Landkreis Straßburg – Wikipedia

Basisdaten[1]
Bundesstaat Reichsland Elsaß-Lothringen
Bezirk Unterelsaß
Verwaltungssitz Straßburg
Fläche 564 km² (1910)
Einwohner 97.795 (1910)
Bevölkerungsdichte 173 Einw./km² (1910)
Gemeinden 102 (1910)
Lage des Landkreises Straßburg

Der Landkreis Straßburg war von 1871 bis 1920 ein deutscher Landkreis im Bezirk Unterelsaß des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Das Gebiet des Kreises liegt heute im Wesentlichen im Arrondissement Strasbourg des französischen Départements Bas-Rhin.

Nachdem Elsaß-Lothringen durch den Frankfurter Friedensvertrag an das Deutsche Reich gefallen war, wurde 1871 aus dem bis dahin französischen Arrondissement Strasbourg der Landkreis Straßburg gebildet.[2] Die Stadt Straßburg blieb kreisfrei. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Kreis 1918 von Frankreich besetzt, kam am 17. Oktober 1919 unter französische Verwaltung und gehörte mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 wieder als Arrondissement Strasbourg-Campagne dem französischen Staat an. Im Zweiten Weltkrieg stand Elsaß-Lothringen von 1940 bis 1944 unter deutscher Besatzung. Während dieser Zeit bildete das Gebiet des Arrondissements Strasbourg-Campagne den Landkreis Straßburg.[3] Der Kreis wurde nicht im völkerrechtlichen Sinne annektiert, sondern war dem Gauleiter für den Gau Baden in Karlsruhe unterstellt. Zwischen November 1944 und Februar 1945 wurde das Kreisgebiet durch alliierte Streitkräfte zurückerobert und an Frankreich zurückgegeben.

Einwohnerentwicklung

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Einwohner 1871 1890 1900 1910
Landkreis Straßburg[4] 75.004 82.096 87.853 97.795

Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern (Stand 1910):[1]

Bischheim 9.865
Brumath 5.542
Eckbolsheim 2.318
Gambsheim 2.069
Hochfelden 2.746
Hönheim 2.554
Hördt 2.942
Schiltigheim 16.761
Wanzenau 2.570
Weyersheim 2.081
1871–188100 Carl Hasse
1881–190100Ernst zu Solms-Laubach
1901–190300Friedrich Curtius (1851–1933)
1903–191200Karl von Gemmingen-Hornberg (1857–1935)
1912–191800Alexander von der Goltz[4]

Landesausschuss

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1879 bis 1911 wählte der Kreis jeweils einen Vertreter in den Landesausschuss des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Dies waren

1879–189400Jean North (1828–1894)
1894–190300Auguste Bostetter
1903–190600Karl Hauss (1871–1925)
1906–191100Georges Wolf[5]
1940–999900Emil Petri (kommissarisch)
1940–194400Emil Petri

Im Jahre 1910 umfasste der Landkreis Straßburg 102 Gemeinden:

  • Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1882, S. 2–7.
  • Michael Rademacher: Reichsland Elsaß-Lothringen – Stadt- und Landkreis Straßburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  • Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 545–548, Ziffer 5 (Google Books).
  • C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 34–35 (Google Books).

Einzelnachweise

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  1. a b Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  2. Gesetz, betreffend die Einrichtung der Verwaltung vom 30. Dezember 1871
  3. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  4. a b Michael Rademacher: Els_strassburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Francois J. Himly: Chronologie de la Basse Alsace, 1972, S. 254