Wilhelm Engelhard (Künstler) – Wikipedia
Wilhelm Engelhard, auch Friedrich Wilhelm Engelhard oder Engelhardt, (* 9. September 1813 in Grünhagen, heute zu Bienenbüttel; † 23. Juni 1902 in Hannover) war ein deutscher Porträtmaler und Bildhauer. Er war verheiratet mit Marie Pauline Roesing (* 14. Dezember 1828 in Hamburg).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Engelhard ließ sich zunächst in London und Paris zum Elfenbeinschnitzer ausbilden, ehe er 1837 das Bildhauer-Studium an der Höheren Gewerbeschule in Hannover begann, wobei ihn das hannoversche Königshaus unterstützte. Er wurde 1839 Schüler von Bertel Thorvaldsen in Kopenhagen, 1841 von Ludwig Schwanthaler in München. 1848 war er Porträtmaler in Hamburg und Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832. 1855–58 lebte er in Rom und seit 1859 – von König Georg V. berufen – wieder in Hannover, um an der Ausgestaltung der Marienburg (bei Nordstemmen) mitzuwirken, wo er das Eddafries gestaltete. Im Jahr 1859 wurde Engelhard Mitglied des Hannoverschen Künstlervereins und 1869 zum Professor an der Polytechnischen Schule berufen. Obwohl er noch heute mit einer großen Zahl von Skulpturen, Denkmälern und Bildwerken in Hannover vertreten ist, könnte man ihn doch als den ‚großen Unbekannten‘ unter den hannoverschen Bildhauern bezeichnen.
Engelhardt war der Vater und Erstausbilder des Bildhauers Roland Engelhard.
Ehrengrab
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ehrengrab für Wilhelm Engelhardt findet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover, Abteilung 9B, Grablege Nummer 166-169.[1]
Werkauswahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berlin-Groß Lichterfelde
- Kolossalstandbild des Erzengels Michael, auf der Spitze der Kuppel der Hauptkadettenanstalt (1876)
- Hannover
- Reliefs am „Provinzialständehaus“, Schiffgraben (heutiges Niedersächsisches Finanzministerium) (um 1880)
- Reliefs und Figuren am Künstlerhaus, Sophienstraße (um 1855)
- Wotan-Denkmal, Planckstraße (Rückseite des Niedersächsischen Landesmuseums) (1888)
- Schiller-Denkmal, Georgstraße (1863)
- Figuren des Marktbrunnens, Am Markt (neben dem Alten Rathaus) (1881)
nach Entwürfen von Hermann Schaper
- Hannover-Herrenhausen
- Sitzstatue der Kurfürstin Sophie, im Großen Garten Herrenhausen (1876–78)
- Bad Harzburg
- Bismarck-Relief an der Canossasäule auf dem Burgberg (1877), in Zusammenarbeit mit dem Architekten Hermann Strümpelt
- Schillerdenkmal in Hannover an der Georgstraße
- Marktbrunnen Hannover
- Wotan-Denkmal
- Sitzstatue der Kurfürstin Sophie
- Bismarck-Relief an der Canossasäule in Bad Harzburg
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste von Mitgliedern des Hannoverschen Künstlervereins
- Liste der Denkmäler in Hannover
- Liste der Baudenkmale in Hannover
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Engelhard, Wilhelm (Friedr. Wilh.). In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 541–542 (Textarchiv – Internet Archive).
- Wilhelm Engelhard. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 3: Einstein–Görner. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-094655-6, S. 118 (books.google.de – eingeschränkte Ansicht).
- Technische Hochschule Hannover: Catalogus professorum 1831–1981. Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum der Universität Hannover. Band 2. Hannover 1956, S. 57.
- R. Hartmann: Geschichte der Residenzstadt Hannover von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Mit Plänen und Abbildungen. Kniep, Hannover 1880, S. 999.
- Helmut Zimmermann: Hannover in der Tasche. 2. erweiterte Auflage. Hannover 1988, S. 117.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Engelhard(t), Wilhelm. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon. passim.
- Roland Engelhard: Biographie von W. Engelhard, in: Niedersachsen (Zeitschrift). Jg. 19, Nr. 17, 1914.
- Hugo Thielen: Engelhard(1), Friedrich Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 109 u.ö. (books.google.de).
- Bildwerke aus drei Jahrhunderten in Hannover. Kunstverein, Hannover 1957.
- Hugo Thielen: Engelhard(t), (1), Friedrich Wilhelm. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 160.
- Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover 1931, S. 109.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karin van Schwartzenberg (Verantw.): Ehrengräber und Gräber bedeutender Persönlichkeiten auf dem Stadtfriedhof Engesohde, Faltblatt DIN A3 mit Übersichtsskizze, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Städtische Friedhöfe, Sachgebiet Verwaltung und Kundendienst, Hannover, 2012
Personendaten | |
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NAME | Engelhard, Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Engelhard, Friedrich Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 9. September 1813 |
GEBURTSORT | Grünhagen bei Bienenbüttel |
STERBEDATUM | 23. Juni 1902 |
STERBEORT | Hannover |