Appellationsgericht Celle – Wikipedia

Das Appellationsgericht Celle war zwischen 1866 und 1879 ein preußisches Appellationsgericht mit Sitz in Celle.

1866 verlor das Königreich Hannover an der Seite Österreichs den Deutschen Krieg und wurde in der Folge durch Preußen besetzt und annektiert. Das Appellationsgericht Celle wurde danach unter Umwandlung des Oberappellationsgerichts Celle als Appellationsgericht für die Provinz Hannover gebildet.

Die Gerichtsstruktur und auch die Gerichtsbezeichnungen wurden dabei weitgehend beibehalten. Es wurden keine Kreisgerichte gebildet. Die 12 Obergerichte wurden zu königlich preußischen Obergerichten, die 104 Amtsgerichte zu königlich preußischen Amtsgerichten.

Mit den Reichsjustizgesetzen wurden die Gerichte im Deutschen Reich vereinheitlicht. Das Appellationsgericht Celle wurde 1879 aufgehoben. Neu eingerichtet wurde nun das Oberlandesgericht Celle.

Bereits seit 1857 war das Celler Gericht höchste Instanz der ordentlichen Gerichtsbarkeit für das Land Lippe, das über kein eigenes Oberlandesgericht bzw. Appellationsgericht verfügte. Durch einen lippisch-preußischen Staatsvertrag vom 4. Januar 1879 wurde diese Bindung erneuert und gleichzeitig das Gericht in Detmold zum Landgericht Detmold erhoben; das preußische Oberlandesgericht Celle fungierte bis 1944 als Oberlandesgericht für Lippe[1] (siehe auch Liste der Gerichte im Fürstentum Lippe).

Obergericht Sitz Schwurgericht Amtsgerichte
Obergericht Aurich Aurich Obergericht Aurich Aurich, Berum, Emden, Esens, Leer, Norden, Stickhausen, Weener und Wittmund
Obergericht Celle Celle Obergericht Celle Ahlden, Bergen, Burgdorf, Burgwedel, Celle, Fallersleben, Gifhorn, Isenhagen, Meinersen, Soltau, Uelzen und Walsrode
Obergericht Göttingen Göttingen Obergericht Göttingen Duderstadt, Einbeck, Elbingerode, Gieboldehausen, Göttingen, Herzberg, Hohnstein zu Ilfeld, Münden, Northeim, Osterode, Reinhausen, Uslar, Zellerfeld
Obergericht Hameln Hameln Obergericht Hannover Coppenbrügge, Hameln, Polle, Springe
Obergericht Hannover Hannover Obergericht Hannover Calenberg, Hannover, Neustadt am Rübenberge, Wennigsen
Obergericht Hildesheim Hildesheim Obergericht Hildesheim Alfeld, Bockenem, Elze, Goslar, Hildesheim, Liebenburg, Peine, Wöltingerode
Obergericht Lüneburg Lüneburg Obergericht Celle Bleckede, Dannenberg, Gartow, Harburg, Lüchow, Lüneburg, Medingen, Neuhaus im Lauenburgschen, Tostedt, Winsen
Obergericht Meppen Meppen Obergericht Osnabrück Aschendorf, Bentheim, Freren, Haselünne, Hümmling, Lingen, Meppen, Neuenhaus, Papenburg
Obergericht Nienburg Nienburg Obergericht Hannover Bruchhausen, Freudenberg, Hoya, Nienburg, Stolzenau, Sulingen, Syke, Uchte
Obergericht Osnabrück Osnabrück Obergericht Osnabrück Bersenbrück, Diepholz, Fürstenau, Grönenberg zu Melle, Iburg, Osnabrück, Vörden, Wittlage
Obergericht Stade Stade Obergericht Stade Bremervörde, Buxtehude, Freiburg/Elbe, Jork, Neuhaus an der Oste, Osten, Otterndorf, Stade, Jever
Obergericht Verden Verden Obergericht Stade Achim, Blumenthal, Dorum, Geestemünde, Hagen, Lehe, Lilienthal, Osterholz, Rotenburg (Wümme), Verden

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Einzelnachweise

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  1. Chronik auf der Website des Detmolder Landgerichtes (Memento des Originals vom 9. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lg-detmold.nrw.de (PDF; 26,2 kB).
  2. Jahrbuch der preussischen Gerichtsverfassung 1870, S. 198 f., Digitalisat