Wingsbach – Wikipedia

Wingsbach
Wappen von Wingsbach
Koordinaten: 50° 10′ N, 8° 9′ OKoordinaten: 50° 10′ 1″ N, 8° 8′ 55″ O
Höhe: 388 m ü. NHN
Fläche: 5,79 km²[1]
Einwohner: 776 (Nov. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 134 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 65232
Vorwahl: 06128

Wingsbach ist einer der kleineren Stadtteile der Stadt Taunusstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.

Die folgenden Orte grenzen an Wingsbach.

Steckenroth Strinz-Margarethä Hambach
Watzhahn
Orlen
Bleidenstadt Hahn Wehen

Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Wingisbach seit 1223/34 urkundlich bezeugt,[1] er entstand aber vermutlich schon um die Jahrtausendwende. Über eine sichere Namensdeutung sind sich die Historiker uneins. Während die einen den Namen Wingsbach als den früheren Besitz des „Wuno“ oder „Wüno am Bach“ deuten, meinen andere, die Wortwurzel sei „Winigesbach“, was als „Bach des Winiger“ zu übersetzen wäre.

Die Geschichte von Wingsbach ähnelt in vielem der Historie seiner Nachbarorte. Sie alle lagen während des Mittelalters im Spannungsfeld zwischen den Rechten des Abtes von Bleidenstadt und den Ansprüchen der Grafen von Nassau. Die weltlichen Herren verstanden es nämlich geschickt, die ursprünglichen Rechte der Geistlichkeit immer weiter in den Hintergrund zu drängen und schließlich unwirksam werden zu lassen.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wingsbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die 1971 neu entstandene Stadt Taunusstein als Stadtteil eingegliedert.[3][4] Für Wingsbach wurde wie für die übrigen Stadtteile von Taunusstein ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Wingsbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]

Einwohnerentwicklung

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1593: 36 Hausgesesse
• 1615: 24 Hausgesesse
• 1629: 27 Hausgesesse
• 1670: 5 Hausgesesse
• Um 1700: ca. 50 Einwohner
• 1747: 14 Wohnhäuser
Wingsbach: Einwohnerzahlen von 1821 bis 2020
Jahr  Einwohner
1821
  
116
1834
  
146
1840
  
157
1846
  
155
1852
  
150
1858
  
158
1864
  
188
1871
  
194
1875
  
198
1885
  
197
1895
  
210
1905
  
232
1910
  
232
1925
  
208
1939
  
196
1946
  
297
1950
  
312
1956
  
304
1961
  
314
1967
  
439
1970
  
488
1983
  
790
1994
  
837
2000
  
764
2011
  
741
2015
  
766
2020
  
737
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Taunusstein[2]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1885: 191 evangelische (= 96,95 %), 6 katholische (= 3,05 %) Einwohner
• 1961: 234 evangelische (= 74,52 %), 78 katholische (= 24,84 %) Einwohner

Für Wingsbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Wingsbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm sieben Mitglieder der Liste „Wingsbacher für Wingsbach“ (WfW) an. Ortsvorsteherin ist Stefanie Hofstetter (WfW).[9]

Kulturdenkmäler

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  • Scheidertalstraße 214; Scheune
  • Scheidertalstraße 215; Rathaus
  • Wünostraße 7; Hofreite
  • Wünostraße 16; Hofreite

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz Justizamt Wehen bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Wehen) und Verwaltung.
  5. Am 1. Juli 1972 als Ortsbezirk zur Stadt Taunusstein.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Wingsbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerstatistik Taunusstein. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein. Abgerufen im November 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 28, S. 1197, Punkt 851 Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 378 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 90 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Februar 2019.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  9. Ortsbeirat Wingsbach. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Mai 2021.
Commons: Wingsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien