Landeshymne ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur Schweizer Verwendung des Wortes siehe
Nationalhymne.
Heimatlied ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Für die Kärntner Landeshymne, siehe
Kärntner Heimatlied.
Eine Regionalhymne oder Heimatlied ist eine Hymne, vergleichbar einer Nationalhymne, mit der die Menschen innerhalb einer lokal begrenzten Region oder einer Kommune ihre Identität und Heimatgefühl ausdrücken. Meist thematisieren sie verklärend Landschaft und lokale Geschichte. Hymnen von Gliedstaaten werden in Deutschland und Österreich als Landeshymnen, in der Schweiz als Kantonshymnen bezeichnet. Besonders viele Heimatlieder wurden – oft von Pfarrern oder Lehrern – vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre verfasst. Im Laufe von Jahrzehnten oder Jahrhunderten hat sich meistens genau ein landestypisches Lied innerhalb eines Gebietes als Hymne etabliert. Im Bewusstsein der Bevölkerung sind Heimatlieder verschieden stark präsent. Einige werden bei Volksfesten und anderen Anlässen oft gesungen, andere wiederum konnten sich nie in größerem Maße durchsetzen.
Im Gegensatz zu Nationalhymnen sind Heimatlieder meist nicht offiziell anerkannt und daher nicht in Gesetzen verankert. Einige der deutschen und österreichischen Landeshymnen (etwa das Bayernlied) haben jedoch offiziellen Charakter.
In der Bundesrepublik werden gewöhnlich keine offiziellen Landeshymnen verwendet, weswegen es sich meist um Landeslieder handelt. Ausnahmen bilden die Länder Bayern, Hessen und Saarland. Dort sind sie als Staatssymbole durch § 90a StGB geschützt.[1]
Region | Hymne |
Aachen | Urbs Aquensis (Aachen, Kaiserstadt, Du hehre) |
Allgäu | Oh Allgäu mein, wie schön bist du |
Baden | Badnerlied |
Bergisches Land | Bergisches Heimatlied (Wo die Wälder noch rauschen) |
Biberach an der Riß | Biberacher Schützenfestlied (Rund um mich her ist alles Freude) |
Bochum | Bochum auf dem Album 4630 Bochum (von Herbert Grönemeyer) |
Eichsfeld | Eichsfeldlied |
Erzgebirge | Weil mr Arzgebirger sei! (Deitsch on frei wolln mr sei!) (von Anton Günther) |
Franken | Frankenlied |
Hohenzollern | Hohenzollernlied |
Hirschfeld (Brandenburg) | Dort wo vom Berg das Wasser rinnt (von Karl Regensburger)[2] |
Holstein | Holsteinerlied |
Jessen (Elster) | Am Fuße sanfter Berge liegt (von Hosch) |
Kiel | Du mein Kiel (Du mein Kiel am Ostseestrande) Kiel, du Stadt in Deutschlands Norden |
Koblenz | Schängellied |
Köln | Heimweh nach Köln |
Kurpfalz | Der Jäger aus Kurpfalz |
Kusel | Kusellied (von Fritz Wunderlich) |
Lippe-Detmold | Lippe-Detmold, eine wunderschöne Stadt |
Lüneburger Heide | Auf der Lüneburger Heide |
Magdeburg | Magdeburger Lied |
Mecklenburg | Mecklenburglied |
Mecklenburg-Strelitz | Vandalia |
Memmingen | Rings im Kranze (von E.W. Hermann), Schmotz, Schmotz, Dreck auf Dreck |
Mosel[3] | Mosellied (Im weiten deutschen Lande) |
München | Solang der alte Peter |
Münster | Münsterlied (Liebe Stadt im Lindenkranze) |
Neuss | Neusser Heimatlied |
Niederbayern | Niederbayern-Hymne |
Nordfriesland | Gölj – Rüüdj – Ween (Text in vier Sprachen) |
Odenwald | Die Ourewälder |
Oldenburg | Heil dir, o Oldenburg! |
Ostfriesland | In Oostfreesland is’t am besten |
Ostwestfalen-Lippe | Weser(bogen)lied |
Paderborn | Das Paderborn-Lied (Paderborn, Paderborn – meine Stadt, ich liebe dich) |
Passau | Mein Passau |
Pfalz | Pfälzer Lied Palzlied |
Prignitz | Prignitzlied (von Hermann Graebke) |
Ravensburg | Mein Ravensburg im Schwabenland (von Wilhelm Mayer, 1924) |
Rhön | Rhönlied (Ich weiß basaltene Bergeshöhn) |
Ruhrgebiet | Steigerlied (Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt) |
Sauerland | Sauerlandlied |
Schaumburg | Dem Land Schaumburg die Treue |
Schwarzbach (Lausitz) | Von des Waldes grünen Saum bis zur Elsterwelle Schaum (von P. Borrmann)[4] |
Siebengebirge | Da wo die sieben Berge |
Solingen | Solingen (Das Lied von meiner Heimatstadt) |
Lausitz | Rjana Łužica |
Ibbenbüren/Tecklenburger Land | Steigerlied (Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt) |
Twistringen | Das Twistringer Lied |
Vogtland | Vogtland meine Heimat |
Vorpommern | Pommernlied (Wenn in stiller Stunde …) |
Waldeck | Mein Waldeck |
Warstein | Warsteiner Heimatlied (von Karl Stoer, 1928), Die Alte Bank (von Carl Beutin, 1957) |
Westfalen | Westfalenlied |
Westerwald | Westerwaldlied |
Wildeshausen | Wildeshauser Lied |
Wismar | Wismarlied (Perle an der Ostsee) |
Württemberg | Lied der Württemberger |
In Österreich handelt es sich bei den hier angeführten Landeshymnen − mit der Ausnahme Wiens − nicht um „heimliche Hymnen“, sondern diese wurden durch den jeweiligen Landtag offiziell zur Landeshymne erklärt.
- Literatur
In einigen Kantonen gibt es eine Kantonshymne, die aber meist nicht gesetzlich festgelegt, sondern einfach durch Tradition etabliert ist. La Nouvelle Rauracienne, die Hymne des Kantons Jura, wurde durch einen Beschluss des jurassischen Parlaments vom 21. Juni 1990 zur offiziellen Kantonshymne erhoben,[5] die Walliser Hymne 2016 für offiziell erklärt.[6][7]
(Reihenfolge nach Bundesverfassung)
Einigen Musikstücken kommt inoffiziell der Charakter einer Stadthymne zu:
- ↑ Susanne Fließ: Wo schlichte Bürger neue Ehrenreiser pflücken. In: Musikforum. Musikleben im Diskurs. Nr. 4, 2017, S. 33–35 (musikrat.de [PDF]).
- ↑ Heimatlied Hirschfeld. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2023; abgerufen am 6. Februar 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heimatverein-hirschfeld.de
- ↑ Sie gibt der Trierer Regionalhymne ihren Namen: die Mosel (Trierischer Volksfreund vom 26. Juli 2015)
- ↑ Schwarzbachlied. Abgerufen am 6. Februar 2023.
- ↑ Arrêté proclamant la Nouvelle Rauracienne hymne officiel de la République et Canton du Jura. Kanton Jura, 21. Juni 1990, abgerufen am 14. Juli 2013 (französisch).
- ↑ Staat Wallis: Walliser Hymne bzw. Hymne Valaisan, vs.ch (27. April 2016), abgerufen am 25. Januar 2018 (PDF).
- ↑ Schweizer Radio und Fernsehen: Das Wallis erhält eine offizielle Hymne. srf.ch (27. April 2016), abgerufen am 23. Januar 2018.
- ↑ Text von Alfons Aeby, Vertonung durch Abbé Joseph Bovet. (Hinweise in: Sensebezirk 1848–1998 – zum 150jährigen Bestehen des Sensebezirks im Kanton Freiburg (= Deutschfreiburger Beiträge zur Heimatkunde, Band 64). Hrsg. vom Deutschfreiburger Heimatkundeverein und von den Sensler Gemeinden. Freiburg 1998, S. 47, S. 167.)