte 1:25000
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 274 (Digitalisat).
- ↑ Ludwig Schindler: Großgemeinde Stadt Wörth in Vergangenheit und Gegenwart. Straubing 2001.
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel des Bisthums Regensburg: nach der allgemeinen Pfarr- und Kirchen-Beschreibung von 1860 … Regensburg 1863, S. 444 (Digitalisat).
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 924, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 886 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 924 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 934 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 593 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 137 (Digitalisat).
- ↑ Stadt Wörth a. d. Donau: Neue Argumente gegen die Flutpolder ( des vom 4. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 28. November 2014.
- ↑ Sebastian Schmid: Poldergegner heizten der Ministerin ein. Die CSU-Spitze hatte Emilia Müller auf den Kiefenholzer Damm geladen, um ihr die Argumente nahezubringen. Es gab Gelächter. Mittelbayerischer Verlag KG, 13. April 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2015; abgerufen am 8. Juni 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Polderbau im Landkreis Regensburg: Flutpolder gestoppt, abgerufen am 30. Dezember 2018.