ATP Boston – Wikipedia

U.S. Pro Tennis Championships
ATP Tour
Austragungsort Boston
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Erste Austragung 1927
Letzte Austragung 1999
Kategorie International Series
Turnierart Freiplatzturnier
Spieloberfläche Hartplatz
Auslosung 32E/16Q/16D
Preisgeld 350.000 US$
Stand: Turnier eingestellt

Das ATP-Turnier von Boston (offiziell U.S. Pro Tennis Championships) war ein US-amerikanisches Herrentennisturnier, das in Boston, Massachusetts ausgetragen wurde.

Die erste Austragung fand 1927 statt, damals noch in Manhattan. Schon nach einem Jahr wechselte das Turnier nach Forest Hills, den früheren Austragungsort der US Open. Nach 1932 wechselte das Turnier mehrmals die Standorte und wurde in verschiedenen Clubs in New York, Chicago, Los Angeles und West Virginia ausgetragen, bevor es nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Forest Hills seine Heimat fand. Von 1952 bis 1962 wurde das Turnier in verschiedenen Standorten in Cleveland ausgetragen, bevor es – nach einem einjährigen Intermezzo in Forest Hills – ab 1964 seinen endgültigen Standort im Longwood Cricket Club in Boston fand.

Das Turnier war vor 1968 ein Profi-Turnier und war unter diesen eines der angesehensten; gemeinsam mit dem Wembley Championship in London und den French Pro Championships in Paris war es eines der drei „Profi-Grand-Slam-Turniere“, den Professional World Singles Tournaments. In der Open Era nach 1968 verlor das Turnier diesen Status und wurde Teil des Grand Prix Tennis Circuit, dem Vorläufer der ATP Tour. Innerhalb dieser Tour war es von 1970 bis 1977 Teil der Grand Prix Championship Series, vergleichbar mit der heutigen ATP Tour Masters 1000. In den Jahren 1990 bis 1995 war das Turnier ein Exhibition-Event, bevor in der Saison 1997 wurde das Turnier wieder Teil der ATP Tour wurde. Nach drei Austragungen wurde es dann endgültig eingestellt.

Der Belag wechselte sehr oft in der Geschichte des Turniers, zunächst wurde auf Rasen gespielt, danach je nach Austragungsort auf Sand oder Rasen. Als das Turnier in Cleveland ausgetragen wurde, spielte man auf Indoor-Hartplätzen, in Boston dann zunächst wieder auf Rasen. In der Open Era spielte man dann anfangs einige Jahre auf Hartplatz, bevor man 1974 gemeinsam mit den US Open auf Har-Tru-Sandplätze wechselte. Während man bei den US Open nach drei Jahren auf Hartplatz wechselte, behielt das Turnier in Boston seinen Sandplatzbelag. Erst im Jahr 1992 entschloss man sich ebenfalls auf Hartplätzen zu spielen, dies wurde bis zur Einstellung des Turniers 1999 so belassen.

Rekordsieger in der Open Era ist Björn Borg mit drei Titeln, im Doppel konnte Andrés Gómez das Turnier dreimal gewinnen und ist damit Doppelrekordsieger. Vor 1968 gewann Pancho Gonzales das Turnier achtmal, da wurde das Turnier allerdings noch nicht in Boston ausgetragen.

Jahr Sieger Finalisten Finalergebnis
1999 Russland Marat Safin Vereinigtes Konigreich Greg Rusedski 6:4, 7:611
1998 Vereinigte Staaten Michael Chang Niederlande Paul Haarhuis 6:3, 6:4
1997 Niederlande Sjeng Schalken Chile Marcelo Ríos 7:5, 6:3
1996 keine Austragung
1990–1995: Exhibition-Turnier
1989 Ecuador Andrés Gómez (2) Schweden Mats Wilander 6:1, 6:4
1988 Osterreich Thomas Muster Vereinigte Staaten Lawson Duncan 6:2, 6:2
1987 Schweden Mats Wilander (2) Schweden Kent Carlsson 7:6, 6:1
1986 Ecuador Andrés Gómez (1) Argentinien Martín Jaite 7:5, 6:4
1985 Schweden Mats Wilander (1) Argentinien Martín Jaite 6:2, 6:4
1984 Vereinigte Staaten Aaron Krickstein Argentinien José Luis Clerc 7:6, 3:6, 6:4
1983 Argentinien José Luis Clerc (2) Vereinigte Staaten Jimmy Arias 6:3, 3:6, 6:0
1982 Argentinien Guillermo Vilas Vereinigte Staaten Mel Purcell 6:4, 6:0
1981 Argentinien José Luis Clerc (1) Chile Hans Gildemeister 0:6, 6:2, 6:2
1980 Vereinigte Staaten Eddie Dibbs Argentinien José Luis Clerc 6:2, 6:1
1979 Spanien 1977 José Higueras Chile Hans Gildemeister 6:3, 6:1
1978 Spanien 1977 Manuel Orantes (2) Vereinigte Staaten Harold Solomon 6:4, 6:3
1977 Spanien 1938 Manuel Orantes (1) Vereinigte Staaten Eddie Dibbs 7:6, 7:5, 6:4
1976 Schweden Björn Borg (3) Vereinigte Staaten Harold Solomon 6:7, 6:4, 6:1, 6:2
1975 Schweden Björn Borg (2) Argentinien Guillermo Vilas 6:3, 6:4, 6:2
1974 Schweden Björn Borg (1) Niederlande Tom Okker 7:6, 6:1, 6:1
1973 Vereinigte Staaten Jimmy Connors Vereinigte Staaten Arthur Ashe 6:3, 4:6, 6:4, 3:6, 6:2
1972 Vereinigte Staaten Bob Lutz Niederlande Tom Okker 6:4, 2:6, 6:4, 6:4
1971 Australien Ken Rosewall Sudafrika 1961 Cliff Drysdale 6:4, 6:3, 6:0
1970 Australien Tony Roche Australien Rod Laver 3:6, 6:4, 1:6, 6:2, 6:2
1969 Australien Rod Laver (2) Australien John Newcombe 7:5, 6:2, 4:6, 6:1
1968 Australien Rod Laver (1) Australien John Newcombe 6:4, 6:4, 9:7
Jahr Sieger Finalisten Finalergebnis
1999 Argentinien Guillermo Cañas
Argentinien Martín García
Sudafrika Marius Barnard
Vereinigte Staaten T. J. Middleton
5:7, 7:62 6:3
1998 Niederlande Jacco Eltingh (2)
Niederlande Paul Haarhuis (2)
Sudafrika Chris Haggard
Vereinigte Staaten Jack Waite
6:3, 6:2
1997 Niederlande Jacco Eltingh (1)
Niederlande Paul Haarhuis (1)
Vereinigte Staaten Dave Randall
Vereinigte Staaten Jack Waite
6:3, 7:63
1996 keine Austragung
1990–1995: Exhibition-Turnier
1989 Ecuador Andrés Gómez (3)
Argentinien Alberto Mancini
Vereinigte Staaten Todd Nelson
Vereinigte Staaten Phil Williamson
7:6, 6:2
1988 Mexiko Jorge Lozano
Vereinigte Staaten Todd Witsken
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Bruno Orešar
Peru Jaime Yzaga
6:2, 7:5
1987 Chile Hans Gildemeister (2)
Ecuador Andrés Gómez (2)
Schweden Mats Wilander
Schweden Joakim Nyström
7:6, 3:6, 6:1
1986 Chile Hans Gildemeister (1)
Ecuador Andrés Gómez (1)
Vereinigte Staaten Dan Cassidy
Vereinigte Staaten Mel Purcell
4:6, 7:5, 6:0
1985 Belgien Libor Pimek
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Slobodan Živojinović
Australien Peter McNamara
Vereinigte Staaten Paul McNamee
2:6, 6:4, 7:6
1984 Vereinigte Staaten Ken Flach
Vereinigte Staaten Robert Seguso
Vereinigte Staaten Gary Donnelly
Puerto Rico Ernie Fernández
6:4, 6:4
1983 Vereinigte Staaten Mark Dickson
Brasilien 1968 Cássio Motta
Chile Hans Gildemeister
Chile Belus Prajoux
7:5, 6:3
1982 Vereinigte Staaten Craig Wittus
Vereinigte Staaten Steve Meister
Sudafrika 1961 Freddie Sauer
Sudafrika 1961 Schalk van der Merwe
6:2, 6:3
1981 Mexiko Raúl Ramírez (2)
Tschechoslowakei Pavel Složil
Chile Hans Gildemeister
Ecuador Andrés Gómez
6:4, 7:6
1980 Vereinigte Staaten Gene Mayer
Vereinigte Staaten Sandy Mayer
Chile Hans Gildemeister
Ecuador Andrés Gómez
1:6, 6:4, 6:4
1979 Australien Syd Ball
Australien Kim Warwick
Schweiz Heinz Günthardt
Tschechoslowakei Pavel Složil
4:6, 6:4, 6:4
1978 Paraguay Víctor Pecci
Ungarn Balázs Taróczy
Schweiz Heinz Günthardt
Vereinigte Staaten Van Winitsky
6:3, 3:6, 6:1
1977 Vereinigte Staaten Brian Gottfried (2)
Sudafrika 1961 Bob Hewitt
Neuseeland Onny Parun
Australien Ken Rosewall
6:2, 7:5
1976 Vereinigte Staaten Ray Ruffels
Australien Allan Stone
Vereinigte Staaten Mike Cahill
Vereinigte Staaten John Whitlinger
3:6, 6:3, 7:6
1975 Vereinigte Staaten Brian Gottfried (1)
Mexiko Raúl Ramírez (1)
Vereinigte Staaten John Andrews
Vereinigte Staaten Mike Estep
4:6, 6:3, 7:6
1974 Vereinigte Staaten Bob Lutz
Vereinigte Staaten Stan Smith
Deutschland Hans-Jürgen Pohmann
Vereinigte Staaten Marty Riessen
3:6, 6:4, 6:3
1973 keine Austragung
1972 Australien John Newcombe
Australien Tony Roche
Vereinigte Staaten Arthur Ashe
Vereinigte Staaten Bob Lutz
6:3, 1:6, 7:6
1971 Australien Roy Emerson (2)
Australien Rod Laver (2)
Niederlande Tom Okker
Vereinigte Staaten Marty Riessen
6:4, 6:4
1970 Australien Roy Emerson (1)
Australien Rod Laver (1)
Agypten 1972 Ismail El Shafei
Danemark Torben Ulrich
6:1, 7:6