AfD Brandenburg – Wikipedia
AfD Brandenburg | |||
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Vorsitzender | René Springer | ||
Stellvertreter | Daniel Freiherr von Lützow Hans-Christoph Berndt | ||
Schatzmeister | Oliver Calov | ||
Ehrenvorsitzender | Alexander Gauland | ||
Gründungsdatum | 28. April 2013 | ||
Gründungsort | Nauen | ||
Hauptsitz | Schopenhauerstraße 27 14467 Potsdam | ||
Landtagsmandate | 30/88 | ||
Mitgliederzahl | 2.200 (Stand: Ende 2023)[1] | ||
Website | www.afd-brandenburg.de | ||
Die AfD Brandenburg ist der brandenburgische Landesverband der rechtspopulistischen[2] und rechtsextremen[3] deutschen Partei Alternative für Deutschland (AfD). Andreas Kalbitz amtierte bis zur Annullierung seiner Mitgliedschaft am 25. Juli 2020 als Landesvorsitzender. Mit Alexander Gauland trat die Landespartei erstmals bei der Landtagswahl 2014 an und erreichte den Einzug in den Landtag Brandenburg. Zur Bundestagswahl 2017 führte ebenfalls Gauland als Co-Spitzenkandidat im Bund auch die Landesliste an, über die fünf Abgeordnete in den 19. Bundestag einzogen.
Der AfD-Landesverband steht als Verdachtsfall einer rechtsextremen Bestrebung seit Mitte Juni 2020 unter der Beobachtung des Brandenburger Verfassungsschutzes.[4][5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 28. April 2013 wurde der Landesverband durch 44 Mitglieder in Nauen gegründet. Die AfD Brandenburg trat bei der Bundestagswahl 2013 an und erhielt 6,0 Prozent der Zweitstimmen. Im Mai 2014 trat die Partei dann bei den Kommunalwahlen in Brandenburg an, wo sie 3,9 Prozent der Zweitstimmen und insgesamt 39 Mandate in Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen errang.[6]
Bei der Landtagswahl im September 2014 gelang mit 12,2 Prozent der Einzug in den Landtag. Der Landesverband habe sich ein „Kümmerer“-Image gegeben. Insbesondere zogen die Themen Grenzkriminalität und die Flüchtlingsproblematik. Man versuchte überdies ganz offen, bei der Linkspartei Stimmen zu holen.[7] Als einziger AfD-Landesverband ließ man das Wahlprogramm ins Russische übersetzen.[8] Bei der Landtagswahl erhielt sie zuallererst Stimmen von ehemaligen Kleinstpartei-Wählern (ca. 22 Prozent). Rund 20.000 ehemalige Wähler der Partei Die Linke, rund 18.000 frühere CDU-Wähler, rund 17.000 vormalige FDP-Wähler, rund 12.000 ehemalige Wähler der SPD sowie rund 1.000 frühere Grünen-Wähler wählten die AfD. Außerdem erhielt die Partei die Stimmen von rund 12.000 ehemaligen Nichtwählern. Vor allem Männer wählten die AfD; ältere Personen wählten die Partei unterdurchschnittlich.[9] Im Dezember 2014 reiste der Landesverband fast vollständig beobachtend zu den Pegida-Demonstrationen in Dresden.[10] Auf dem Landesparteitag im April 2015 wurde der Landesverband der Jungen Alternative für Deutschland anerkannt.[11]
Mitte Juni 2020 stufte der Verfassungsschutz Brandenburg den AfD-Landesverband als Verdachtsfall ein, da laut dem Chef des Brandenburger Verfassungsschutzes Jörg Müller „hinreichend wichtige tatsächliche Anhaltspunkte dafür“ vorlägen, dass von dem Landesverband „Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung“ ausgingen. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen sagte, die Brandenburger AfD sei „geprägt vom Gedankengut des völkisch-nationalen Flügels“. Dessen vermeintliche Auflösung mache keinen Unterschied, denn in dem Landesverband sei „der Flügel längst der ganze Vogel“. Die AfD versuche, die „Brandmauern der Demokratie zu schleifen“.[12]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]AfD im Landtag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Ende 2015 (knapp ein Jahr nach Einzug in den Landtag) von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegebene Studie kam zu dem Ergebnis, die Arbeit der Landtagsfraktion sei „wenig professionalisiert“; die Fraktion falle vor allem durch „kalkulierte Provokationen“ auf.[13] Im Juni 2024 verließen fast alle AfD-Fraktionsmitglieder vor der Vereidigung des Antisemitismus-Beauftragten Andreas Büttner den Plenarsaal, nachdem sie auf ihren Plätzen Zettel mit der Aufschrift „Versorgungsposten“ hinterlassen hatten. Die Fraktion lehnt die Stelle ab, da sie nach ihrer Ansicht das Antisemitismusproblem nicht löst. Die im Saal verbliebene Abgeordnete Sabine Barthel blieb während der Vereidigung sitzen und erhielt einen Ordnungsruf.[14]
Der Fraktionsvorsitzende Hans-Christoph Berndt wird von Brandenburger Verfassungsschutz als rechtsextrem eingeschätzt.[15]
Einordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wissenschaftler wie Christoph Kopke[16] und Gideon Botsch[13] bezeichnen den Landesverband als „national-populistische Rechtspartei“.
Von Beobachtern wie Alexander Häusler wurde die rechte Vergangenheit von Funktionsträgern des Landesverbandes thematisiert, so sind bzw. waren mit Rainer van Raemdonck und Thomas Jung zwei ehemalige Landesvorstandsmitglieder der rechtspopulistischen Partei Die Freiheit aktiv.[17] Steffen Königer war beim Bund freier Bürger und schrieb für die Junge Freiheit.[17] Laut Kopke u. a. konnten diverse „Kontakte […] ins rechtskonservative bzw. rechtsextreme Milieu“ aufgedeckt werden, auch auf kommunaler Ebene.[18]
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Organe des Landesverbandes sind der Landesparteitag, der Landesvorstand und das Landesschiedsgericht. Das Landesschiedsgericht entscheidet über parteiinterne Streitigkeiten und kann Mitglieder ausschließen.[19]
Landesparteitag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Höchstes Parteiorgan ist der Landesparteitag. Er wählt den Landesvorstand, die Rechnungsprüfer sowie das Landesschiedsgericht. Der Parteitag findet grundsätzlich als Mitgliederversammlung statt, wobei Mitglieder, die mindestens drei Monate mit ihren Mitgliedsbeiträgen in Verzug sind, kein Stimmrecht haben. Nach Beschluss des Landesvorstands kann der Parteitag auch als Delegiertenversammlung stattfinden. Dazu entsenden die Kreisverbände je angefangene 5 Mitglieder einen Delegierten.[19]
Nr. | Datum | Ort | Landesvorsitzende(r) / Spitzenkandidat(in) | Wahlergebnis | Thema |
---|---|---|---|---|---|
1. Landesparteitag | 28. April 2013 | Nauen | Roland Scheel | 64 % | Gründung des Landesverbandes; Wahl des Landesvorstands |
Landeswahlversammlung | 28. April 2013 | Nauen | Alexander Gauland | Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl 2013 | |
2. Landesparteitag | 9. Februar 2014 | Großbeeren | Alexander Gauland | Nachwahlen zum Landesvorstand | |
3. Landesparteitag | 4. Mai 2014 | Großbeeren | Beschluss des Wahlprogramms zur Landtagswahl 2014; Nachwahlen zum Landesschiedsgericht | ||
Landeswahlversammlung | 4. Mai 2014 11. Mai 2014 | Großbeeren Bernau bei Berlin | Alexander Gauland | 92 % | Wahl der Landesliste zur Landtagswahl 2014 |
4. Landesparteitag | 18./19. April 2015 | Pritzwalk | Alexander Gauland | 89 % | Neuwahl des Landesvorstands; Änderung der Landessatzung; Neuwahl des Landesschiedsgerichts; Wahl der Delegierten zum Bundesparteitag; Resolutionen zur EEG-Umlage und Windenergieanlagen |
5. Landesparteitag | 21. November 2015 | Vetschau/Spreewald | Nachwahlen zum Landesvorstand | ||
6. Landesparteitag | 9. Juli 2016 | Kremmen | Nachwahlen zum Landesvorstand | ||
Landeswahlversammlung | 28. Januar 2017 | Rangsdorf | Alexander Gauland | 83 % | Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl 2017 |
7. Landesparteitag | 8./9. April 2017 | Frankfurt (Oder) | Andreas Kalbitz | 73 % | Neuwahl des Landesvorstands; Wahl der Delegierten zum Bundesparteitag und zum Bundeskonvent |
8. Landesparteitag | 13. Oktober 2018 | Brandenburg an der Havel | Wahl der Delegierten zur Europawahlversammlung | ||
Landeswahlversammlung | 4.–7. Januar 2019 2. Februar 2019 | Rangsdorf | Andreas Kalbitz | 74 % | Wahl der Landesliste zur Landtagswahl 2019 |
9. Landesparteitag | 26.–28. April 2019 | Falkensee | Andreas Kalbitz | 73 % | Neuwahl des Landesvorstands; Wahl der Delegierten zum Bundesparteitag und zum Bundeskonvent; Beschluss des Wahlprogramms zur Landtagswahl 2019 |
Landeswahlversammlung | 20./21. März 2021 | Frankfurt (Oder) | Alexander Gauland | 66 % | Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl 2021 |
10. Landesparteitag | 09./10. April 2022 | Prenzlau | Birgit Bessin | 53 % | Neuwahl des Vorsitzenden, nachdem im Sommer 2020 die Parteimitgliedschaft von Andreas Kalbitz vom AfD-Bundesschiedsgericht für nichtig erklärt wurde[20] |
11. Landesparteitag | 16./17. März 2024 13./14. April 2024 | Jüterbog | Hans-Christoph Berndt | 87 % | Neuwahl des Landesvorstands; Wahl der Delegierten zum Europaparteitag; Resolutionen zum Ukrainekrieg und einer Reform des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks; Beschluss des Wahlprogramms zur Landtagswahl 2024 |
Landesvorstand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 10. April 2024 setzt sich der Landesvorstand aus folgenden Mitgliedern zusammen:[21][22]
Landesvorsitzender | René Springer (MdB) |
Stellvertretende Landesvorsitzende | Daniel Freiherr von Lützow (MdL), Hans-Christoph Berndt (MdL) |
Schatzmeister | Daniel Friese |
Stellvertretender Schatzmeister | Falk Janke |
Schriftführer | Marlon Deter |
Stellvertretender Schriftführer | Angelika Wöhler-Geske |
Beisitzer | Oliver Calov, Andreas Galau (MdL), Hannes Gnauck (MdB), Steffen Kotré (MdB), Tim Krause, Daniel Münschke (MdL), Felix Teichner (MdL) |
Ehrenvorsitzender | Alexander Gauland (MdB) |
MdL = Mitglied des Landtages; MdB = Mitglied des Bundestages |
Unter den 15 Vorstandsmitgliedern ist nur eine Frau dabei.
Bezirksverbände
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landesverband gliedert sich in 18 als Gebietsverbände bezeichneten Kreisverbände (oder: Bezirksverbände) in den 14 Landkreisen und 4 kreisfreien Städten. Diesen Verbänden stehen Kreisvorstände vor.
Bezirksverband | Vorsitzende(r) | Sitz |
---|---|---|
Barnim | Wandlitz | |
Brandenburg an der Havel | Michel Albrecht | Brandenburg an der Havel |
Cottbus | Jean-Pascal Hohm | Cottbus |
Dahme-Spreewald | Ben Filter | Mittenwalde |
Elbe-Elster | Volker Nothing | Elsterwerda |
Frankfurt (Oder) | Wilko Möller | Frankfurt (Oder) |
Havelland | Dominik Kaufner | Rathenow |
Märkisch-Oderland | Lars Günther | Wriezen |
Oberhavel | Andreas Galau | Oranienburg |
Oberspreewald-Lausitz | Silvio Wolf | Senftenberg |
Oder-Spree | Kathleen Muxel | Grünheide (Mark) |
Ostprignitz-Ruppin | Torsten Arndt | Neuruppin |
Potsdam | Dennis Hohloch | Werder (Havel) |
Potsdam-Mittelmark | Marlon Deter | Werder (Havel) |
Prignitz | Jean-René Adam | Perleberg |
Spree-Neiße | Steffen Kubitzki | Turnow-Preilack |
Teltow-Fläming | Daniel Freiherr von Lützow | Zossen |
Uckermark | Felix Teichner | Prenzlau |
Parteivorsitzende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parteivorsitzender | Amtszeit | |
---|---|---|
Roland Scheel | April 2013 – Dezember 2013 | |
Rainer van Raemdonck (kommissarisch) | Januar 2014 – Februar 2014 | |
Alexander Gauland | Februar 2014 – April 2017 | |
Andreas Kalbitz | April 2017 – Juli 2020 | |
Birgit Bessin | April 2022 – April 2024 | |
René Springer | April 2024 – |
Fraktionsvorsitzende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fraktionsvorsitzender | Amtszeit | |
---|---|---|
Alexander Gauland | September 2014 – November 2017 | |
Andreas Kalbitz | November 2017 – August 2020 | |
Hans-Christoph Berndt | seit Oktober 2020 |
Junge Alternative Brandenburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Junge Alternative Brandenburg ist der landesweit tätige Jugendverband der AfD Brandenburg.
Wahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landtagswahlen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | Stimmenanzahl | Stimmenanteil | Direktmandate | Sitze | Platz | Spitzenkandidat |
2014[23] | 120.077 | 12,2 % | 0/44 | 11/88 | 4 | Alexander Gauland |
2019 | 297.484 | 23,5 % | 15/44 | 24/88 | 2 | Andreas Kalbitz |
2024 (vorläufig) | 438.811 | 29,2 % | 25/44 | 30/88 | 2 | Hans-Christoph Berndt |
Kommunalwahlen | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Stimmenanzahl | Stimmenanteil | Sitze | |
2014[24] | 109.070 | 3,9 % | 39/934 | |
2019[25] | 572.230 | 15,9 % | 153/938 | |
2024[26] | 1.051.470 | 25,7 % | 248/938 |
Bundestagswahlen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | Stimmenanzahl | Stimmenanteil | Direktmandate | Sitze | Platz | Spitzenkandidat |
2013[27] | 83.075 | 6,0 % | 0/10 | 0/20 | 4 | Alexander Gauland |
2017[28] | 301.103 | 20,2 % | 0/10 | 5/25 | 2 | Alexander Gauland |
2021[29] | 277.412 | 18,1 % | 0/10 | 5/25 | 2 | Alexander Gauland |
Europawahlen | |||
---|---|---|---|
Jahr | Stimmenanzahl | Stimmenanteil | Platz |
2014[30] | 79.371 | 8,5 % | 4 |
2019[31] | 238.441 | 19,9 % | 1 |
2024[32] | 380.717 | 27,5 % | 1 |
Landtagsfraktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab Oktober 2024
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die gewählten Landtagsabgeordneten sind:[33]
Mitglied der Fraktion | Einzug in den Landtag über | Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften in der Fraktion und in der Partei |
---|---|---|
Jean-René Adam | Direktmandat Prignitz I | |
Torsten Arndt | Direktmandat Prignitz II/Ostprignitz-Ruppin II | |
Hans-Christoph Berndt | Direktmandat Dahme-Spreewald III | |
Kai Berger | Direktmandat Ostprignitz-Ruppin III/Havelland III | |
Birgit Bessin | Direktmandat Oberspreewald-Lausitz I | |
Peter Drenske | Direktmandat Elbe-Elster I | |
Benjamin Filter | Listenplatz 8 | |
Andreas Galau | Direktmandat Uckermark III/Oberhavel IV | |
Lars Günther | Direktmandat Märkisch-Oderland III | |
Michael Hanko | Direktmandat Spree-Neiße II | |
Dennis Hohloch | Direktmandat Oder-Spree II | |
Jean-Pascal Hohm | Direktmandat Landtagswahlkreis Cottbus I | |
Lars Hünich | Listenplatz 7 | |
Fabian Jank | Direktmandat Oberspreewald-Lausitz II/Spree-Neiße IV | |
Falk Gerd Janke | Direktmandat Märkisch-Oderland IV | |
Steffen John | Direktmandat Barnim III | |
Dominik Kaufner | Listenplatz 6 | |
Lena Kotré (geb. Duggen) | Direktmandat Barnim III | |
Steffen Kubitzki | Direktmandat Spree-Neiße I | |
Roman Kuffert | Direktmandat Barnim I | |
Daniel Freiherr von Lützow | Listenplatz 4 | |
Wilko Möller | Direktmandat Frankfurt (Oder) | |
Daniel Münschke | Direktmandat Oberspreewald-Lausitz III/Spree-Neiße III | |
Kathleen Muxel | Direktmandat Oder-Spree III | |
Volker Nothing | Direktmandat Elbe-Elster II | |
Daniela Oeynhausen | Listenplatz 11 | |
Erik Pardeik | Direktmandat Märkisch-Oderland II | |
Norbert Rescher | Direktmandat Uckermark II | |
Felix Teichner | Direktmandat Uckermark I | |
Tim Zimmermann | Direktmandat Oberhavel III |
Ab Oktober 2019
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die gewählten Landtagsabgeordneten sind:[34]
Mitglied der Fraktion | Einzug in den Landtag über | Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften in der Fraktion und in der Partei |
---|---|---|
Sabine Barthel | Direktmandat Uckermark III/Oberhavel IV | |
Hans-Christoph Berndt | Direktmandat Dahme-Spreewald III | Fraktionsvorsitzender |
Birgit Bessin | Listenplatz 4 | Stellvertretende Landesvorsitzende |
Peter Drenske | Direktmandat Elbe-Elster I | |
Andreas Galau | Listenplatz 8 | Landtagsvizepräsident; Beisitzer im Landesvorstand |
Lars Günther | Direktmandat Märkisch-Oderland III | |
Michael Hanko | Direktmandat Spree-Neiße II | |
Dennis Hohloch | Listenplatz 10 | Parlamentarischer Geschäftsführer |
Rolf-Peter Hooge | Direktmandat Oder-Spree III | |
Lars Hünich | Listenplatz 6 | |
Steffen John | Direktmandat Barnim III | Stellvertretender Fraktionsvorsitzender |
Andreas Kalbitz | Listenplatz 1 | parteiloses Mitglied der AfD-Fraktion |
Lena Kotré (geb. Duggen) | Listenplatz 7 | Stellvertretende parlamentarische Geschäftsführerin; Beisitzerin im Landesvorstand |
Steffen Kubitzki | Listenplatz 5 | Mitglied des Landtagspräsidiums; Stellvertretender Fraktionsvorsitzender |
Daniel Freiherr von Lützow | Listenplatz 3 | Stellvertretender Landesvorsitzender |
Wilko Möller | Direktmandat Frankfurt (Oder) | Beisitzer im Landesvorstand |
Daniel Münschke | Direktmandat Oberspreewald-Lausitz III/Spree-Neiße III | |
Kathleen Muxel | Direktmandat Oder-Spree II | |
Volker Nothing | Direktmandat Elbe-Elster II | |
Daniela Oeynhausen | Listenplatz 12; nachgerückt für Franz Wiese (Jan 2022) | |
Lars Schieske | Direktmandat Cottbus II | |
Marianne Spring-Räumschüssel | Direktmandat Cottbus I | Alterspräsidentin |
Felix Teichner | Direktmandat Uckermark I | |
Philip Zeschmann (parteilos) | Listenplatz 5 BVB/Freie Wähler; Fraktionseintritt 7. November 2023[35] |
Ehemalige Mitglieder
- Franz Wiese (Einzug in den Landtag über Direktmandat Märkisch-Oderland IV; verstorben am 30. Dezember 2021)[36]
2014–2019
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die gewählten Mitglieder der AfD im Landtag von Brandenburg von 2014 bis 2019 waren:[37]
Mitglied der Fraktion | Einzug in den Landtag über | Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften in der Fraktion und in der Partei |
---|---|---|
Birgit Bessin | Listenplatz 5 | Stellvertretender Fraktionsvorsitzende; stellvertretende Landesvorsitzende |
Andreas Galau | Listenplatz 7 | Parlamentarischer Geschäftsführer |
Thomas Jung | Listenplatz 6 | Stellvertretender Fraktionsvorsitzender |
Andreas Kalbitz | Listenplatz 9 | Fraktionsvorsitzender; Landesvorsitzender; Beisitzer im Bundesvorstand |
Rainer van Raemdonck | Listenplatz 2 | |
Christina Schade | Listenplatz 11 | |
Jan-Ulrich Weiß | Listenplatz 12 | |
Franz Wiese | Listenplatz 3 |
Ehemalige Mitglieder
- Stefan Hein (Einzug in den Landtag über Listenplatz 10; Ausschluss aus der Fraktion am 6. Oktober 2014 wegen Lancierung einer Falschmeldung an den Spiegel)[38]
- Alexander Gauland (Einzug in den Landtag über Listenplatz 1; Austritt aus der Fraktion und Niederlegung des Mandats nach Einzug in den Bundestag am 25. Oktober 2017; Nachrücker: Jan-Ulrich Weiß)[39]
- Steffen Königer (Einzug in den Landtag über Listenplatz 8; Austritt aus der Fraktion und der Partei am 29. November 2018 aus Gewissensgründen)[40]
- Sven Schröder (Einzug in den Landtag über Listenplatz 4; Austritt aus der Fraktion und der Partei am 29. April 2019)[41][42][43][44][45]
Kontroversen um rechtsextreme Mitarbeiter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landtagsfraktion beschäftigte nach Medienberichten mehrere Mitarbeiter aus dem rechtsextremen Milieu. Hierzu zählte beispielsweise Jean-Pascal Hohm, ehemaliger Landesvorsitzender der Jungen Alternative (JA) in Brandenburg, der sich auf Selfies regelmäßig in T-Shirts der Identitären Bewegung (IB) zeigte und im Dezember 2016 an einer Sitzblockade der Identitären vor der CDU-Parteizentrale teilnahm. Hohm, der bei der rechtsradikalen Gruppierung Ein Prozent für unser Land ein Praktikum absolviert hatte, trat auch bei Demonstrationen der fremdenfeindlichen Gruppe Zukunft Heimat in Brandenburg als Redner auf und wurde im Frühjahr 2017 als Fraktionsmitarbeiter entlassen, wenige Monate später aber Mitarbeiter von René Springer.[46] Olaf Sundermeyer sah in „der Nachwuchshoffnung der AfD“ Hohm einen „der aktivsten Identitären überhaupt“.[47] Seit Anfang 2015 war ein Ex-Kader der verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) als verkehrs- und europapolitischer Referent für die brandenburgische AfD-Landtagsfraktion tätig gewesen, der nach dem Einzug der AfD in den Bundestag in das Mitarbeiterbüro von Alexander Gauland wechselte,[48] wie Gauland gegenüber der FAZ bestätigte.[49] Ein anderer aus Brandenburg stammender Praktikant der Landtagsfraktion bewegte sich gemäß Zeit Online in der Berliner Neonaziszene, im Frühjahr 2016 war eine Person seines Namens von den Veranstaltern eines Neonazikonzerts in Thüringen als Ordner angemeldet worden. Auch dieser Mann, der mit extrem rechten Ansichten auffiel, wurde im Oktober 2017 Mitarbeiter von Gauland im Bundestag.[46] Auch weitere Mitarbeiter stehen nach Bestätigung des früheren Fraktionsvorsitzenden Andreas Kalbitz in Verbindung zur unter Beobachtung des Verfassungsschutzes[50] stehenden Identitären Bewegung: Kai Laubach, Grundsatzreferent der Fraktion, habe an einzelnen Aktionen der IB teilgenommen. Franz Dusatko, Vize-Landeschef der Jungen Alternative und Assistent der Fraktionsführung, war im Dezember 2016 ebenfalls an einer Blockadeaktion der IB gegen die CDU-Zentrale in Berlin beteiligt.[51] Laut einem Bericht des Bundesverfassungsschutzes hat Ballschuh frühere Kontakte zur NPD eingeräumt und war „zudem Mitglied in den als rechtsextremistisch eingeordneten Burschenschaften Frankonia Erlangen und Halle-Leobener Burschenschaft“. Ein im März 2008 während einer Neonazikundgebung aufgenommenes Foto zeigt ihn in den Räumen der damaligen JN-Bundeszentrale in Bernburg.[52]
Landesgruppe im Deutschen Bundestag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2017–2021
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landesliste zur Bundestagswahl 2017 wurde auf einem zweitägigen Parteitag in Rangsdorf am 28./29. Januar 2017 aufgestellt.[53][54]
Die Landespartei zog mit insgesamt fünf Abgeordneten in den Deutschen Bundestag ein, die ein Teil der AfD-Bundestagsfraktion sind:
Mitglied der Fraktion | Einzug in den Bundestag über | Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften in der Fraktion und in der Partei |
---|---|---|
Alexander Gauland | Listenplatz 1 | Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion |
Norbert Kleinwächter | Listenplatz 5 | |
Steffen Kotré | Listenplatz 4 | Vorsitzender der Landesgruppe; Beisitzer im Landesvorstand |
Roman Reusch | Listenplatz 2 | Beisitzer im Landesvorstand |
René Springer | Listenplatz 3 |
2021–2025
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitglied der Fraktion | Einzug in den Bundestag über | Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften in der Fraktion und in der Partei |
---|---|---|
Alexander Gauland | Listenplatz 1 | Ehrenvorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion |
Hannes Gnauck | Listenplatz 5 | |
Norbert Kleinwächter | Listenplatz 4 | |
Steffen Kotré | Listenplatz 3 | Vorsitzender der Landesgruppe; Beisitzer im Landesvorstand |
René Springer | Listenplatz 2 |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die »Alternative für Deutschland« vor Ort?. Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz, Bonn 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166.
- Christoph Kopke, Alexander Lorenz: »Ich kenne keine Flügel, ich kenne keine Strömungen. Ich kenne nur die Brandenburger AfD«. Die Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg im Frühjahr 2015. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 221–235.
- Parteijugend und Aktionsgruppe. Zehn Jahre Junge Alternative in Brandenburg. Mitteilungen der Emil Julius Gumbel Forschungsstelle des MMZ, 13. Ausgabe, Potsdam, Juni 2024 (pdf)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Parteien in Brandenburg. Abgerufen am 18. Januar 2024.
- ↑ Frank Decker: Kurz und bündig: Die AfD. In: Bundeszentrale für politische Bildung, 26. Oktober 2020, abgerufen am 29. Januar 2022.
- ↑ Institut für Menschenrechte: Rassistisch und rechtsextrem: Klare Abgrenzung von der AfD geboten (7. Juni 2021); eingesehen am 7. September 2021
- ↑ ZEIT.de: Verfassungsschutz stellt AfD Brandenburg unter Beobachtung (15. Juni 2020); eingesehen am 15. Juni 2020
- ↑ Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg: Verfassungsschutz stuft Brandenburger Landesverband der AfD als Beobachtungsobjekt ein ( des vom 15. Juni 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Pressemitteilung Nr. 029/2020 vom 15. Juni 2020
- ↑ Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die »Alternative für Deutschland« vor Ort? Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz, Bonn 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166, hier: S. 147.
- ↑ Oskar Niedermayer: Die brandenburgische Landtagswahl vom 14. September 2014: Die Linke wird abgestraft, bleibt aber Regierungspartei. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen 46 (2015) 1, S. 21–38, hier: S. 25.
- ↑ Christoph Kopke, Alexander Lorenz: »Ich kenne keine Flügel, ich kenne keine Strömungen. Ich kenne nur die Brandenburger AfD«. Die Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg im Frühjahr 2015. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 221–235, hier: S. 225.
- ↑ Oskar Niedermayer: Die brandenburgische Landtagswahl vom 14. September 2014: Die Linke wird abgestraft, bleibt aber Regierungspartei. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen 46 (2015) 1, S. 21–38.
- ↑ Christoph Kopke, Alexander Lorenz: »Ich kenne keine Flügel, ich kenne keine Strömungen. Ich kenne nur die Brandenburger AfD«. Die Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg im Frühjahr 2015. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 221–235, hier: S. 228.
- ↑ Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die »Alternative für Deutschland« vor Ort? Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz, Bonn 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166, hier: S. 148.
- ↑ „In der Brandenburger AfD ist der Flügel längst der ganze Vogel“. www.spiegel.de, 15. Juni 2020.
- ↑ a b Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die »Alternative für Deutschland« vor Ort?. Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz-Verlag 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166, hier: S. 165.
- ↑ AfD verlässt bei Vereidigung des Antisemitismusbeauftragten Plenarsaal www.zeit.de, 20. Juni 2024
- ↑ Severin Weiland: Neuer AfD-Fraktionschef in Brandenburg: Rechtsextremist folgt auf Rechtsextremisten. In: Der Spiegel. 27. Oktober 2020, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. Januar 2024]).
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