Der neunte Tag – Wikipedia
Film | |
Titel | Der neunte Tag |
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Produktionsland | Deutschland, Luxemburg, Tschechien |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Volker Schlöndorff |
Drehbuch | Eberhard Görner Andreas Pflüger |
Produktion | Jürgen Haase |
Musik | Alfred Schnittke |
Kamera | Tomas Erhart |
Schnitt | Peter R. Adam |
Besetzung | |
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Der neunte Tag ist ein deutsches Filmdrama aus dem Jahr 2004. Der von Volker Schlöndorff inszenierte Film erzählt die Geschichte regimekritischer Geistlicher und die Verfolgung durch Nationalsozialisten.
In den Hauptrollen sind Ulrich Matthes als Priester und August Diehl als SS-Mann zu sehen. Im Ausland gelaufen als: Devátý den (tschechisch), Le Neuvième jour (französisch), The Ninth Day (englisch).
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film handelt von einem luxemburgischen, katholischen Priester Abbé Henri Kremer, der in dem nationalsozialistischen Konzentrationslager Dachau in Bayern inhaftiert ist. Grundlage ist die autobiographische Erzählung „Pfarrerblock 25487“ von Jean Bernard über seinen Aufenthalt als Häftling im Pfarrerblock des KZ Dachau.[2] Kremer wird für neun Tage aus dem KZ Dachau entlassen, um seinen Vorgesetzten, den Bischof von Luxemburg, Joseph Laurent Philippe, dazu zu bewegen, mit der deutschen Besatzungsmacht zu kooperieren. Für den Fall seiner Flucht droht man ihm mit der Ermordung aller seiner Priesterkollegen im Pfarrerblock des Lagers. Kremer, der sich selbst schwerste Vorwürfe macht, weil er einen winzigen Wasservorrat nicht mit einem kranken Mithäftling teilte und dieser schließlich den Tod im Lagerzaun suchte, wird von Untersturmführer Gebhardt täglich bedrängt, seinen Auftrag auszuführen. Gebhardt selbst war angehender katholischer Priester, der kurz vor seiner Weihe in die SS eintrat. Er ist zerrissen zwischen seiner bedingungslosen Treue zur Ideologie der Nationalsozialisten und den Erlebnissen, die er bei einem Aufenthalt in einem KZ in Osteuropa machte. Kremer kehrt am neunten Tag in das Lager zurück, ohne zu dem „Judas“ geworden zu sein, den Gebhardt aus ihm machen wollte.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]film-dienst 23/2004: Fiktives Drama auf der Grundlage eines authentischen KZ-Tagebuchs, das als optisch wie akustisch bedrängend inszeniertes, in den Hauptrollen eindrucksvoll gespieltes Kammerspiel von der Einsamkeit einer existenziellen Entscheidung handelt und mit der Thematisierung von Schuld und Vergebung oft übersehene Dimensionen des Genozids aufgreift.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Biberacher Filmfestspiele 2004:
- Großer Preis: Volker Schlöndorff
Camerimage – XII International Film Festival of the Art of Cinematography 2004 (Lódź, Polen):
- Nominierung für den Golden Frog für die beste Kameraführung: Tomas Erhart
Deutscher Filmpreis 2005:
- Filmpreis in der Kategorie Bestes Szenenbild: Ari Hantke
- Nominierung für
- Beste Regie: Volker Schlöndorff
- Bester Schnitt: Peter R. Adam
- Beste männliche Hauptrolle: Ulrich Matthes
- Beste männliche Hauptrolle: August Diehl
- Bestes Drehbuch: Eberhard Görner und Andreas Pflüger
- Beste Tongestaltung: Hubert Bartholomae und Gunnar Voigt
- Bester Spielfilm: Jürgen Haase
Fajr International Film Festival 2005:
- Crystal Simorgh für den besten Film im internationalen Wettbewerb: Volker Schlöndorff
Deutscher Kamerapreis 2005:
- Nominierung in der Kategorie Kinospielfilm: Tomas Erhart
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der neunte Tag bei IMDb
- Der neunte Tag bei filmportal.de
- offizielle Website zum Film
- Exzerpte von „Jean Bernard, Pfarrerblock 25487 (1945 Memoir)“, Luxemburg 1962
- Filmheft der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung (PDF)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Haase und Léon Zeches (Hrsg.): Der neunte Tag. Pfarrerblock 25487; édition saint-paul (2004), ISBN 2-87963-498-9
- Józef Niewiadomski: „Mysterium fascinosum“ inmitten des mysterium tremendum. Der neunte Tag und die transformierende Kraft der Eucharistie. In: Dietmar Regensburger u. a. (Hrsg.): Paradise now!? Politik-Religion-Gewalt im Spiegel des Films. Schüren, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-531-0, S. 149–171.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Der neunte Tag. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2004 (PDF; Prüfnummer: 98 883 K).
- ↑ Peter Malone: The Roman Catholic Church and Cinema (1967 to Present). In: John Lyden (Hrsg.): The Routledge Companion to Religion and Film. Routledge, London 2011, ISBN 978-0-415-60187-0, S. 53.