Bundesratswahl 2019 – Wikipedia
Die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates (französisch Election de renouvellement général du Conseil fédéral, italienisch Elezione per il rinnovo integrale di Consiglio federale) fanden am 11. Dezember 2019 statt.[1] Die Vereinigte Bundesversammlung der Schweiz (beide Kammern des neu gewählten Parlaments) wählten die Mitglieder des Bundesrates für die Amtszeit zwischen 2020 und 2023. Der Wahlmodus sah folgende Regeln vor. In den ersten beiden Wahlgängen konnten alle wählbaren Personen gewählt werden. Ab dem zweiten Wahlgang schied aus, wer weniger als zehn Stimmen erhielt. Ab dem dritten Wahlgang waren keine neuen Kandidaturen zulässig. Zudem schied aus, wer am wenigsten Stimmen erhielt. Gewählt wurde, wer das absolute Mehr erreichte.
Ausgangslage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundsätzlich ausschlaggebend für die Wahl des Bundesrates 2019 waren die Resultate der Schweizer Parlamentswahlen 2019 betreffend der Sitzverteilung im National- und Ständerat resp. der Bundesversammlung.
Alle amtierenden Mitglieder des Bundesrates traten zur Wiederwahl an. Als erstmals viertgrösste Partei bei den Nationalratswahlen forderte die Grüne Partei entsprechend der Zauberformel für die Zusammensetzung des Bundesrats einen Sitz. Die Partei nominierte ihre Parteipräsidentin Regula Rytz; sie kandidierte gegen den FDP-Politiker Ignazio Cassis, weil die FDP als drittstärkste Kraft mit zwei Bundesratssitzen übervertreten war.[3] Am 10. Dezember beschloss die SP-Fraktion die Unterstützung für Rytz.[4] Die Grünliberale Fraktion beschloss Stimmfreigabe.[5] Schliesslich wurde die bisherige Regierung bestätigt; alle amtierenden Bundesräte wurden jeweils im 1. Wahlgang wiedergewählt.
Als Bundespräsidentin wurde Simonetta Sommaruga gewählt, als Vizepräsident Guy Parmelin. Der Bundeskanzler Walter Thurnherr wurde mit 219 Stimmen bestätigt.[6]
Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Wahl (Sitz von Ueli Maurer, SVP)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bundesrat Ueli Maurer (SVP) war seit 2016 Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartementes (EFD).
1. Wahlgang | |
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ausgeteilte Wahlzettel | 244 |
eingegangene Wahlzettel | 244 |
leer/ungültig | 23/0 |
gültig | 221 |
absolutes Mehr | 111 |
Ueli Maurer | 213 |
Verschiedene | 8 |
Zweite Wahl (Sitz von Simonetta Sommaruga, SP)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) war seit 2019 Vorsteherin des Eidgenössischen Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).
1. Wahlgang | |
---|---|
ausgeteilte Wahlzettel | 244 |
eingegangene Wahlzettel | 244 |
leer/ungültig | 15/1 |
gültig | 218 |
absolutes Mehr | 110 |
Simonetta Sommaruga | 192 |
Regula Rytz | 13 |
Verschiedene | 13 |
Dritte Wahl (Sitz von Alain Berset, SP)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bundesrat Alain Berset (SP) war seit seiner Wahl 2011 Vorsteher des Eidgenössischen Departementes des Innern (EDI).
1. Wahlgang | |
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ausgeteilte Wahlzettel | 244 |
eingegangene Wahlzettel | 244 |
leer/ungültig | 14/0 |
gültig | 230 |
absolutes Mehr | 116 |
Alain Berset | 214 |
Verschiedene | 16 |
Vierte Wahl (Sitz von Guy Parmelin, SVP)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bundesrat Guy Parmelin (SVP) war seit 2019 Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).
1. Wahlgang | |
---|---|
ausgeteilte Wahlzettel | 244 |
eingegangene Wahlzettel | 244 |
leer/ungültig | 39/1 |
gültig | 204 |
absolutes Mehr | 103 |
Guy Parmelin | 191 |
Verschiedene | 13 |
Fünfte Wahl (Sitz von Ignazio Cassis, FDP)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bundesrat Ignazio Cassis (FDP) war seit 2017 Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
1. Wahlgang | |
---|---|
ausgeteilte Wahlzettel | 244 |
eingegangene Wahlzettel | 244 |
leer/ungültig | 6/0 |
gültig | 238 |
absolutes Mehr | 120 |
Ignazio Cassis | 145 |
Regula Rytz | 82 |
Verschiedene | 11 |
Sechste Wahl (Sitz von Viola Amherd, CVP)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bundesrätin Viola Amherd (CVP) war seit 2019 Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).
1. Wahlgang | |
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ausgeteilte Wahlzettel | 244 |
eingegangene Wahlzettel | 243 |
leer/ungültig | 11/0 |
gültig | 232 |
absolutes Mehr | 117 |
Viola Amherd | 218 |
Verschiedene | 14 |
Siebte Wahl (Sitz von Karin Keller-Sutter, FDP)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bundesrätin Karin Keller-Sutter (FDP) war seit 2019 Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD).
1. Wahlgang | |
---|---|
ausgeteilte Wahlzettel | 244 |
eingegangene Wahlzettel | 244 |
leer/ungültig | 37/1 |
gültig | 206 |
absolutes Mehr | 104 |
Karin Keller-Sutter | 169 |
Marcel Dobler | 21 |
Verschiedene | 16 |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundesrat. Gesamterneuerungswahl vom 11. Dezember 2019. Website der Schweizer Bundesversammlung, abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ Fraktionen der 51. Legislaturperiode 2019–2023 ( vom 12. Dezember 2019 im Internet Archive). Website der Schweizer Bundesversammlung, abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ Angriff auf Bundesratssitz. Grüne treten mit Regula Rytz an – und nur mit ihr. In: Tagesschau. SRF, 22. November 2019, abgerufen am 22. November 2019 (mit Video; 1:57 min).
- ↑ Linda Koponen, Lukas Mäder: SP unterstützt Rytz beinahe einstimmig – die Grünliberalen sind gespalten. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Dezember 2019, abgerufen am 10. Dezember 2019.
- ↑ Grünliberale: «Die Zauberformel hat keine Geltung mehr» ( vom 11. Dezember 2019 im Internet Archive). In: Tages-Anzeiger. 10. Dezember 2019.
- ↑ Frank Sieber, Claudia Baer: Bundesratswahl: Das Parlament verwehrt den Grünen den Einzug in den Bundesrat. In: Neue Zürcher Zeitung. 11. Dezember 2019, abgerufen am 11. Dezember 2019.