Joseph Daul – Wikipedia
Joseph Daul (* 13. April 1947 in Straßburg) ist ein französischer Politiker der konservativen Partei Les Républicains. Er war Mitglied des Europäischen Parlaments, wo er von 2007 bis 2014 der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) vorsaß. Als EU-Parlamentarier war Daul Mitglied in der Konferenz der Präsidenten.[1] Seit dem 8. Oktober 2013 war er Vorsitzender der EVP, Nachfolger von Wilfried Martens. Im November 2019 gab er das Amt an Donald Tusk ab.[2]
Jugend, Studium und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Daul wuchs mit sechs Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof auf und übernahm im Alter von 20 Jahren den Betrieb. Er absolvierte ein Studium der Landwirtschaft an der École d’Agriculture sowie der École du syndicalisme agricole und schloss sein Studium 1981 an dem Institut des hautes études de la défense nationale ab. Er wuchs zweisprachig mit Elsässisch und Französisch auf.
Daul ist Mitglied des französischen Bauernverbandes und wurde 1976 zum Vizepräsidenten der Nachwuchsorganisation Centre National des Jeunes Agriculteurs gewählt, wo er vor allem mit Europapolitik vertraut war. Im Zuge der BSE-Krise 1997 wurde er Vorsitzender des französischen Rindfleischerzeugerverbandes Fédération Nationale française des producteurs de viande bovine.
Politische Funktionen und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1989 und 2002 war Joseph Daul Bürgermeister der Gemeinde Pfettisheim und ist seit 2002 stellvertretender Bürgermeister von Pfettisheim sowie Vizepräsident der Communauté de communes du Kochersberg. Bei der Europawahl 1999 wurde er in das Europäische Parlament gewählt und 2004 sowie 2009 wiedergewählt. Er war von Anfang an Mitglied des Landwirtschaftsausschusses und von 2002 bis 2004 dessen Vorsitzender. In dieser Zeit war er zugleich Vorsitzender der Konferenz der Ausschussvorsitze des Europäischen Parlaments. 1999 war er Teil der Delegation des Europäischen Parlaments bei der WTO-Konferenz in Seattle, 2001 war er in Doha bei der Eröffnung der sogenannten Doha-Runde beteiligt, 2003 nahm er an der WTO-Konferenz in Cancún teil.
Daul ist Träger des Verdienstorden für Landwirtschaft, Ritter des Ordre national du Mérite sowie der Ehrenlegion.
Gegen Joseph Daul wurde ab 2004 in Frankreich wegen des Vorwurfs des Missbrauchs öffentlicher Mittel ermittelt. Die Ermittlungen wurden jedoch im August 2007 eingestellt.
Persönliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Joseph Daul wohnt im elsässischen Pfettisheim, ist seit 1969 verheiratet und hat zwei Kinder.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2008: Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich[3]
- 2014: Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seite von Joseph Daul
- Joseph Daul in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
- VoteWatch.eu: Abstimmungsverhalten von Joseph Daul im Europäischen Parlament (auf Englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Website des Europäischen Parlaments
- ↑ Europaparlament: Donald Tusk ist einziger Kandidat für EVP-Vorsitz. In: Spiegel Online. 18. November 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019.
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Daul, Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Politiker (UMP), MdEP |
GEBURTSDATUM | 13. April 1947 |
GEBURTSORT | Straßburg |