Air Commerz – Wikipedia
Air Commerz | |
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Die ehemalige D-ADAQ, Boeing 707-138B der Air Commerz, abgestellt in Marana (1975) | |
IATA-Code: | (ohne) |
ICAO-Code: | DX |
Rufzeichen: | AIRCOMER |
Gründung: | 1970 |
Betrieb eingestellt: | 1972 |
Sitz: | Hamburg |
Heimatflughafen: | Flughafen Düsseldorf |
Flottenstärke: | 4 |
Ziele: | Westeuropa, Mittelmeerraum |
Air Commerz hat den Betrieb 1972 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes. |
Air Commerz war eine deutsche Charterfluggesellschaft. Der offizielle Heimatflughafen der Gesellschaft war Düsseldorf.[1] Überwiegend wurden jedoch Strecken ab Hamburg bedient.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Air Commerz wurde Anfang 1970 von Privatinvestoren in Hamburg gegründet. Im März 1970 erwarb die Gesellschaft eine Vickers Viscount 808C von der irischen Aer Lingus, mit welcher im Juni 1970 die Aufnahme des Flugbetriebs erfolgte. Eine zweite Maschine dieses Typs wurde im August 1970 übernommen.[1][2] Air Commerz konnte kein führendes Touristikunternehmen als Kunden gewinnen. Stattdessen flog die Gesellschaft hauptsächlich Gelegenheitsdienste (Ad-hoc-Charter) für kleinere Reiseveranstalter und bot außerhalb der Ferienzeiten Sonderflüge für Gastarbeiter in deren Heimatländer an. Daneben wurden die Vickers Viscount auch für internationale Frachttransporte genutzt. Obwohl die wirtschaftliche Grundlage durch das Fehlen langfristiger Charterverträge nicht gesichert war, übernahm Air Commerz am 24. März und 9. Mai 1971 jeweils eine gebrauchte Boeing 707-138B von der US-amerikanischen Standard Airways. Die betagten Maschinen stammten aus dem Jahr 1959 und waren ursprünglich an die australische Fluggesellschaft Qantas ausgeliefert worden. Der erste Charterflug mit einer Boeing 707 erfolgte im Juni 1971 von Hamburg nach Reims. Überwiegend wurden die Maschinen auf Flügen in die Türkei eingesetzt. Zudem konnte die Gesellschaft eine Boeing 707 kurzzeitig an die indonesische Merpati Nusantara Airlines vermieten.[3]
Die Anschaffung der wartungsintensiven Düsenflugzeuge verschärfte die ohnehin angespannte finanzielle Situation des Unternehmens und verhinderte dessen wirtschaftliche Sanierung. Ab dem 1. September 1972 wurde eine Boeing 707 in Dublin festgehalten, weil die Gesellschaft eine von Aer Lingus ausgeführte Reparatur nicht zahlen konnte.[3][4] Die mangelhafte Auslastung der Flugzeuge, die Summe der laufenden Verbindlichkeiten und die ergebnislose Suche nach neuen Investoren führten dazu, dass der Flugbetrieb am 4. September 1972 eingestellt werden musste.[5] Air Commerz wurde im Januar 1973 liquidiert.
Flotte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vickers Viscount 808C (Kennzeichen: D-ADAM, D-ADAN)
- Boeing 707-138B (Kennzeichen: D-ADAP, D-ADAQ)
Die beiden Vickers Viscount wurden im September 1972 aufgrund noch bestehender Forderungen an die Aer Lingus zurückgegeben. Die in Düsseldorf verbliebene Boeing 707 (D-ADAQ) wurde im Januar 1973 an den amerikanischen Leasinggeber Frederick B. Ayer & Associates, Inc. retourniert.[6] Die in Dublin eingelagerte Boeing 707 (D-ADAP) wurde am 8. August 1973 an dieselbe Leasinggesellschaft verkauft.[3]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fotos der Air Commerz auf Airliners.net
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b jp airline-markings 72, F.E. Bucher und U. Klee, 1972
- ↑ Leisure Airlines of Europe, K. Vomhof, 2001
- ↑ a b c Geschichte der Qantas Boeing 707 VH-EBB. Adastron.com, abgerufen am 11. September 2010.
- ↑ Abendblatt.de: Belegschaft kämpft um die "Air Commerz" ( vom 16. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 28. März 2018
- ↑ Günstig wie nie. In: Der Spiegel. Nr. 38, 1972 (online).
- ↑ Geschichte der Qantas Boeing 707 VH-EBF. Adastron.com, abgerufen am 11. September 2010.