Briefmarken-Jahrgang 1978 der Deutschen Bundespost – Wikipedia
Weihnachten (Blocknummer 17) |
Der Briefmarken-Jahrgang 1978 der Deutschen Bundespost umfasste 34 Sondermarken, davon waren vier Briefmarken nur als Briefmarkenblock erhältlich. In diesem Jahr wurden neun Dauermarken der Serien Burgen und Schlösser und Industrie und Technik herausgegeben.
Alle seit dem 1. Januar 1969 ausgegebenen Briefmarken waren unbeschränkt frankaturgültig, es gab kein Ablaufdatum wie in den vorhergehenden Jahren mehr.[1] Durch die Einführung des Euro als europäische Gemeinschaftswährung zum 1. Januar 2002 wurde diese Regelung hinfällig. Die Briefmarken dieses Jahrganges konnten allerdings bis zum 30. Juni 2002 genutzt werden. Ein Umtausch war noch bis zum 30. September in den Filialen der Deutschen Post möglich[2], danach bis zum 30. Juni 2003 zentral in der Niederlassung Philatelie der Deutschen Post AG in Frankfurt.[3]
Besonderheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich beabsichtigte die Deutsche Bundespost nach der Ausgabe des Blockes 17 keine weiteren Blocks mehr auszugeben, da diese durch die relativ große Fläche immer wieder zu betrieblichen Problemen bei der maschinellen Briefaufstellung und -stempelung führte. Dies wurde allerdings nur bis 1982 durchgehalten, wobei die danach verausgabten Blocks über viele Jahre entweder von der Größe und/oder dem Frankaturwert her ungeeignet waren, die maschinelle Briefaufstellung und -bearbeitung zu stören, da sie für Standardbriefe nicht geeignet waren.[4]
Die Sportmarke zu 70+35 Pfennig geriet Anfang der 1980er Jahre unter massiven Spekulationseinfluss, da ihre Auflage erstmals seit vielen Jahren die „magische Grenze“ von fünf Millionen Exemplaren unterschritt. Der Handelswert der Marke verfünffachte sich innerhalb von zwei Jahren, um dann wieder deutlich nachzugeben.[5]
Liste der Ausgaben und Motive
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Legende
- Bild: Eine bearbeitete Abbildung der genannten Marke. Das Verhältnis der Größe der Briefmarken zueinander ist in diesem Artikel annähernd maßstabsgerecht dargestellt. Sollten keine Marken abgebildet sein, liegt es daran, dass das Urheberrecht des Künstlers noch nicht erloschen ist.
- Beschreibung: Eine Kurzbeschreibung des Motivs und/oder des Ausgabegrundes. Bei ausgegebenen Serien oder Blocks werden die zusammengehörigen Beschreibungen mit einer Markierung versehen eingerückt.
- Wert: Der Frankaturwert der einzelnen Marke in Pfennig. Ein „+“ bedeutet, dass es sich um eine Zuschlagsmarke handelt (= Frankaturwert + Spende).
- Ausgabedatum: Das Datum des erstmaligen Verkaufs dieser Briefmarke.
- Auflage: Soweit bekannt, wird hier die zum Verkauf angebotene Anzahl dieser Ausgabe angegeben.
- Entwurf: Soweit bekannt, wird hier angegeben, von wem der Entwurf dieser Marke stammt.
- Mi.-Nr.: Diese Briefmarke wird im Michel-Katalog unter der entsprechenden Nummer gelistet.
Sondermarken | ||||||
Bild | Beschreibung | Werte in Pfennig | Ausgabe- datum (1978) | Auflage | Entwurf | MiNr. |
100. Geburtstag von Rudolf Alexander Schröder (1878–1962)
| 50 | 12. Januar | 31.800.000 | Günter Jacki | 956 | |
20 Jahre Friedlandhilfe | 50 | 12. Januar | 30.200.000 | Albrecht Ade | 957 | |
Sporthilfe | 50+25 | 12. Januar | 6.751.000 | Peter Lorenz | 958 | |
Briefmarkenblock – Nobelpreisträger deutschsprachiger Literatur[6]
| 30 | 16. Februar | 12.000.000 | Gerd Aretz | Block 16 959 | |
| 50 | 16. Februar | 12.000.000 | Gerd Aretz | 960 | |
| 70 | 16. Februar | 12.000.000 | Gerd Aretz | 961 | |
100. Geburtstag von Martin Buber (1878–1965) | 50 | 16. Februar | 31.700.000 | Gerd Aretz | 962 | |
75 Jahre Deutsches Museum München
| 50 | 13. April | 30.000.000 | Heinz Schillinger | 963 | |
Für die Jugend, Luftfahrt
| 30+15 | 13. April | 5.921.000 | Fritz Haase | 964 | |
40+20 | 13. April | 6.307.000 | Fritz Haase | 965 | ||
50+25 | 13. April | 6.073.000 | Fritz Haase | 966 | ||
| 70+35 | 13. April | 5.687.000 | Fritz Haase | 967 | |
Sporthilfe | 70+35 | 13. April | 4.895.000 | Peter Lorenz | 968 | |
Europamarken, Baudenkmäler | 40 | 22. Mai | 51.500.000 | Otto Rohse | 969 | |
50 | 22. Mai | 140.050.000 | Otto Rohse | 970 | ||
70 | 22. Mai | 31.300.000 | Otto Rohse | 971 | ||
Rattenfänger von Hameln
| 50 | 22. Mai | 32.800.000 | Günter Jacki | 972 | |
100. Geburtstag von Janusz Korczak (1878–1942) | 90 | 13. Juli | 20.400.000 | Günter Magnus | 973 | |
Fossilien
| 80 | 13. Juli | 8.600.000 | Paul Froitzheim | 974 | |
| 200 | 13. Juli | 10.000.000 | Paul Froitzheim | 975 | |
Interparlamentarische Konferenz in Bonn
| 70 | 17. August | 21.150.000 | Erwin Poell | 976 | |
85. Deutscher Katholikentag Freiburg | 40 | 17. August | 34.700.000 | Paul Froitzheim | 977 | |
200. Geburtstag von Clemens Brentano (1778–1842)
| 30 | 17. August | 31.550.000 | Elisabeth von Janota-Bzowski | 978 | |
25 Jahre Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte | 50 | 17. August | 31.450.000 | Peter Steiner | 979 | |
Tag der Briefmarke[7]
| 40 | 12. Oktober | 59.095.750 | Herbert Stelzer | 980 | |
50 | 12. Oktober | 59.095.750 | Herbert Stelzer | 981 | ||
Wohlfahrtsmarken: Waldblumen
| 30+15 | 12. Oktober | 15.454.000 | Heinz Schillinger | 982 | |
| 40+20 | 12. Oktober | 13.956.000 | Heinz Schillinger | 983 | |
| 50+25 | 12. Oktober | 16.157.000 | Heinz Schillinger | 984 | |
| 70+35 | 12. Oktober | 7.154.000 | Heinz Schillinger | 985 | |
Deutscher Impressionismus
| 50 | 16. November | 31.600.000 | H. P. Schall | 986 | |
| 70 | 16. November | 21.100.000 | H. P. Schall | 987 | |
| 120 | 16. November | 9.800.000 | H. P. Schall | 988 | |
Briefmarkenblock – Weihnachtsmarke[6]
| 50+25 | 16. November | 10.356.000 | Willy Fleckhaus | Block 17 989 | |
Dauermarken | ||||||
Bild | Beschreibung | Werte in Pfennig | Ausgabe- datum (1978) Bund, Berlin | Auflage | Entwurf | MiNr. |
Dauermarkenserie: Industrie und Technik[8][9] | 60 | 16. November | 3.125.000.000 | Beat Knoblauch und Paul Beer | 990 | |
150 | 12. Juli 1979[13] | 50.000.000 | Beat Knoblauch und Paul Beer | 992 | ||
180 | 12. Juli 1979[13] | 69.000.000 | Beat Knoblauch und Paul Beer | 993 | ||
230 | 17. Mai 1979[13] | 80.000.000 | Beat Knoblauch und Paul Beer | 994 | ||
Dauermarkenserie: Burgen und Schlösser[16] | 20 | 14. Februar 1979[17] | unbekannt | Heinz Schillinger | 995 | |
25 | 11. Januar 1979[17] | unbekannt | Heinz Schillinger | 996 | ||
90 | 11. Januar 1979[17] | 207.390.000 | Heinz Schillinger | 997 | ||
210 | 14. Februar 1979[17] | 107.892.000 | Heinz Schillinger | 998 | ||
| 230 | 16. November | 169.242.000 | Heinz Schillinger | 999 |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Es gab allerdings wenige Ausnahmen; die Dauermarkenserien Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten, Brandenburger Tor und die Sondermarken zu Ehren der Olympischen Sommerspiele 1968 in der Stadt Mexiko waren unbeschränkt gültig. Diese Briefmarken wurden vor 1969 ausgegeben.
- ↑ Umstellung bei Briefmarken von der DM zum € ( vom 6. Oktober 2013 im Internet Archive)
- ↑ BGH, 11. Oktober 2005 – XI ZR 395/04. Rechtscharakter und Gültigkeit von Briefmarken
- ↑ Briefmarken Spiegel 11/1978 u. a.
- ↑ Michel-Kataloge der Jahrgänge 1981 bis 1985.
- ↑ a b Diese Briefmarken sind nur als Briefmarkenblock herausgegeben worden.
- ↑ Die Marken wurden zusammenhängend gedruckt, der Erwerb war aber auch einzeln möglich (Anordnung 40/50/40/50 usw.).
- ↑ Die gleichen Briefmarken, mit Inschrift „Berlin“, wurden am gleichen Tag auch von der Landespostdirektion Berlin ausgegeben.
- ↑ Es wurde 1979 die Ausgabe eines 90-Pfennig-Wertes erwartet, was jedoch nicht eintrat. Die Michel-Nummern Bund 991 und Berlin 583 wurden dafür freigehalten und wurden dann nie neu vergeben, um nicht alle nachfolgenden Nummern ändern zu müssen. Hingegen wurde in der Serie Burgen und Schlösser am 11. Januar 1979 ein 90-Pf-Wert herausgegeben (Mi.-Nr. 588, 997).
- ↑ Ersttagsblatt 21/1978.
- ↑ a b Ersttagsblatt 14/1979.
- ↑ Das gleiche Motiv wurde 1982 im Nennwert zu 190 Pfennig ausgegeben.
- ↑ a b c Obwohl die Briefmarken mit den Nennwerten von 150, 180 und 230 Pfennig erst 1979 herausgegeben wurden, zählen sie zu dem 1978 herausgegebenen Satz und somit zu den Marken des Jahres 1978.
- ↑ Ersttagsblatt 10/1979.
- ↑ Das gleiche Motiv wurde 1982 im Nennwert zu 250 Pfennig ausgegeben.
- ↑ Die gleichen Briefmarken, mit Inschrift „Berlin“, wurde am gleichen Tag auch von der Landespostdirektion Berlin ausgegeben, lediglich die Ausgabe zu 20 Pfennig wurde in Berlin bereits am 14. April 1977 herausgegeben.
- ↑ a b c d Obwohl die Briefmarken mit dem Nennwert von 20, 25, 90 und 210 Pfennig erst 1979 herausgegeben wurden, zählen sie zu dem 1978 herausgegebenen Satz und somit zu den Marken des Jahres 1978.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michel-Katalog Deutschland 2010/2011 (broschiert), Schwaneberger Verlag GmbH (2010), ISBN 3-87858-035-5.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Briefmarken-Jahrgang 1978 der Deutschen Bundespost Berlin
- Briefmarken-Jahrgang 1978 der Deutschen Post der DDR