Appellationsgericht Paderborn – Wikipedia

Das Appellationsgericht Paderborn war zwischen 1849 und 1879 ein preußisches Appellationsgericht mit Sitz in Paderborn.

In Paderborn bestand von 1816 bis 1849 das Oberlandesgericht Paderborn. Die „Verordnung über die Aufhebung der Privatgerichtsbarkeit und des eximierten Gerichtsstandes sowie über die anderweitige Organisation der Gerichte“ vom 2. Januar 1849[1] hob dann auch die Patrimonialgerichtsbarkeit auf. Gleichzeitig wurde das Appellationsgericht Paderborn geschaffen. Dem Appellationsgericht Paderborn waren die Kreisgerichte nachgelagert, die grundsätzlich je Landkreis eingerichtet wurden. Dem Appellationsgericht Paderborn war das Oberappellationsgericht Berlin übergeordnet.

Mit den Reichsjustizgesetzen wurden die Gerichte im Deutschen Reich vereinheitlicht. Das Appellationsgericht Paderborn wurde 1879 aufgehoben. Neu eingerichtet wurde nun das Landgericht Paderborn im Bezirk des Oberlandesgerichtes Hamm.

Der Sprengel des Appellationsgerichtes Paderborn umfasste den Regierungsbezirk Minden. Es bestanden dort 7 Kreisgerichte in 2 Schwurgerichtsbezirken.

Kreisgericht Sitz Schwurgerichtsbezirk Gerichtskommissionen
Kreisgericht Bielefeld Bielefeld Herford Gerichtsdeputation in Halle und Rietberg, Gerichtskommissionen in Gütersloh, Rheda und Wiedenbrück
Kreisgericht Herford Herford Herford Gerichtskommissionen in Bünde und Vlotho
Kreisgericht Höxter Höxter Paderborn Gerichtskommissionen in Beverungen, Brakel, Nieheim und Steinheim
Kreisgericht Lübbecke Lübbecke Herford Gerichtskommission in Rahden
Kreisgericht Minden Minden Herford Gerichtskommission in Petershagen
Kreisgericht Paderborn Paderborn Paderborn Gerichtskommissionen in Büren, Delbrück, Fürstenberg, Lichtenau und Salzkotten
Kreisgericht Warburg Warburg Paderborn Gerichtskommissionen in Borgentreich und Dringenberg
  • H. A. Fecht: Die Gerichts-Verfassungen der deutschen Staaten, 1868, S. 148, Digitalisat

Einzelnachweise

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  1. Verordnung über die Aufhebung der Privatgerichtsbarkeit und des eximirten Gerichtsstandes sowie über die anderweitige Organisation der Gerichte von 2. Januar 1849 (PrGS S. 1–13; insbes. §§ 18, 24–26, erlassen in Ausführung von Art. 88 der Verfassung von 1848).
  2. Geschichte des Landgerichts Paderborn