Weißdorf – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 11′ N, 11° 51′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Sparneck | |
Höhe: | 532 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,91 km2 | |
Einwohner: | 1216 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95237 | |
Vorwahl: | 09251 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 184 | |
Gemeindegliederung: | 13 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Schwarzenbacher Straße 6 95237 Weißdorf | |
Website: | www.weissdorf.de | |
Erster Bürgermeister: | Heiko Hain (Überparteiliche Freie Wählergemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Weißdorf im Landkreis Hof | ||
Weißdorf ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Sparneck.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weißdorf liegt am Nordrand des Naturparks Fichtelgebirge an der Saale etwa drei Kilometer östlich der Stadt Münchberg und ca. 18 Kilometer südlich der Stadt Hof (Saale).
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Albertsreuth (Weiler)
- Bärlas (Dorf)
- Benk (Dorf)
- Bug (Dorf)
- Eiben b.Weißdorf (Weiler)
- Einzel a.d.Kirchenlamitzerstraße (Einöde)
- Einzel b.Wulmersreuth (Einöde)
- Lohmühle (Einöde)
- Oppenroth (Weiler)
- Schäferei (Einöde)
- Schallersgrün (Einöde)
- Weißdorf (Pfarrdorf)
- Wulmersreuth (Dorf)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung von Weißdorf datiert auf das Jahr 1364. Die Familie von Sparneck zählte zu ihren Stammburgen auch das Weißdorfer Wasserschloss und die Burg Uprode. Das ehemalige Amt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth fiel mit diesem im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Die Freiherren von Podewils besaßen zu dieser Zeit dort ein Rittergut.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1938 wurde die Nachbargemeinde Bug aufgelöst und ebenso wie Oppenroth und Wulmersreuth (dieses aus der Gemeinde Markersreuth) in die Gemeinde Weißdorf eingegliedert.[4] Der Gemeindeteil Benk (vorher Gemeinde Hallerstein) ließ sich am 1. Juli 1976 freiwillig aufnehmen. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Ortsteile Albertsreuth und Bärlas (vorher Gemeinde Seulbitz an der Sächsischen Saale) nach Weißdorf umgegliedert.[5]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerentwicklung Weißdorfs von 1840 bis 2022:[6]
- 1840: 1724 Einwohner
- 1871: 1749 Einwohner
- 1900: 1425 Einwohner
- 1925: 1319 Einwohner
- 1939: 1203 Einwohner
- 1950: 1721 Einwohner
- 1961: 1584 Einwohner
- 1970: 1468 Einwohner
- 1987: 1256 Einwohner
- 1991: 1299 Einwohner
- 1995: 1371 Einwohner
- 2002: 1360 Einwohner
- 2003: 1371 Einwohner
- 2004: 1336 Einwohner
- 2005: 1296 Einwohner
- 2006: 1292 Einwohner
- 2007: 1280 Einwohner
- 2008: 1260 Einwohner
- 2009: 1219 Einwohner
- 2010: 1197 Einwohner
- 2011: 1226 Einwohner
- 2012: 1201 Einwohner
- 2013: 1185 Einwohner
- 2014: 1192 Einwohner
- 2015: 1166 Einwohner
- 2016: 1174 Einwohner
- 2017: 1170 Einwohner
- 2018: 1164 Einwohner
- 2019: 1149 Einwohner
- 2020: 1146 Einwohner
- 2021: 1163 Einwohner
- 2022: 1174 Einwohner
Im Zeitraum von 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1254 auf 1164 um 90 bzw. um 7,2 %. Am 31. Dezember 1999 hatte Weißdorf 1421 Einwohner.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1. Mai 1978–30. April 1996 | Karl Kießling (ÜFWG) |
1. Mai 1996–30. April 2008 | Karl Baier (ÜFWG) |
1. Mai 2008–30. April 2014 | Herbert Gebhardt (Pro Weißdorf) |
seit 1. Mai 2014 | Heiko Hain (ÜFWG) |
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus 13 Mitgliedern (einschließlich des Ersten Bürgermeisters).
Überparteiliche Freie Wählergemeinschaft | SPD und Unabhängige | Pro Weißdorf | Unabhängige Bürger | |
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1. Mai 2002–30. April 2008 | 9 | 4 | – | – |
1. Mai 2008–30. April 2014 | 5 | – | 6 | 2 |
1. Mai 2014–30. April 2020 | 8 | – | 5 | - |
seit 1. Mai 2020 | 10 | – | 3 | - |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot ein dreipassförmig verschlungenes silbernes Band.“[7] | |
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde unterhält eine Partnerschaft mit der Gemeinde Werda im sächsischen Vogtlandkreis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Spätgotische Hallenkirche St. Maria von 1480
- Wasserschloss (in Privatbesitz, eine Besichtigungen ist nicht möglich)
- Burgruine Uprode
- Rittergut Bug
In Weißdorf war von 1472 bis 1988 eine Getreide- und Schneidmühle in Betrieb. Sie gehörte zunächst den Herren von Sparneck zu Weißdorf bzw. zu Bug.[8]
Freizeit-, Garten- und Sportanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gartenanlage des Schrebergartenvereins Weißdorf
- Spielplatz Weißdorf an der Saale
- Sportanlage des TuS Weißdorf (Fußballplatz, Tennisplatz, Laufbahn, Weitsprungbereich, Kugelstoßbereich, Sportheim)
- Turnhalle Weißdorf
- Gemeindehaus Weißdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab 2011 nach der amtlichen Statistik[9] insgesamt 160 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Davon waren im Bereich der Land- und Forstwirtschaft neun, im produzierenden Gewerbe 98, im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 21, im Bereich der Unternehmensdienstleister elf und im Bereich der öffentlichen und privaten Dienstleister 21 Beschäftigte. 1998 gab es noch insgesamt 503 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2197 Hektar, davon waren 973 Hektar Ackerfläche.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es bestehen folgende Einrichtungen:
- Kindertagesstätte Weißdorf
- Volksschule Weißdorf-Sparneck
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist über die A 9 (Ausfahrt Münchberg-Süd) sowie über die A 93 (Ausfahrt Rehau-Süd) und über die durch Weißdorf führende B 289 erreichbar.
Die Bahnstrecke Münchberg–Zell, die über Weißdorf führte, wurde am 25. September 1971 eingestellt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Wolfgang Döbereiner (1780–1849), deutscher Chemiker, verbrachte seine Kindheit auf dem heute zur Gemeinde Weißdorf gehörenden Rittergut in Bug und lehrte Goethe Wissen über Elemente und deren Eigenschaften.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Weißdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 140–141 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Weißdorf. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 614 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Weißdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. März 2021.
- ↑ Gemeinde Weißdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 526.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687 und 688 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: [1]
- ↑ Eintrag zum Wappen von Weißdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Wilfried Kluge: Mühlen in Münchberg und im alten Landkreis Münchberg. In: Münchberg - Beiträge zur Stadtgeschichte. Band 2. Münchberg 1998. S. 148.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung [2]