Jüdischer Friedhof Merzig – Wikipedia
Der jüdische Friedhof in Merzig wurde in den 1740er Jahren angelegt und urkundlich zum ersten Mal am 21. Mai 1748 erwähnt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Friedhof liegt am Fuß des Kreuzberges in Merzig, nordöstlich des Stadtkernes. Somit lag der Friedhof zur Zeit seiner Entstehung außerhalb des Ortes. Der Friedhof ist nur noch über einen Wanderweg zu erreichen. Er besitzt keine direkte Straßenanbindung.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Juden aus Merzig, Brotdorf und Hilbringen wurden hier bereits 1748 begraben und mussten nicht mehr in Freudenburg, im heutigen Rheinland-Pfalz, beigesetzt werden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Friedhof jeweils in den Jahren 1904 und 1910 erweitert. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Friedhof zerstört und 1938 weitestgehend abgeräumt. 1949 wurde er, so weit wie möglich, wieder in Stand gesetzt. Die letzte Beisetzung fand im Jahr 1978 statt. Ende Februar 2006 wurde der Friedhof geschändet, mehrere Grabsteine wurden herausgerissen.
Gedenkstätte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1949 befindet sich auf dem Friedhof ein Gedenkstein für den ehemaligen Merziger Rabbiner Moses Isack Levy, genannt Reb Mosche Merzig. Ihm zu Ehren wurde auch eine Straße in Merzig benannt. Ein weiterer Gedenkstein, den der saarländische Bildhauer Paul Schneider entwarf, wurde 2004 im Park der Andersdenkenden eingeweiht.[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung des Friedhofs bei Alemannia Judaica (abgerufen am 4. Oktober 2014)
- Über Rabbiner Moses Isack Levy (abgerufen am 4. Oktober 2014)
- Merzig feierte 150. Todestag von Reb Mosche Merzig (abgerufen am 4. Oktober 2014)
- Merzig. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland; hier: Saarland (Bearbeiterin: Felicitas Grützmann)
- Geschichte der Gemeinde (abgerufen am 4. Juni 2019)
- Merzig 162 Inschriften (1861-1978). Digitale Edition in der epigraphischen Datenbank Epidat des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alfred Diwersy / Hans Kerkes: Reb Mosche Merzig und die jüdische Geschichte der Stadt. Gollenstein, Merzig 2012, S. 192–199, ISBN 978-3-86390-000-7.
Koordinaten: 49° 26′ 48,1″ N, 6° 38′ 17,5″ O