Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kolleg – Wikipedia

Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kolleg
Gebäude des Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kollegs, Juni 2014.
Schulform Weiterbildungskolleg
Schulnummer 170628
Gründung 1958[1]
Adresse Am Hackenbruch 35
40231 Düsseldorf
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 12′ 23″ N, 6° 50′ 6″ OKoordinaten: 51° 12′ 23″ N, 6° 50′ 6″ O
Träger Institut zur Erlangung der Hochschulreife für Handwerker, Facharbeiter und andere Berufstätige mit abgeschlossener Ausbildung e. V.
Schüler etwa 300 (Stand: 2022)
Lehrkräfte etwa 30 (Stand: 2022)
Leitung Jörg Masuch, Katharina Westerholt
Website www.riehl-kolleg.de

Das Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kolleg (ehemals Wilhelm-Heinrich-Riehl-Institut, kurz Riehl-Kolleg) ist ein Kolleg zur Erlangung der Hochschulreife in Düsseldorf. Das Riehl-Kolleg ist eine öffentlich anerkannte private Ersatzschule.

Am 13. Dezember 1957 beschloss die Handwerkskammer Düsseldorf die Erschaffung eines Institutes, das berufstätigen Erwachsenen den Erwerb der Hochschulreife ermöglichen, „begabten Handwerkern den Weg in Führungsstellen“ zu ermöglichen und somit zugleich auch den „Nachwuchs des Hauses [der Handwerkskammer] planvoll in die Wissenschaften“ entwickeln sollte.[2] Zu diesem Zeitpunkt existierten bundesweit lediglich drei weitere derartige Einrichtungen: in Braunschweig (gegründet 1949), in Delmenhorst (1949) und in Oberhausen (1953).

Die Gründungsidee ist das Schaffen der

„Geschlossenheit des Bildungszuges, der mit der Lehre beginnt, über die Gesellenprüfung, die gleichzeitig zu absolvierende Berufsschule sowie über verschiedene Bildungseinrichtungen zur Fachschulreife und schließlich zur Hochschulreife [führt].“

Handwerks-Zeitung[3]

Anlässlich der Entlassungsfeier der Abiturienten am 10. März 1961 führte der Präsident der Handwerkskammer, Georg Schulhoff, aus:

„Aus der Erkenntnis der bildungspolitischen Situation habe das Handwerk des Regierungsbezirkes Düsseldorf damit einen wesentlichen Beitrag auf der letzten Stufe des Zweiten Bildungsweges geleistet und darüber hinaus einer kulturellen Aufgabe genügt.“

Handwerks-Zeitung[4]

Nach der Genehmigung als private Ersatzschule im April 1958 fand die erste damals notwendige Aufnahmeprüfung am Oberhausen-Kolleg mit 93 Bewerbern statt; zum 1. Dezember des Jahres traten dann 31 männliche Studierende für den ersten Studiengang an.[5] Von diesen wiederum erlangten 16 im März 1961 die allgemeine Hochschulreife.[6]

Wilhelm Heinrich Riehl um 1860

Namensgeber ist Wilhelm Heinrich Riehl als der wissenschaftliche Begründer der Volkskunde.

Zweck der damals so heißenden „Stiftung Institut zur Vorbereitung auf die Hochschulreife für Handwerker e.V.“ war der Betrieb des Riehl-Instituts „unter Einbeziehung der humanistischen Tradition, dennoch den realistischen Bildungsbemühungen unserer Tage entsprechend“.[3] Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf und die Stadt Düsseldorf traten der Stiftung 1964 bei.[2] Die Stiftung betreibt diese Schule weiterhin unter einem leicht veränderten Namen (s. o.).

Für die Abiturprüfungen gelten die Bestimmungen zum Zentralabitur des Kultusministeriums Nordrhein-Westfalens. Auch die Fachhochschulreife kann erlangt werden. Der Lehrgang betrug anfangs fünf Semester bis zur allgemeinen Hochschulreife, seit Anfang der 1980er Jahre beträgt er sechs Semester. Regelmäßig angebotene Leistungskurse sind in der einen Zeitschiene Deutsch, Englisch und Mathematik, in der anderen Zeitschiene Soziologie, Biologie und Geschichte.

2008 wurde das 50-jährige Jubiläum gefeiert, es wurde eine umfangreiche Festschrift erstellt.[2]

Seit 1988 existiert der Förderverein Ganzes Haus e. V.

Der Schulbesuch der Studierenden kann durch elternunabhängiges Bafög finanziert werden, einzelne Studierende können sich um ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung bewerben.

  • 1958–1959: Hans Pabst
  • 1959–1961: Anton Hackenbroich
  • 1961–1970: Herr Berg
  • 1970–1996: Gerhard Brüggen
  • 1996–2017: Heinz-Jakob Dewey
  • seit 2017: Jörg Masuch
Commons: Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kolleg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. duesseldorf.de/archiv – offizielles Stadtarchiv. Abgerufen am 3. Juni 2014.
  2. a b c (Hrsg.)Hans-Jürgen Zarm: 1958–2008. 50 Jahre Riehl-Kolleg, Düsseldorf 2008
  3. a b Wilhelm-Heinrich-Riehl-Institut wurde eröffnet, in: Handwerks-Zeitung, 28. März 1958
  4. H.O.: Nun ist das Tor zur Hochschule geöffnet, in: Handwerks-Zeitung, 31. März 1961
  5. vgl. Wilhelm-Heinrich-Riehl-Institut wurde eröffnet, in: Handwerks-Zeitung, 28. März 1958
  6. vgl.: H.O.: Nun ist das Tor zur Hochschule geöffnet, in: Handwerks-Zeitung, 31. März 1961
  7. Joachim Breitbach: Morgens tue ich dann etwas für meine Birne (Memento des Originals vom 3. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de, Westdeutsche Allgemeine Zeitung – Website, 13. Februar 2014. Abgerufen am 4. März 2015.
  8. Jörg Masuch: Ehemaliger Riehler dreht Kurzfilm am Riehl-Kolleg:. Abgerufen am 9. Dezember 2019 (deutsch).
  9. Brigitte Pavetic: Filmfestival: Zwei Filmemacher auf dem Weg nach Hollywood. Abgerufen am 9. Dezember 2019.