Liste der Stolpersteine in Stralsund – Wikipedia

Die Liste der Stolpersteine in Stralsund führt die Stolpersteine und Stolperschwellen in Stralsund auf. Die ersten Stolpersteine wurden im Oktober 2006 verlegt;[1] seit September 2024 erinnern im Stadtgebiet insgesamt 83 Stolpersteine und drei Stolperschwellen an Menschen, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden.

Viele der mit einem Stolperstein Gewürdigten waren Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stralsunds, die bis zu 170 Angehörige umfasste. Die drei Stolperschwellen erinnern an die Opfer der nationalsozialistischen Eugenik.

Stolpersteine in Stralsund

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Die ersten vier Stolpersteine in Stralsund wurden am 25. August 2006 verlegt. Am 18. September 2007 kamen weitere acht Stolpersteine hinzu. Bei der dritten Stolpersteinverlegung am 10. Juli 2008 wurden nochmals acht Steine gesetzt. Die vierte Verlegung von Stolpersteine gab es in Stralsund am 15. Juni 2009. Dabei wurden 14 Stolpersteine verlegt, zudem wurde am Haus Langenstraße 69, auf dessen Hof sich die Stralsunder Synagoge befand, eine von Angela Merkel gestiftete Gedenktafel angebracht. Bei der Verlegung im November 2010, der fünften Stolpersteinverlegung, wurden 18 neue Steine gesetzt. Im November 2017 kamen drei Stolpersteine hinzu. Vier weitere Stolpersteine wurden am 14. Juni 2021 bei der siebten Verlegeaktion gesetzt. Bei der achten Verlegung kam im Juli 2021 ein weiterer Stolperstein in der Mühlenstraße hinzu. Die neunte Stolpersteinverlegung in Stralsund fand am 18. April 2023 statt. Am 28. April 2023 wurden sieben Stolpersteine verlegt.[2] Weitere neun Stolpersteine kamen bei einer Verlegung am 5. September 2024 hinzu.[3]

Die Stolpersteine werden zumeist privat finanziert. Für einige wurden öffentlichkeitswirksam Patenschaften übernommen. So gab es Patenschaften für die an Wolfgang Kotljarski und an Margot Kotljarski erinnernden Stolpersteine durch Schulklassen der Stralsunder Jona-Schule.[4][5]

Bei der Verlegung der Stolpersteine waren teilweise auch Angehörige der Menschen anwesend, derer mit dem Stein gedacht wird. So bei der Verlegung am 18. April 2023 für Hermann, Malka, Max, Regina und Leo Wein.[4]

Auflistung aller Stolpersteine in Stralsund

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Hinweise zur Benutzung der Auflistung: Die Liste führt die in Stralsund verlegten Stolpersteine auf, nennt Namen und Lebensdaten der Person, Ort und Datum der Verlegung, die auf dem Stein zu lesende Inschrift und zeigt jeweils ein Foto des beschriebenen Stolpersteins. Dazu führt die Liste Informationen zur Person auf sowie, in den Fußnoten, auch Informationen zu den genannten verwandten Personen.

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Name Adresse
♁ Koordinaten
Inschrift Hinweis1 Foto verlegt am Informationen zur Person
David Benjamin
(1889–1940)
Langenstraße 27
(Lage)
Hier wohnte
David Benjamin
Jg. 1889
deportiert 1940
Piaski
ermordet
Stolperstein David Benjamin (2022)
Nov. 2010[2] Der am 20. August 1889 in Hamburg geborene David Benjamin war Lagerist, Handelsreisender und Hausierer. Benjamin war verheiratet mit Berta Benjamin, geb. Ebel (1896–1937) A28 und Vater zweier Kinder.
Er wurde am 12. Februar 1940 im Zuge der ersten, am 12. und am 13. Februar 1940 im Regierungsbezirk Stettin durchgeführten Deportation pommerscher Juden mit dem Ziel Piaski, Bełżyce und Glusk, deportiert und 1940 in Piaski ermordet.[6][7]
Bärbel Beyer,
geb. Cohn
(1936–)
Frankenstraße 72
(Lage)
Hier wohnte
Bärbel Beyer
geb. Cohn
Jg. 1936
versteckt in
Stralsund
überlebt
Stolperstein Bärbel Beyer (2017)
Nov. 2010[2] Bärbel Beyer, geb. Cohn kam am 8. Dezember 1936 in Berlin zur Welt. Ihre Eltern waren Heinrich David Cohn (1900–1961) A2 und Lucie Cohn, geb. Gentzen (1905–1953) A3. Die Eltern waren 1935 nach Berlin gezogen. Bärbel Cohn wurde evangelisch getauft. Ihre Eltern brachten sie in Stralsund bei ihrer Großmutter unter, wo sie illegal lebte. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges lebte die ganze Familie in Stralsund, zuletzt im Carl-Heydemann-Ring 32.
Im Jahr 1950 zog die Familie nach Westberlin. Eine Lehre zur Elektroassistentin musste Bärbel Cohn krankheitsbedingt abbrechen, eine Lehre zur Großhandelskauffrau für Flachglas und Keramik beendete sie erfolgreich. Ab 1957 arbeitete sie beim Berliner Entschädigungsamt. Sie heiratete 1959, das Ehepaar hatte einen Sohn. Nach ihrer Tätigkeit bei der Senatsverwaltung war Bärbel Beyer von 1985 bis 1992 als Mitglied der Liberalen Demokraten deren Berliner Landesvorsitzende und Stellvertretende Bundesvorsitzende.[7][8][9]
Carl-Philipp Blach
(1887–1946)
Heilgeiststraße 89
(Lage)
Hier arbeitete
Carl-Philipp
Blach
Jg. 1887
Geschäft arisiert 1938
unfreiwillig verzogen
1938 Berlin
1942 Zwangsarbeit
befreit
Stolperstein Carl-Philipp Blach (2017)
09.11.2017[2] Carl-Philipp Blach wurde am 18. Mai 1887 in Stralsund geboren, seine Eltern waren Felix Feist Blach (1853–1933) A29 und Friedchen Blach, geb. Salomon (1859–1938) A4. Er hatte einen Bruder: Paul-Samuel Blach (1885–1944) A5. Er machte von 1904 bis 1906 eine Ausbildung bei der Firma Fürstenheimer in Berlin und arbeitete ab 1909 im Lederwaren-Geschäft seines Vaters in Stralsund, das er im Jahr 1915 übernahm.
Carl-Philipp Blach heiratete am 20. Oktober 1916 Louise Blach, geb. Körbchen (1895–1935) A6, das Ehepaar hatte zwei Kinder: Hans Joachim Blach (1917–1943) und Gerd Blach (1919–1943). Nach dem Tod seiner Frau Louise im Jahr 1935 heiratete er im Juni 1935 in einer Mischehe Lisbeth Blach, geb. Krohn (1909–1985) A26; das Paar bekam zwei Kinder: Ingeborg (1938–?) und Peter (1944–?).
Nachdem das Geschäft am 21. Juni 1938 geschlossen werden musste, versteckte sich die Familie auf Rügen, nach einer Denunziation floh sie nach Berlin. Dort arbeitete Carl-Philipp Blach ab 1942 bei Otto Weidt. Er starb am 16. Mai 1946 an Anämie und Hunger.[10][11]

Der Sender Das Erste veröffentlichte im Jahr 2022 einen Beitrag über die Recherchen zur Geschichte der Familie Blach[12] und im Jahr 2023 einen Filmbeitrag dazu.
Gerd Blach
(1919–1943)
Heilgeiststraße 89
(Lage)
Hier arbeitete
Gerd Blach
Jg. 1919
Geschäft arisiert 1938
unfreiwillig verzogen
1938 Berlin
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein Gerd Blach (2017)
09.11.2017[2] Gerd Blach wurde am 14. Januar 1919 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren Carl-Philipp Blach und Louise Blach, geb. Körbchen (1895–1935) A6.[10] Sein Bruder war Hans Joachim Blach (1917–1943). Er arbeitete im Geschäft seines Vaters als Lederwarenhändler.
Blach wurde am 24. August 1943 aus Berlin, wohin die Familie nach der zwangsweisen Schließung ihres Geschäfts 1938 umziehen musste, deportiert.[13]

Der Sender Das Erste veröffentlichte im Jahr 2022 einen Beitrag über die Recherchen zur Geschichte der Familie Blach[12] und im Jahr 2023 einen Filmbeitrag dazu.
Hans Joachim Blach
(1917–1943)
Heilgeiststraße 89
(Lage)
Hier arbeitete
Hans Joachim
Blach
Jg. 1917
Geschäft arisiert 1938
unfreiwillig verzogen
1938 Berlin
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein Hans Joachim Blach (2017)
09.11.2017[2] Hans Joachim Blach wurde am 16. August 1917 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren Carl-Philipp Blach und Louise Blach, geb. Körbchen (1895–1935) A6. Er war der Bruder von Gerd Blach (1919–1943). Wie sein Vater arbeitete er als Lederwarenhändler. 1942 heiratete er Ruth Blach, geb. Unger (1922–1943) A25. Hans Joachim Blach konnte Ende September 1943 noch aus einem Deportationszug fliehen, wurde aber erneut am 29. Oktober 1943 aus Berlin, wohin die Familie nach der zwangsweisen Schließung ihres Geschäfts 1938 umziehen musste, deportiert und starb am 29. Oktober 1943 in Auschwitz.[10][14]

An Hans Blach erinnert auch ein Stolperstein in der Berliner Fechnerstraße 17.[15]

Der Sender Das Erste veröffentlichte im Jahr 2022 einen Beitrag über die Recherchen zur Geschichte der Familie Blach[12] und im Jahr 2023 einen Filmbeitrag dazu.
Margarete Blach
(1876–1940)
Ossenreyerstraße 53
(Lage)
Hier wohnte
Margarete Blach
Jg. 1876
deportiert 1940
Piaski
ermordet 30.7.1940
Stolperstein Margarete Blach (2014)
23.10.2014[16] Margarete Blach wurde am 30. August 1876 in Stralsund geboren. Ihre Eltern waren der Lederwarenhändler Julius Blach und Selma Blach, geb. Wallmann, die das Geschäft „Wallmann-Blach en gros“ führten. Ab dem Jahr 1883 wohnte die Familie im neu erworbenen Haus Heilgeiststraße 89. Später wohnte Margarete Blach mit ihrer Schwester Paula Süssmann (1873–1941) und deren Tochter Charlotte Süssmann (1899–1940) bei ihrer Schwester Charlotte Gertrud Joseph (1878–1943) und deren Ehemann Max Joseph (1874–1943) in der Ossenreyerstr. 53.
Sie wurde am 12. Februar 1940 im Zuge der ersten, am 12. und am 13. Februar 1940 im Regierungsbezirk Stettin durchgeführten Deportation pommerscher Juden mit dem Ziel Piaski, Bełżyce und Glusk, über Stettin nach Piaski deportiert und am 30. Juli 1940 in Lublin ermordet.[7][17]
Karl Böhm
(1879–1940)
Alter Markt 1–3
(Lage)
Hier wohnte
Karl Böhm
Jg. 1879
deportiert 1940
ermordet in
Piasky
Stolperstein Karl Böhm (2012)
25.08.2006[16] Karl (auch: Carl) Böhm wurde am 16. Februar 1879 in Oppeln geboren. Seine Eltern waren Samuel Böhm und Rosalinde Böhm, geb. Rosenstein. Er hatte zwei Geschwister: Julius (* 1881) und Ella Selma (* 1886). Er war als Handlungsgehilfe tätig. Bis 1912 in der Ossenreyerstraße 56 wohnhaft, wurde er ab 1920 als selbstständiger Kaufmann mit Wohnsitz in der Mühlenstraße 9 geführt, ab 1924 wohnte er in der Badenstraße 43, ab 1934 führte er ein Kontor in der Heilgeiststraße 30. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gab er das Geschäft auf. Er wohnte ab 1936 in der Külpstraße 8.
Böhm wurde am 12. Februar 1940 im Zuge der ersten, am 12. und am 13. Februar 1940 im Regierungsbezirk Stettin durchgeführten Deportation pommerscher Juden mit dem Ziel Piaski, Bełżyce und Glusk, deportiert. Im Mai 1940 wurde er, da als arbeitstauglich eingestuft, mit weiteren Männern aus Piaski in ein Arbeitslager, eventuell Trawniki, verschleppt.[1][7][18][19]
Bert Cohn
(1930–?)
Ossenreyerstraße 21/22
(Lage)
Hier wohnte
Bert Cohn
Jg. 1930
Flucht 1938
Frankreich
USA
überlebt
Stolperstein Bert Cohn (2014)
Nov. 2010[2] Bert (Bertold) Cohn wurde am 3. Mai 1930 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren Fritz Cohn (1899–1943) und Ilse Cohn (1902–1943). Er hatte einen Bruder: Hans Cohn (1928–?).
Bert Cohn wurde noch vor den Novemberpogromen 1938 von seinen Eltern zusammen mit seinem Bruder Hans Cohn nach Frankreich in ein Kinderheim der OSE, in dem auch ihr Onkel Ernst Nathan Cohn (1902–1974) A7 tätig war, geschickt. Ihm gelang die Flucht über Frankreich in die USA, wo er als Ingenieur tätig war. Bert Cohn war verheiratet und hatte zwei Kinder.[20] Er starb in Chicago.[7][21][22][23]
Fritz Cohn
(1899–1943)
Ossenreyerstraße 21/22
(Lage)
Hier wohnte
Fritz Cohn
Jg. 1899
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein Fritz Cohn (2014)
25.08.2006[16] Fritz Adolf Wolf Joseph Cohn wurde am 14. Februar 1899 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren Siegfried Cohn (1862–1902) A27 und Martha Bianca Cohn, geb. Kempinski (1859–1927) A27. Er hatte drei Geschwister: Charlotte Lesser, geb. Cohn (1897–1942), Heinrich David Cohn (1900–1961) A2 und Ernst Nathan Cohn (1902–1974) A7. Im Ersten Weltkrieg diente er bei der Marine. Fritz Cohn war ab dem 4. Dezember 1927 verheiratet mit Ilse Cohn, geb. Joseph (1902–1943). Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Hans Cohn und Bert Cohn. Er war 1936 Vorsteher der Synagoge. Cohn war Geschäftsführer eines Bekleidungsgeschäfts in der Ossenreyerstraße 21/22; auf Druck der Nationalsozialisten musste er das Geschäft zunächst verpachten und im August 1939 das Haus verkaufen. Er war dann als Fürsorger in Stralsund, Chemnitz, Leipzig und Frankfurt am Main tätig.
Er wurde am 11. Januar 1943 zusammen mit seiner Frau in Frankfurt am Main verhaftet, von Darmstadt aus deportiert und am 10. Februar 1943 in Auschwitz ermordet.[1][7][21][23][24][25][26]
Hans Cohn
(1928–?)
Ossenreyerstraße 21/22
(Lage)
Hier wohnte
Hans Cohn
Jg. 1928
Flucht 1938
Frankreich
USA
überlebt
Stolperstein Hans Cohn (2014)
Nov. 2010[2] Hans Cohn wurde am 7. Mai 1928 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren Fritz Cohn (1899–1943) und Ilse Cohn (1902–1943). Er hatte einen Bruder: Bert Cohn (1930–?).
Hans Cohn wurde noch vor den Novemberpogromen 1938 von seinen Eltern zusammen mit seinem Bruder Bert Cohn nach Frankreich in ein Kinderheim der OSE, in dem auch ihr Onkel Ernst Nathan Cohn (1902–1974) A7 tätig war, geschickt. Ihm gelang die Flucht über Frankreich in die USA.
In den Vereinigten Staaten wurde er Soldat und später Dozent an einer Universität. Er besuchte Stralsund nach mehr als 60 Jahren Abwesenheit. Hans Cohn starb in San Francisco.[7][21][23][27]
Hugo Cohn
(1899–1940)
Mönchstraße 37
(Lage)
Hier wohnte
Hugo Cohn
Jg. 1899
deportiert 1940
ermordet 1940 in
Piaski
Stolperstein Hugo Cohn (2017)
10.07.2008[2] Hugo Cohn wurde am 27. März 1899 in Damrau geboren. Seine Eltern waren David Cohn (1867–1928) A9 und Martha Cohn (1868–1940). Er hatte vier Brüder: Siegbert Cohn (1896–etwa 1940), Martin Cohn (1900–etwa 1940), Erich Cohn (1903–1930) und Max Cohn (1909–1940). Hugo Cohn war als Kaufmann tätig.
Cohn wurde am 12. Februar 1940 deportiert und im selben Jahr in Piaski ermordet.[7][28]
Ilse Cohn,
geb. Joseph
(1902–1943)
Ossenreyerstraße 21/22
(Lage)
Hier wohnte
Ilse Cohn
geb. Joseph
Jg. 1902
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Stolperstein Ilse Cohn (2014)
25.08.2006[16] Ilse Gerda Cohn A29, geb. Joseph, wurde am 15. Dezember 1902 in Stralsund geboren. Ihre Eltern waren Erich Joseph (1875–1940) und Clara Bertha Joseph, geb. Heymann (1886–1941). Sie hatte fünf Geschwister: Gerhard Joseph (1904–1905) A15, Marianne Förster (1907–1992) A15, Ida-Charlotte Joseph (1910–1993) A15, Herta Fraser (1917–2000) A15 und Hans-Wilhelm Joseph (1919–2000) A15. Die als Kauffrau in Stralsund Tätige war seit 4. Dezember 1927 verheiratet mit Fritz Cohn (1899–1943). Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Hans Cohn und Bert Cohn.
Sie wurde am 11. Januar 1943 zusammen mit ihrem Mann in Frankfurt am Main verhaftet, von Darmstadt aus deportiert und am 23. Februar 1943 in Auschwitz ermordet.[1][21][29][30]
Martha Cohn,
geb. Schönborn
(1868–1940)
Mönchstraße 37
(Lage)
Hier wohnte
Martha Cohn
geb. Schönborn
Jg. 1868
deportiert 1940
Piaski
ermordet 24.11.1940
Stolperstein Martha Cohn (2017)
10.07.2008[2] Martha Cohn wurde am 15. August 1871 in Nakel geboren. Ihre Eltern waren Simon Itzigsohn (1814–ca. 1883) und Ernestine Itzigsohn, geb. Schönborn (?–ca. 1883). Um das Jahr 1895 heiratete sie den Kaufmann David Cohn (1867–1928) A9. Das Ehepaar hatte fünf Söhne: Siegbert Cohn (1896–etwa 1940), Hugo Cohn (1899–etwa 1940), Martin Cohn (1900–etwa 1940), Erich Cohn (1903–1930) und Max Cohn (1909–1940). Über Bromberg kam die Familie nach Stralsund, dort ist sie erstmals 1910 verzeichnet. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1928 führte Martha Cohn das Geschäft in der Mönchstraße 37. Im Oktober 1938 musste sie das Geschäft veräußern.
Sie wurde mit ihren Kindern am 12. Februar 1940 im Zuge der ersten, am 12. und am 13. Februar 1940 im Regierungsbezirk Stettin durchgeführten Deportation pommerscher Juden mit dem Ziel Piaski, Bełżyce und Glusk, deportiert, wo sie im November 1940 ermordet wurde.[7][31]
Martin Cohn
(1900–etwa 1940)
Mönchstraße 37
(Lage)
Hier wohnte
Dr. Martin Cohn
Jg. 1900
deportiert 1940
ermordet 1940 in
Piaski
Stolperstein Martin Cohn (2017)
10.07.2008[2] Martin Cohn wurde am 8. November 1900 in Damerau geboren. Seine Eltern waren David Cohn (1867–1928) A9 und Martha Cohn (1868–1940). Er hatte vier Brüder: Siegbert Cohn (1896–etwa 1940), Hugo Cohn (1899–etwa 1940), Erich Cohn (1903–1930) und Max Cohn (1909–1940). Martin Cohn besuchte das Gymnasium Stralsund, studierte in Greifswald, Rostock, Freiburg und Breslau[32] und wurde 1933 Arzt in Stralsund; er verlor die Approbation aufgrund der nationalsozialistischen Gesetze. Im November 1938 wurde er mit etwa 30 Stralsunder Juden in das KZ Sachsenhausen gebracht, kam wieder frei und kehrte nach Stralsund zurück.
Er wurde am 12. Februar 1940 im Zuge der ersten, am 12. und am 13. Februar 1940 im Regierungsbezirk Stettin durchgeführten Deportation pommerscher Juden mit dem Ziel Piaski, Bełżyce und Glusk, deportiert und im selben Jahr in Piaski ermordet.[7][33]
Max Cohn
(1909–1940)
Mönchstraße 37
(Lage)
Hier wohnte
Max Cohn
Jg. 1909
deportiert 1940
Piaski
ermordet 30.7.1940
Stolperstein Max Cohn (2017)
10.07.2008[2] Max Cohn wurde am 13. Oktober 1909 in Bromberg geboren. Seine Eltern waren David Cohn (1867–1928) A9 und Martha Cohn (1868–1940). Er hatte vier Brüder: Siegbert Cohn (1896–etwa 1940), Hugo Cohn (1899–etwa 1940), Martin Cohn (1900–etwa 1940) und Erich Cohn (1903–1930).
Er wurde am 12. Februar 1940 im Zuge der ersten, am 12. und am 13. Februar 1940 im Regierungsbezirk Stettin durchgeführten Deportation pommerscher Juden mit dem Ziel Piaski, Bełżyce und Glusk, deportiert und am 30. Juli 1940 im Ghetto Piaski ermordet.[7][34]
Siegbert Cohn
(1896–etwa 1940)
Mönchstraße 37
(Lage)
Hier wohnte
Siegbert Cohn
Jg. 1896
deportiert 1940
ermordet 1940 in
Piaski
Stolperstein Siegbert Cohn (2017)
10.07.2008[2] Siegbert Cohn wurde am 5. August 1896 in Damerau geboren. Seine Eltern waren David Cohn (1867–1928) A9 und Martha Cohn (1868–1940). Er hatte vier Brüder: Hugo Cohn (1899–etwa 1940), Martin Cohn (1900–etwa 1940), Erich Cohn (1903–1930) und Max Cohn (1909–1940). Siegbert Cohn war Kaufmann.
Er wurde am 12. Februar 1940 im Zuge der ersten, am 12. und am 13. Februar 1940 im Regierungsbezirk Stettin durchgeführten Deportation pommerscher Juden mit dem Ziel Piaski, Bełżyce und Glusk, deportiert und 1940 im Ghetto Piaski ermordet.[7][35]
Edmund Dorn
(1905–1943)
Carl-von-Essen-Straße 35
(Lage)
Hier wohnte
Edmund Dorn
Jg. 1905
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet Nov. 1943
Stolperstein Edmund Dorn (2022)
04.06.2021[2] Edmund Walter Dorn wurde am 6. Februar 1905 in Breslau geboren. Er war ab dem 29. April 1929 mit Herta Johanna Dorn, geb. Lesser (1890–1943), verheiratet. Er war als Kaufmann jahrelang Abteilungsleiter bei Tietz. Die Familie zog nach Königsberg, wo am 15. April 1930 ihre Tochter Eva Dorn geboren wurde. Im Jahr 1933 zog die Familie nach Berlin, 1934 weiter nach Stralsund in die Krauthofstraße 35 (heute Carl-von-Essen-Straße). Er arbeitete als Buchhalter in der Spirituosenfabrik „Sonne“ in Richtenberg.
Die Familie wurde im November 1943 deportiert; alle drei Familienangehörigen wurden 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.[36][37][38]
Eva Dorn
(1930–1943)
Carl-von-Essen-Straße 35
(Lage)
Hier wohnte
Eva Dorn
Jg. 1930
Schulverweis 1940
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet Nov. 1943
Stolperstein Eva Dorn (2022)
04.06.2021[2] Eva Dorn wurde am 15. April 1930 in Königsberg geboren. Sie bewohnte mit ihren Eltern Edmund Dorn (1905–1943) und Herta Dorn (1890–1943) die erste Etage des Hauses Krauthofstraße 35 (heute Carl-von-Essen-Straße). Im Jahr 1940 wurde sie, neun Jahre alt, von der Lambert-Steinwich-Schule entlassen, die Schule vermerkte dazu „Laut Verfügung der Regierung entlassen, da jüdisch.“
Die Familie wurde 1943 deportiert; alle drei Familienangehörigen wurden im November 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.[36][37]
Herta Dorn,
geb. Lesser
(1890–1943)
Carl-von-Essen-Straße 35
(Lage)
Hier wohnte
Herta Dorn
geb. Lesser
Jg. 1890
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet Nov. 1943
Stolperstein Herta Dorn (2022)
04.06.2021[2] Herta Johanna Dorn, gb. Lesser, wurde am 19. September 1890 in Jersitz geboren. Sie war ab dem 29. April 1929 mit Edmund Dorn (1905–1943) verheiratet. Das Ehepaar hatte eine Tochter: Eva Dorn (1930–1943). In Stralsund, wohin sie im Jahr 1934 zogen, lebte sie in der Krauthofstraße (heute Carl-von-Essen-Straße).
Die Familie wurde 1943 deportiert; alle drei Familienangehörigen wurden im November 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.[36][39]
Sabine Eckdisch,
geb. Brantwein (oder Brandwein[40])
(1878–1940)
Frankenstraße 11
(Lage)
Hier wohnte
Sabine Eckdisch
geb. Brantwein
Jg. 1885
deportiert 1940
ermordet 5.6.1941 in
Piaski
Stolperstein Sabine Eckdisch (2017)
18.09.2007[41] Sabine (auch: Syma) Eckdisch, geb. Brantwein oder Brandwein, wurde am 30. Juli 1878 oder 1879 in Zamość geboren. Ihre Eltern waren Judko Brandwein (1830–1922) Frieda Brandwein, geb. Fischel (1859–1942). Sie war ab etwa 1908 verheiratet mit Salomon Eckdisch (1883–1940). Das Ehepaar hatte drei Kinder: Pinkus (Paul) Eckdisch (1909–2000) A8, Max Eckdisch (1910–1984) A8 und Martin Eckdisch (1916–1979) A8.
Sabine Eckdisch wurde am 12. Februar 1940 zusammen mit ihrem Ehemann deportiert und am 5. Juni 1941 in Piaski ermordet.[7][40][41][42]
Salomon Eckdisch
(1883–1940)
Frankenstraße 11
(Lage)
Hier wohnte
Salomon Eckdisch
Jg. 1883
deportiert 1940
ermordet in
Piaski
Stolperstein Salomon Eckdisch (2017)
18.09.2007[41] Salomon David Schlioma Eckdisch wurde am 5. Dezember 1883 in Hrubieszów oder Oserjany geboren. Seine Eltern waren Pinkwas Eckdisch (1857–1902) und Perla Eckdisch (1859–?). Er hatte sechs Geschwister: Aron Eckdisch (1878–?), Bina Dwojra (1881–?), Baila Zlata (1888–?), Abraham (1891–?), Jakob Zelman (1893–1894) und Szaja Wolf Eckdisch (1895–1896). Ab etwa 1908 war er in Stralsund ansässig. Er war seit etwa 1908 verheiratet mit Sabine Eckdisch, geborene Brantwein (1878–1943). Sie hatten drei Kinder: Pinkus (Paul) Eckdisch (1909–2000) A8, Max Eckdisch (1910–1984) A8 und Martin Eckdisch (1916–1979) A8. Sein Geschäft, ein Konfektions- und Schuhhandel und Pfandleihgeschäft in der Frankenstraße 11, war Ziel der Angriffe in der Reichspogromnacht.
Salomon Eckdisch wurde am 12. Februar 1940 zusammen mit seiner Ehefrau deportiert und am 3. September 1940 in Piaski ermordet.[7][40][41][43]
Eugen Fenyves
(1889–1945)
Ossenreyerstraße 41
(Lage)
Hier wohnte
Eugen Fenyves
Jg. 1889
Flucht 1938
Ungarn
in Budapest von
Pfeilkreuzlern
ermordet 12.1.1945
Stolperstein Eugen Fenyves (2022)
04.06.2021[2] Eugen Jenő Fenyves Feiner wurde am 13. August 1889 in Budapest geboren. Seine Eltern waren Karl-Joachim Feiner (ungarisiert Fenyves) und Sarah Feiner, geb. Schnitzer. Er studierte Geige und Komposition an der Budapester Musikakademie und war ab 1913 in Berlin, von 1919 bis 1927 in Stralsund engagiert. Am Stralsunder Theater war er erster Kapellmeister. Er heiratete am 14. April 1920 Helene Pietrula (* 1884 oder 1891). Das Ehepaar wohnte in der Ossenreyerstr. 41. Nach 1938 unterrichtete Eugen Fenyves Theorie und Kammermusik am Konservatorium Budapest.
Wegen der andauernden Verfolgung im NS-Staat nach Ungarn geflohen, wurde er dort am 12. Januar 1945 von Anhängern der Pfeilkreuzler ermordet.[36][44][45]
Cilly Fliesswasser
(1935–1942)
Frankenstraße 30
(Lage)
Hier wohnte
Cilly
Fliesswasser
Jg. 1935
deportiert 1942
ermordet 1942 in
Auschwitz
Stolperstein Cilly Fliesswasser (2013)
15.06.2009[2] Cilly (Caecilia) Fliesswasser wurde am 7. September 1935 in Stralsund geboren. Ihre Eltern waren Hermann Fliesswasser (1900–1942) und Olga Fliesswasser, geb. Schwarz (1903–1937) A11. Cilly Fliesswasser hatte einen Bruder, Wolfgang Fliesswasser (1928–2015), sowie vier Halbgeschwister aus der ersten Ehe ihrer Stiefmutter Nycha Fliesswasser: Jakob (1920–1986) A10, Bernhard (1922–1988) A10, Adolf/Ali Abraham (1925–?) A10 und Cilly Regina (1929–1942) A10. 1938 sollte die Familie (Hermann, Nycha, Cilly und Cilly Regina) aus Deutschland nach Polen abgeschoben werden, wurde aber abgewiesen und floh nach Belgien; dort wurde die Familie später ins Sammellager Mechelen deportiert und von dort am 26. September 1942 nach Auschwitz.
Cilly Fliesswasser wurde 1942 in Auschwitz ermordet.[7][46]
Frieda Fliesswasser
(1932–?)
Frankenstraße 70
(Lage)
Hier wohnte
Frieda
Fliesswasser
Jg. 1932
'Polenaktion‘ 1938
Schicksal nie geklärt
Stolperstein Frieda Fliesswasser (2023)
28.06.2023[47] Frieda Fliesswasser wurde am 17. Januar 1932 in Stralsund geboren, ihre Eltern waren Osias Fliesswasser (* 1902) und Malka Fliesswasser, geb. Bokser (* 1904). Ihr Bruder war Heinz Benno Fliesswasser (* 1937).
Die Familie führte in ihrem Haus in der Frankenstraße 70 einen Handel mit Altwaren. Sie wurde am 26. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben.[48]
Heinz-Benno Fliesswasser
(1937–?)
Frankenstraße 70
(Lage)
Hier wohnte
Heinz Benno
Fliesswasser
Jg. 1937
‚Polenaktion‘ 1938
Schicksal nie geklärt
Stolperstein Heinz Benno Fliesswasser (2023)
28.06.2023[47] Heinz-Benno Fliesswasser wurde am 1. Oktober 1937 in Stralsund geboren, seine Eltern waren Osias Fliesswasser (* 1902) und Malka Fliesswasser, geb. Bokser. Seine Schwester war Frieda Fliesswasser (1932–?).
Die Familie führte in ihrem Haus in der Frankenstraße 70 einen Handel mit Altwaren. Sie wurde am 26. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben.[49]
Hermann Fliesswasser
(1900–1942)
Frankenstraße 30
(Lage)
Hier wohnte
Hermann
Fliesswasser
Jg. 1900
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 1.9.1942
Stolperstein Hermann Fliesswasser (2013)
15.06.2009[2] Der am 12. Januar 1900 in Krzeszów geborene Hermann Tzivi Fliesswasser war Kaufmann. Seine Eltern waren Wolfa Fliesswasser und Frymety Fliesswasser, geb. Leberow, aus Krzeszów. Er hatte zwei Brüder: Joseph Fliesswasser (1886–?) und Osias Fliesswasser (1902–?). Hermann Fliesswasser war in erster Ehe verheiratet mit Olga Fliesswasser, geb. Schwarz (1903–1937) A11. Mit ihr hatte er die Kinder Wolfgang Fliesswasser (1928–2015) und Cilly Fliesswasser (1935–1942). Er heiratete am 20. Dezember 1937 in Stralsund Nycha Grossmann, geb. Kramkinal. Er war Adoptivvater von Cilly Regina Fliesswasser A10. 1938 sollte die Familie (Hermann, Nycha, Cilly Regina und Cilly) aus Deutschland nach Polen abgeschoben werden, wurde aber abgewiesen und floh nach Belgien; dort wurde die Familie später ins Sammellager Mechelen deportiert und von dort am 26. September 1942 nach Auschwitz.
Hermann Fliesswasser wurde am 1. September 1942 in Auschwitz ermordet.[7][50][51]
Malka Fliesswasser
geb. Bokser
(1904–?)
Frankenstraße 70
(Lage)
Hier wohnte
Malka
Fliesswasser
Jg. 1904
‚Polenaktion‘ 1938
Schicksal nie geklärt
Stolperstein Malka Fliesswasser (2023)
28.06.2023[47] Malka Fliesswasser, geb. Bokser, wurde am 9. November 1904 in Krzeszów geboren. Sie war ab 17. August 1931 mit Osias Fliesswasser (1902–?) verheiratet. Ihre in Stralsund geborenen Kinder waren Frieda Fliesswasser (1932–?) und Heinz-Benno Fliesswasser (1937–?).
Die Familie führte in ihrem Haus in der Frankenstraße 70 einen Handel mit Altwaren. Sie wurde am 26. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben.[52]
Nycha Fliesswasser,
geb. Kramkinal,
verw. Großmann
(1895–1942)
Frankenstraße 30
(Lage)
Hier wohnte
Nycha
Fliesswasser
geb. Kramkinal
Jg. 1895
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 26.9.1942
Stolperstein Nycha Fliesswasser
15.06.2009[2] Die am 18. oder 30. November 1895 in Warschau geborene Nycha (Gisela) Fliesswasser, geb. Kramkinal, war zunächst mit Benjamin Grossmann (1893–1936) verheiratet. Aus der Ehe stammten die Kinder Jakob (1920–1986) A10, Bernhard (1922–1988) A10, Adolf/Ali Abraham (1925–?) A10 und Cilly Regina (1929–1943) A10. Am 20. Dezember 1937 heiratete sie in Stralsund Hermann Fliesswasser (1900–1942). 1938 sollte die Familie (Hermann, Nycha, Cilly Regina und Cilly) aus Deutschland nach Polen abgeschoben werden, wurde aber abgewiesen und floh nach Belgien; dort wurde die Familie später ins Sammellager Mechelen deportiert und von dort am 26. September 1942 nach Auschwitz.
Nycha Fliesswasser wurde am 28. September 1942 in Auschwitz ermordet.[7][53]
Szyta ‚Osias‘ Fliesswasser
(1902–?)
Frankenstraße 70
(Lage)
Hier wohnte
Syzata ‚Osias‘
Fliesswasser
Jg. 1902
‚Polenaktion‘ 1938
Schicksal nie geklärt
Stolperstein Syzta Fliesswasser (2023)
28.06.2023[47] Syzat ‚Osias‘ Fliesswasser wurde am 5. September 1902 in Krzeszów geboren. Seine Eltern waren Wolfa Fliesswasser und Frymety Fliesswasser, geb. Leberow, aus Krzeszów, er hatte zwei Brüder: Joseph Fliesswasser (1886–?) und Hermann Fliesswasser (1900–1942). Er war ab 17. August 1931 mit Malka Bokser (1904–?) verheiratet. Ihre in Stralsund geborenen Kinder waren Frieda Fliesswasser (1932–?) und Heinz-Benno Fliesswasser (1937–?).
Die Familie führte in ihrem Haus in der Frankenstraße 70 einen Handel mit Altwaren. Sie wurde am 26. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben. Szyta Fliesswasser kehrte im Juli 1939 zur Abwicklung seiner Geschäfte nach Stralsund zurück und wurde am 16. August 1939 nach Warschau abgeschoben.[54]
Wolfgang Ludwig Fliesswasser
(1928–2015)
Frankenstraße 30
(Lage)
Hier wohnte
Wolfgang Ludwig
Fliesswasser
Jg. 1928
Kindertransport 1938
England
Stolperstein Wolfgang Ludwig Fliesswasser (2023)
28.06.2023[47] Wolfgang Zeev (Ludwig) Fliesswasser wurde am 23. Oktober 1928 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren Hermann Fliesswasser (1900–1942) und Olga Fliesswasser, geb. Schwarz (1903–1937) A11. Seine Schwester war Caecilia „Cilly“ Fliesswasser (1935–1942), seine Stiefbrüder Jakob (1920–1986) A10, Bernhard (1922–1988) A10 und Ali Abraham (1925–?) A10, seine Halbschwester Cilly Regina (1929–1942) A10. Wolfgang Fliesswasser kam im Jahr 1938 mit einem Kindertransport nach England und wurde von einer englischen Familie adoptiert. Die übrige Familie Fliesswasser wurde am 28. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben, jedoch ohne Pass an der Grenze abgewiesen; die Familie floh nach Belgien. Von dort wurde die Familie nach der deutschen Besetzung Belgiens ins Sammellager Mechelen deportiert und am 26. September 1942 nach Auschwitz.
Nach dem Krieg wanderte Wolfgang Fliesswasser nach Israel aus. Er war verheiratet mit Rachel Bachar (1928–2014), das Paar hatte zwei Kinder: Gila und Roni Fliesswasser. Wolfgang Fliesswasser starb am 2. Juni 2015 in Kirjat Jam.[55]
Adolph Gerson
(1870–1938)
Tribseer Straße 22
(Lage)
Hier wohnte
Adolph Gerson
Jg. 1872
enteignet 1938
gedemütigt / drangsaliert
tot 1938
Stolperstein Adolph Gerson (2014)
25.08.2006[16] Der am 3. April 1872 in Stralsund geborene Adolph (auch: Adolf) Gerson war Kaufmann und Kohlenhändler. Sein Vater war Nathan Gerson (1828–1902). Adolph Gerson hatte drei Geschwister: Hermann A24, Helene Gerson (1870–1940) A12 und Hedwig. Die Familie Gerson war seit 1735 in Stralsund ansässig. Adolph Gerson besaß den Wohnsitz Knieperwall 14, den Speicher im Katharinenberg 30 und die Häuser Tribseer Damm 53, Henning-Mörder-Straße 3 und Tribseer Straße 22. Er war verheiratet mit Johanna Gerson, geb. Kuhnreuter (1885–1943), und Vater von Nathaniel (Natan) Gerson (1920–1943).
Er wurde im Jahr 1938 enteignet und starb am 18. November 1938 an Herzversagen.[7][1][56]
Felix Gerson
(1908–1943)
Mönchstraße 31
(Lage)
Hier wohnte
Felix Gerson
Jg. 1908
Flucht 1939 Belgien
interniert 1940
St.-Cyprien. Mechelen
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet
Stolperstein Felix Gerson (2024)
06.09.2024[3] folgt
Gerhard Gerson
(1907–1942)
Mönchstraße 31
(Lage)
Hier wohnte
Gerhard Gerson
Jg. 1907
Schutzhaft 1938
KZ Sachsenhausen
deportiert 1941
Łodz/Litzmannstadt
ermordet 4.4.1942
Stolperstein Gerhard Gerson (2024)
06.09.2024[3] Gerhard Erwin Günther Gerson wurde am 17. Dezember 1907 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren der Papier- und Büromaschinenhändler Hermann Gerson (1869–1932) A24 und Agnes Miethe (1886–1963) A24, er hatte eine Schwester (Edith Quietsch (1911–1962)) und einen Bruder (Felix Gerson (1907–1943)). Er war als gelernter Kaufmann für Papierwaren und Büromaschinen im elterlichen Geschäft tätig, nach dem Tode seines Vaters noch als kaufmännischer Angestellter mit Wandergewerbeschein im Außendienst, später auch selbst als Geschäftsführer; nach 1938 durfte er den Wandergewerbeschein nicht mehr führen. Kurz nach den Novemberpogromen 1938 wurde er, wie auch sein Bruder, in das KZ Sachsenhausen gebracht, am 12. Dezember 1938 kehrten beide nach ihrer Entlassung von dort nach Stralsund zurück. Gerhard Gerson wurde zur Zwangsarbeit eingezogen und beim Bau der Straße zwischen Stralsund und Grimmen eingesetzt. Ab 1939 lebte er in Berlin. Am 24. Oktober 1941 wurde er in das Sammellager Litzmannstadt deportiert, wo er am 4. April 1942 ermordet wurde.[57][58]
Johanna Gerson,
geb. Kuhnreuter
(1885–1943)
Tribseer Straße 22
(Lage)
Hier wohnte
Johanna Gerson
geb. Kuhnreuter
Jg. 1885
deportiert
Auschwitz
ermordet 1942
Stolperstein Johanna Gerson (2014)
15.06.2009[2] Die am 30. August 1885 in Frankfurt am Main geborene Johanna Gerson, geb. Kuhnreuter, war ab 1919 die Ehefrau von Adolph Gerson (1872–1938) und wurde 1920 Mutter von Nathaniel (Natan) Gerson. Nach der Enteignung und dem Tod ihres Mannes im Jahr 1938 blieb sie noch bis 1940 in Stralsund. Sie verkaufte die Grundstücke Henning-Mörder-Straße 3 und Tribseer Straße 22 und Knieperwall 14. Das Haus Tribseer Damm 53 zu verkaufen, wurde ihr von den Behörden untersagt, es sollte als „Judenhaus“ dienen. Sie floh dann mit dem Sohn nach Berlin.
Sie wurde deportiert und im Jahr 1942 in Auschwitz ermordet; eine andere Quelle nennt den 19. Februar 1943 als Datum der Deportation (die Kennkartennummern B00019 für Johanna und 738658 für Nathan standen demnach auf der Liste des Transports Nr. 29 ab Berlin) und das Jahr 1943 als Todesjahr.[7][59]
Natan Gerson
(1920–1942)
Tribseer Straße 22
(Lage)
Hier wohnte
Natan Gerson
Jg. 1920
deportiert
Auschwitz
ermordet 1942
Stolperstein Natan Gerson (2014)
15.06.2009[2] Der am 27. Juli 1920 in Stralsund geborene Nathaniel (Natan) Heinrich Gerson war der Sohn von Adolph Gerson (1872–1938) und Johanna Gerson, geb. Kuhnreuter (1885–1943). Nach der Enteignung und dem Tod seines Vaters im Jahr 1938 blieb er noch bis 1940 in Stralsund, floh dann mit der Mutter nach Berlin.
Er wurde deportiert und im Jahr 1942 in Auschwitz ermordet; eine andere Quelle nennt den 19. Februar 1943 als Datum der Deportation (die Kennkartennummern B00019 für Johanna und 738658 für Nathan standen demnach auf der Liste des Transports Nr. 29 ab Berlin) und das Jahr 1943 als Todesjahr.[7][60]
Anna Guss,
geb. Kempler
(1904–1940)
Badenstraße 41
(Lage)
Hier wohnte
Anna Guss
geb. Kempler
Jg. 1904
deportiert 1940
Piaski
ermordet 5.6.1941
Stolperstein Anna Guss (2017)
Nov. 2010[2] Anna Guss, geb. Kempler, wurde am 3. Oktober 1904 in Krakau geboren. Sie war die Ehefrau von Hans (Hirsch) Guss (1901–1941) und Mutter von Vera Guss (1932–1941) und Ruth Guss (1936–1941).
Sie wurde zusammen mit ihrer Familie am 12. Februar 1940 deportiert und am 5. Juni 1941 in Piaski ermordet.[7] Auch ihre Mutter, Sara Kempler, geb. Pufeles (1878–1941), wurde nach Piaski deportiert, wo sie am 5. Juni 1941 ermordet wurde.[61]
Hans (Hirsch) Guss
(1901–1941)
Badenstraße 41
(Lage)
Hier wohnte
Hirsch Guss
Jg. 1901
deportiert 1940
Piaski
ermordet 5.6.1941
Stolperstein Hirsch Guss (2017)
Nov. 2010[2] Der am 12. Dezember 1901 in Kulm geborene Hans (Hirsch) Guss war der Ehemann von Anna Guss (1901–1941) und Vater von Vera Guss (1932–1941) und Ruth Guss (1936–1941).
Der Kaufmann wurde zusammen mit seiner Familie am 12. Februar 1940 deportiert und am 5. Juni 1941 in Piaski ermordet.[7][62]
Ruth Guss
(1936–1941)
Badenstraße 41
(Lage)
Hier wohnte
Ruth Guss
Jg. 1936
deportiert 1940
Piaski
ermordet 5.6.1941
Stolperstein Ruth Guss (2017)
Nov. 2010[2] Die am 26. Februar 1936 in Stralsund geborene Ruth Guss war die Tochter von Hans (Hirsch) Guss und Anna Guss (1901–1941) sowie Schwester von Vera Guss (1932–1941).
Sie wurde zusammen mit ihrer Familie am 12. Februar 1940 deportiert und am 5. Juni 1941 in Piaski ermordet.[7][63]
Vera Guss
(1932–1941)
Badenstraße 41
(Lage)
Hier wohnte
Vera Guss
Jg. 1932
deportiert 1940
Piaski
ermordet 5.6.1941
Stolperstein Vera Guss (2017)
Nov. 2010[2] Die am 16. November 1932 in Stralsund geborene Vera Guss war die Tochter von Hans (Hirsch) Guss und Anna Guss (1901–1941) sowie Schwester von Ruth Guss (1936–1941).
Sie wurde zusammen mit ihrer Familie am 12. Februar 1940 deportiert und am 5. Juni 1941 in Piaski ermordet.[7][64]
Johanna Guttmann,
geb. Kiwi
(1873–?)
Tribseer Straße 26
(Lage)
Hier wohnte
Johanna Guttmann
geb. Kiwi

Jg. 1873
deportiert 1942
Piaski
ermordet
Stolperstein Johanna Guttmann (2014)
Nov. 2010[2] Die am 29. April 1873 in Kempen[65] geborene Johanna Guttmann, geb. Kiwi, war seit 1896 die Ehefrau von Julius Guttmann. Das Paar hatte drei Söhne: Georg (1897–?) A13, Jakob (1900–?) A13 und Martin (1904–1976) A13.
Johanna Guttmann wurde am 12. Februar 1940 zusammen mit ihrem Ehemann deportiert und in Piaski ermordet.[7][66]
Julius Guttmann
(1872–?)
Tribseer Straße 26
(Lage)
Hier wohnte
Julius Guttmann
Jg. 1872
deportiert 1942
Piaski
ermordet
Stolperstein Julius Guttmann (2014)
Nov. 2010[2] Julius Guttmann wurde am 27. April 1872 in Kempen geboren. Seine Eltern waren Samuel Isaac Guttmann und Paula Gutmann. Er hatte zwei Brüder: Siegfried Guttmann und Wolff Guttmann. Julius Guttmann war Kaufmann; er besaß eine Glas-, Porzellan- und Steinguthandlung. Johanna Guttmann, geb. Kiwi, war seit 1896 seine Ehefrau. Das Paar hatte drei Söhne: Georg (1897–?) A13, Jakob (1900–?) A13 und Martin (1904–1976) A13. Ab 1911 lebte die Familie in Stralsund.
Julius Guttmann wurde am 12. Februar 1940 zusammen mit seiner Ehefrau deportiert und in Piaski ermordet.[7][67]
Käthe Hirsch
(1889–1948)
Mönchstraße 31
(Lage)
Hier wohnte
Käthe Hirsch
Jg. 1889
ausggegrenzt/drangsaliert
unfreiwillig verzogen
Berlin
überlebt
Stolperstein Käthe Hirsch (2024)
06.09.2024[3] Käthe Wilhelmine Berta Anna Hirsch, geb. Lorenz, kam am 28. Oktober 1889 in Graudenz zur Welt, ihre Eltern waren der Kaufmann Hermann Lorenz und Bertha Katherine Christine Josefine Lorenz, geb. Copius; sie wurde evangelisch getauft. Die Verkäuferin war seit dem 26. August 1915 Ehefrau von Simon Hirsch (1880–1942) und Mutter von Werner Hirsch (1920–1990). Nach der Entlassung ihres Ehemannes im Herbst 1935 zog sie nach Berlin, wo auch ihr Sohn Werner bei der Schwester von Simon Hirsch, Sara Seide (1875–1943), lebte, und war dort als Verkäuferin tätig. Sie starb am 26. März 1948 in Berlin-Neukölln.[68][69]
Simon Hirsch
(1880–1948)
Mönchstraße 31
(Lage)
Hier wohnte
Simon Hirsch
Jg. 1880
gedemütigt/entrechtet
tot 3. Mai 1942
Stolperstein Simon Hirsch (2024)
06.09.2024[3] Simon Hirsch stammte aus Neustadt bei Pinne, wo er am 13. April 1880 geboren wurde; seine Eltern waren Leib Hirsch (1835–1881) und dessen zweite Ehefrau Dora Hirsch, geb. Karger (1850–1902). Eine Schwester war Sara Seide, geb. Hirsch (1875–1943). Er zog im Jahr 1905, wo er zunächst als Handlungsgehilfe tätig war. Simon Hirsch war lange Zeit im Warenhaus von Leonhard Tietz in der Ossenreyerstraße 19 als Abteilungsleiter beschäftigt. In Stralsund heiratete er am 26. August 1915 Käthe Lorenz (1889–1948). Sie hatten zusammen einen Sohn: Werner Hirsch (1920–1990). Die Familie wohnte zunächst in der Kleinschmiedstraße (Nr. 7), ab 1923 in der Barther Straße (Nr. 55). Ab 1934 war Simon Hirsch im Vorstand der jüdischen Gemeinde tätig. Im Herbst 1935 wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem mittlerweile „arisierten“ Warenhaus entlassen. Sein Sohn und seine Frau zogen nach Berlin. Er selbst lebte ab 1939 im Haus der Familie Gerson in der Mühlenstraße (Nr. 31). Krank geworden, starb er am 3. Mai 1942 im Städtischen Krankenhaus Stralsund.[69]
Werner Hirsch
(1920–1990)
Mönchstraße 31
(Lage)
Hier wohnte
Werner Hirsch
Jg. 1920
unfreiwillig verzogen
Berlin
verhaftet 1943
Fabrikaktion
entlassen/überlebt
Stolperstein Werner Hirsch (2024)
06.09.2024[3] Werner Hirsch war der Sohn von Käthe Hirsch (1889–1948) und Simon Hirsch (1880–1942); er wurde am 4. Februar 1920 in Stralsund geboren. Nach der Entlassung seines Vaters im Herbst 1935 zog er nach Berlin zur Schwester seines Vaters, Sara Seide (1875–1943). Er war Ende der 1930er Jahre als Dolmetscher und Kantor in einer Synagoge in Berlin tätig. Im Zuge der „Fabrikaktion“ wurde Werner Hirsch im Februar 1943 verhaftet; nach Protest der Angehörigen, darunter Käthe Hirsch, wurde er entlassen. Er war nach dem Zweiten Weltkrieg zwei Mal verheiratet (mit Ruth Jacobi (1916–2004) und Gloria Raue (1929–?)) und hatte drei Kinder; er wohnte in Berlin, dann in Frankfurt am Main und später in Maxdorf. Am 28. September 1990 starb er in Leer.[70][69]
John Horneburg
(1860–1951)
Semlower Straße 1
(Lage)
Hier wohnte
John Horneburg
Jg. 1860
gedemütigt/entrechtet
unfreiwillig verzogen
1940 Hamburg
überlebt
Stolperstein John Horneburg (2024)
06.09.2024[3] John Ely Horneburg kam am 5. August 1860 in New York zur Welt. Seine Eltern waren Lasse Philipp Horneburg und Sophie Horneburg, geb. Selke. Der Vater stammte ursprünglich aus Hamburg. Die Familie zog zurück nach Deutschland, als John Horneburg noch Kind war. Horneburg wurde Polsterer und Tapezierer. Ab 1884 war er in Bergen auf Rügen als Fotograf tätig, in Göhren hatte er ein Fotogeschäft. Auch im Handel mit Antiquitäten war er aktiv und hatte dabei auch Kontakt mit dem Provinzialmuseum für Neuvorpommern und Rügen. Im Jahr 1888 heiratete er Karoline Mars (1864–1947). Ab 1918 war die Familie in Stralsund ansässig, wo John Horneburg ein Antiquitätengeschäft in der Semlower Straße betrieb. In der Mühlenstraße erwarb er ein Wohnhaus. Zehn Kinder A30 hatte das Ehepaar, wie die Mutter Karoline Horneburg wurden auch sie evangelisch getauft. Horneburg setzte sich immer wieder bei den nationalsozialistischen Behörden gegen die Unterdrückung ein. Nachdem er wegen der Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben im Jahr 1938 sein Geschäft aufgeben und letztlich auch seine beiden Stralsunder Häuser verkaufen musste, siedelten John und Karoline Horneburg im März 1940 nach Hamburg über, nach Kriegsende kamen sie zurück und lebten bis zu ihrem Tod im Göhrener Haus. John Ely Horneburg starb am 21. Februar 1951.[71]
Karoline Horneburg
(1864–1947)
Semlower Straße 1
(Lage)
Hier wohnte
Karoline
Horneburg
geb. Mars
Jg. 1864
ausgegrenzt/drangsaliert
unfreiwillig verzogen
1940 Hamburg
überlebt
Stolperstein Karoline Horneburg (2024)
06.09.2024[3] Karoline Friederike Johanne Horneburg, geb. Mars, stammte aus Sagard, wo sie am 2. Juli 1864 geboren wurde. Sie war evangelisch getauft. Im Jahr 1888 heiratete sie John Horneburg (1860–1951), das Paar hatte zehn Kinder, A30 wie die Mutter Karoline Horneburg wurden auch sie evangelisch getauft. Ab 1918 war die Familie in Stralsund ansässig, sie siedelte im März 1940 nach Hamburg über, kam nach Kriegsende zurück und lebte bis zum Tode in Göhren. Karoline Horneburg starb 1947.[71]
Charlotte Gertrud Joseph,
geb. Blach
(1878–1943)
Ossenreyerstraße 53
(Lage)
Hier wohnte
Charlotte Gertud
Joseph
geb. Blach
Jg. 1878
deportiert
Sobibor
ermordet 23.7.1943
Stolperstein Charlotte Gertrud Joseph (2014)
23.10.2014[16] Die am 20. März 1878 in Berlin geborene Charlotte Gertrud Joseph, geb. Blach, war Tochter von Julius und Selma Blach, geb. Wallmann. Sie hatte fünf Geschwister: Paula, Ernst, Margarete, Else und Friedrich. Am 6. Februar 1903 heiratete sie den Kaufmann Max Joseph, mit dem sie zwei Kinder hatte: Martin (1903–1974) A14 und Rosemarie (1910–2003). 1938 verließ die Familie Stralsund in Richtung Niederlande.
Am 10. März 1939 flohen Gertrud, Max und Rosemarie Joseph von Den Haag nach Hilversum; das Ehepaar wurde allerdings nach Westerbork verbracht und später nach Sobibor deportiert, wo sie am 23. Juli 1943 ermordet wurden; eine andere Quelle nennt den 20. Juni 1943 als Datum der Deportation und den 23. Juni 1943 als Todestag.[7][72]
Clara Bertha Joseph,
geb. Heymann
(1886–1941)
Langenstraße 69
(Lage)
Hier wohnte
Clara Bertha
Joseph
geb. Heymann
Jg. 1886
deportiert 1940
Lublin
ermordet 15.4.1941
Stolperstein Clara Bertha Joseph (2009)
18.09.2017[73] Clara Bertha (auch: Klara Berta) Joseph, geb. Heymann, wurde am 24. Juni 1886 (oder 1880) in Königsberg geboren. Sie war ab 1901 die Ehefrau von Erich Joseph (1875–1940). Das Ehepaar hatte die Kinder Ilse-Gerda Cohn (1902–1943), Gerhard Joseph (1904–1905) A15, Marianne Förster (1907–1991/1992) A15, Ida-Charlotte (1910–1993) A15, Herta Fraser (1917–2000/2011) A15 und Hans-Wilhelm Joseph (1919–2000) A15.
Sie wurde am 12. Februar 1940 deportiert und am 15. April 1941 in Lublin ermordet.[7][74]
Erich Joseph
(1875–1940)
Langenstraße 69
(Lage)
Hier wohnte
Erich Joseph
Jg. 1875
deportiert 1940
ermordet 1940 in
Piaski
Stolperstein Erich Joseph (2009)
18.09.2017[73] Der am 21. August 1875 in Stralsund geborene Erich Joseph war der älteste Sohn von Moritz Joseph und dessen Ehefrau Ida Jacoby. Der Kaufmann betrieb im Haus Fährstraße 19 einen Großhandel mit technischen Ausrüstungen für den Lebensmittelhandel; nach dem Konkurs Ende der 1920er Jahre war er als Handelsvertreter tätig. Er war seit 1901 mit Clara Joseph, geb. Heymann, verheiratet. Das Ehepaar hatte sechs Kinder: Ilse-Gerda Cohn (1902–1943), Gerhard Joseph (1904–1905) A15, Marianne Förster (1907–1991/1992) A15, Ida-Charlotte (1910–1993) A15, Herta Fraser (1917–2000/2011) A15 und Hans-Wilhelm Joseph (1919–2000) A15. Erich Joseph war Freimaurer in der Stralsunder Loge „Zur Sundia“. Das Haus An den Bleichen 31 musste die Familie Ende der 1938 verlassen.
Erich Joseph wurde am 12. Februar 1940 zusammen mit seiner Ehefrau deportiert und im selben Jahr in Lublin ermordet.[7][73]
Gertrud Joseph,
geb. Leske
(1880–?)
Külpstraße 15
(Lage)
Hier wohnte
Gertrud Joseph
geb. Leske
Jg. 1880
deportiert
Piaski
ermordet 1942
Stolperstein Gertrud Joseph (2017)
15.06.2009[2] Gertrud(e) Joseph, geb. Leske, wurde am 10. Juli 1880 in Anklam geboren. Ihre Mutter war Sally Leske. Sie war verheiratet mit Eugen Joseph (1883–1915), der im Ersten Weltkrieg fiel. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Irmgard (1909–2007), Kurt (1911–1985) und Eugen (1915–1997).
Sie wurde am 12. Februar 1940 deportiert; mit Datum 1. Mai 1945 wurde sie für tot erklärt.[75]
Hans Wilhelm Joseph
(1919–2000)
Langenstraße 69
(Lage)
Hier wohnte
Hans Wilhelm
Joseph
Jg. 1919
Flucht 1939
England
überlebt
Stolperstein Hans Wilhelm Joseph (2017)
Nov. 2010[2] Der am 7. April 1919 in Stralsund geborene Hans Wilhelm Joseph war Bäcker. Er war verheiratet mit Miriam Jacobs (1919–?), mit der er zwei Kinder hatte.
Er flüchtete im Jahr 1939 nach England, überlebte die Shoah[7] und starb im Jahr 2000 in London.[76]
Max Joseph
(1874–1943)
Ossenreyerstraße 53
(Lage)
Hier wohnte
Max Joseph
Jg. 1874
deportiert
Sobibor
ermordet 23.7.1943
Stolperstein Max Joseph (2014)
23.10.2014[16] Der am 4. August 1874 in Stralsund geborene Max Joseph war Kaufmann. Nach dem Tod seines Vaters Moritz Joseph (1844–1895) übernahm er das Familiengeschäft in der Ossenreyerstraße 53. Er war seit 6. Februar 1903 verheiratet und hatte mit seiner Frau Charlotte Joseph, geb. Blach, zwei Kinder: Martin (1903–1974) A14 und Rosemarie (1910–2003). 1938 verließ die Familie Stralsund in Richtung Niederlande.
Am 10. März 1939 flohen Gertrud, Max und Rosemarie Joseph von Den Haag nach Hilversum; das Ehepaar wurde allerdings nach Westerbork verbracht und später nach Sobibor deportiert, wo sie am 23. Juli 1943 ermordet wurden; eine andere Quelle nennt den 20. Juni 1943 als Datum der Deportation und den 23. Juni 1943 als Todestag.[7][77]
Margot Kotljarski
(1923–2003)
Mühlenstraße 24
(Lage)
Hier wohnte
Margot
Kotljarski
Jg. 1923
deportiert 1944
Ravensbrück
1945 Todesmarsch
überlebt
Stolperstein Margot Kotljarski (2023)
18.04.2023[2] Margot Kotljarski wurde am 29. Januar 1923 in Reinberg geboren, ihre Eltern waren Israel Kotljarski (1893–1973) und Louise Kotljarski, geb. Möller (1899–1973) A16. Ihr Bruder war Wolfgang Kotljarski (1921–2018).
Als „Mischling“ wurde ihr eine Ausbildung zur Tänzerin verwehrt, sie arbeitete in einer Wäscherei. Ihre Beziehung zu einem Marinesoldaten wurde bekannt, der Soldat wurde versetzt und Margot Kotljarski im September 1944 ins KZ Ravensbrück gebracht, wo sie zwangssterilisiert wurde. Auf dem Todesmarsch im Februar 1945 in Richtung Barth konnte sie fliehen.
Ab Mai 1945 lebte sie wieder in Stralsund und heiratete, die Ehe scheiterte bald. Über das Rote Kreuz fand sie ihre Jugendliebe wieder und zog nach Bochum, wo sie den Mann heiratete und bis zu seinem Tod im Jahr 2000 lebte. Sie starb am 21. Januar 2003 in Halle an der Saale und wurde dort beigesetzt.[4][78]
Israel „Max“ Kotljarski
(1893–1973)
Mühlenstraße 24
(Lage)
Hier wohnte
Max Israel
Kotljarski
Jg. 1893
deportiert 1943
Auschwitz
überlebt
Stolperstein Max Israel Kotljarski (2017)
08.11.2010[2] Der am 15. Mai 1893 in Chodorkiw geborene Israel (genannt: Max) Kotljarski war Schneidermeister. Er war seit 1920 mit Louise Möller (1899–1973) A16 verheiratet, das Ehepaar hatte zwei Kinder: Wolfgang Kotljarski (1921–2018) und Margot Kotljarski (1923–2003). Von 1923 bis 1927 lebte die Familie Kotljarski in Reinberg, 1927 bezog die Familie eine Mietwohnung in Stralsund. In der Mühlenstraße 24 eröffnete er eine Schneiderwerkstatt. Nach einer Verhaftung nach der Reichspogromnacht wurde er ins Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Nach seiner Rückkehr musste er Zwangsarbeit im Straßenbau leisten; ab 1939 war er in einer Uniformschneiderei eingesetzt. Er wurde vom 14. Juli 1944 bis 28. Januar 1945 im Lager Auschwitz inhaftiert und anschließend über das KZ Groß-Rosen ins KZ Dachau deportiert.
Nach der Befreiung des Lagers Dachau kam er nach Stralsund zurück, wo er seine Werkstatt in der Mühlenstraße 24 wieder eröffnete. Er starb am 9. November 1973 und ist auf dem Jüdischen Friedhof beigesetzt.[7][79][80][81][82]
Wolfgang „Israel“ Kotljarski
(1921–2018)
Mühlenstraße 24
(Lage)
Hier wohnte
Wolfgang „Israel“
Kotljarski
Jg. 1921
Flucht 1936
Tschechoslowakei
Verhaftet Oktober 1938. „Landesverrat“
Mehrere Arbeitslager
geflohen/überlebt
Stolperstein Wolfgang Kotljarski (2022)
14.06.2021[2] Wolfgang Kotljarski wurde am 26. Juni 1921 in Elmenhorst (Schleswig-Holstein) geboren. Sein Vater war Israel Kotljarski (1895–1973), seine Mutter Louise Kotljarski, geb. Möller (1899–1973) A16. Er hatte eine Schwester Margot Kotljarski (1923–2003). Eine Lehre als Bäcker musste er wegen der Rassengesetze im Jahr 1935 abbrechen. Er schloss sich in der Tschechoslowakei Exilorganisationen an, wurde festgenommen und nach Stralsund gebracht und wegen Landesverrat angeklagt. Zwischenzeitlich entlassen, wurde er im Mai 1943 erneut verhaftet und nach Stettin gebracht, dann nach Stargard. Er war 22 Monate lang in drei verschiedenen Arbeitslagern interniert; Anfang 1945 konnte er fliehen. Er versteckte sich in Stralsund bis Kriegsende. Dort war er anschließend als Polizist tätig, lernte ab 1951 Handelskaufmann und studierte in Dresden. Anschließend war er in Stralsund tätig. Wolfgang Kotljarski war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er starb am 13. Februar 2018.[83][84]
Charlotte Lesser,
geb. Cohn
(1897–1942)
Ossenreyerstraße 21/22
(Lage)
Hier wohnte
Charlotte Lesser
geb. Cohn
Jg. 1897
deportiert 1942
Riga
erschossen 29.10.1942
Stolperstein Charlotte Lesser (2014)
18.09.2009[2] Charlotte Lesser, geb. Cohn, wurde am 8. Oktober 1897 in Stralsund geboren. Ihre Eltern waren der Textilkaufmann Siegfried Cohn (1862–1902) A27 und Martha Bianca Cohn, geb. Kempinski (1859–1927) A27. Sie hatte drei Geschwister: Fritz Adolf Wolf Cohn (1899–1943), Heinrich David Cohn (1900–1961) A2 und Ernst Nathan Cohn (1902–1974) A7. Sie war Krankenschwester. Charlotte Lesser war verheiratet mit Georg Lesser (1890–1942) und hatte mit ihm ein Kind: Wolfgang Lesser (1923–1999). Ihre Familie besaß in Stralsund ein Herren-Maßkonfektionsgeschäft. Die Familie Lesser zog im Juli 1937 von Breslau nach Berlin, wo sie zunächst in der Regensburger Straße 27, ab März 1942 in der Nestorstraße 54 wohnte.
Sie wurde zusammen mit ihrem Ehemann am 26. Oktober 1942 vom Güterbahnhof in Berlin-Moabit nach Riga deportiert und am 29. Oktober 1942 in Riga ermordet; eine andere Quelle gibt den 29. Oktober 1942 als Tag ihrer Deportation und den Tod im November 1942 an.[7][85][86]

An Charlotte Lesser erinnert auch ein Stolperstein in der Berliner Regensburger Straße 27.[86]
Georg Lesser
(1890–1942)
Ossenreyerstraße 21/22
(Lage)
Hier wohnte
Georg Lesser
Jg. 1890
deportiert 1942
Riga
erschossen 29.10.1942
Stolperstein Georg Lesser (2014)
18.09.2009[2] Der am 17. März 1890 in Crone geborene Georg Lesser war Kaufmann und Fotograf. Er war verheiratet mit Charlotte Lesser (1897–1942) und hatte mit ihr ein Kind: Wolfgang Lesser (1923–1999). Die Familie Lesser zog im Juli 1937 von Breslau nach Berlin, wo sie zunächst in der Regensburger Straße 27, ab März 1942 in der Nestorstraße 54 wohnte. Georg Lesser war von November 1938 bis 16. Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er war als Zwangsarbeiter bei der Firma Gossen in Reinickendorf beschäftigt.
Er wurde zusammen mit ihrem Ehemann am 26. Oktober 1942 vom Güterbahnhof in Berlin-Moabit nach Riga deportiert und am 29. Oktober 1942 in Riga ermordet; eine andere Quelle gibt den 29. Oktober 1942 als Tag ihrer Deportation und den Tod im November 1942 an.[7][86][87]

An Georg Lesser erinnert auch ein Stolperstein in der Berliner Regensburger Straße 27.[86]
Wolfgang Lesser
(1923–1999)
Ossenreyerstraße 21/22
(Lage)
Hier wohnte
Wolfgang Lesser
Jg. 1923
Flucht 1938
England
überlebt
Stolperstein Wolfgang Lesser (2014)
Nov. 2010[2] Der am 31. Mai 1923 in Breslau geborene Wolfgang Lesser flüchtete im Jahr 1938 nach England und überlebte die Shoah. Seine Eltern waren Georg Lesser (1890–1942) und Charlotte Lesser (1897–1942).[7][86][88]
Herbert Lewkowitz
(1927–1944)
Sarnowstraße 26
(Lage)
Hier wohnte
Herbert Lewkowitz
Jg. 1927
tot 6.10.1944
Stolperstein Herbert Lewkowitz (2017)
10.07.2008[2] Der am 22. Oktober 1927 in Stralsund geborene Herbert Lewkowitz war der Sohn von Isidor Lewkowitz (1875–1943) und Margarethe Lewkowitz, geb. Schumacher (1891–?) A17. Er wurde evangelisch getauft und war Uhrmacherlehrling in der Badenstraße.
Herbert Lewkowitz starb beim Bombenangriff auf Stralsund am 6. Oktober 1944.[7][89]
Isidor Lewkowitz
(1875–1943)
Sarnowstraße 26
(Lage)
Hier wohnte
Isidor Lewkowitz
Jg. 1875
verhaftet 1940
Arbeitslager Pölitz
tot 20.4.1943
Stolperstein Isidor Lewkowitz (2017)
10.07.2008[2] Isisdor Lewkowitz wurde am 22. Oktober 1875 in Langenthal geboren. Er war Kaufmann und ab 1910 Geschäftsführer bei Leonhard Tietz. Er war ab dem 5. Oktober 1927 verheiratet mit Margarethe Lewkowitz, geb. Schumacher (1891–?) A17. Das Ehepaar hatte einen Sohn: Herbert Lewkowitz (1927–1944). Ab dem Jahr 1933 besaß die Familie die Villa in der Sarnowstraße 26, welches auf seine evangelische Ehefrau eingetragen war. im Besitz der Familie war auch das Haus Peter-Blohme-Straße 5, ein Gartengrundstück in der Scheelestraße und ein Haus in der Töpfers-Park-Straße in Stettin. Das Haus in der Peter-Blohme-Straße schenkte er 1938 seinem Sohn.
Er wurde im Jahr 1940 verhaftet und kam zur Zwangsarbeit ins Arbeitslager Pölitz. Wegen einer Leukämie wurde er Ende 1941 als nicht arbeitsfähig eingestuft. Am 6. März 1943 wurde er nach Auschwitz deportiert; dort wurde er am 20. April 1943 im KZ Auschwitz III Monowitz ermordet.[7][90][91]
Therese Neumann,
geb. Räsener
(1883–?)
Frankenwall 9
(Lage)
Hier wohnte
Therese Neumann
geb. Räsener
Jg. 1883
deportiert 1940
Piaski
ermordet
Stolperstein Therese Neumann (2017)
Nov. 2010[2] Die am 20. November 1883 in Strasburg (Uckermark) geborene Therese Neumann, geb. Räsener, war die Tochter des Lehrers an der Stralsunder Synagoge, Julius Räsener (1815–1912) A18 und dessen Frau Mathilde Räsener, geb. Glaser (1853–1939). Sie hatte neun Geschwister: Anna (1879–1942) A18, Frieda (1884–1941) A18, Arthur (1878–1920) A18, Hugo (1897–1918) A18, Siegfried (1886–1904) A18, Emma (1893–1893) A18, Ernst (1891–1893) A18, Friedrich (1895–1895) A18 und Henriette (1890–1890) A18. Die Familie ihres Vaters war vor 1897 nach Stralsund gezogen. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1912 wohnte sie mit ihrer Mutter im Frankenwall 9 zur Miete. Sie war Händlerin und bis 1938 Geschäftsinhaberin eines Konfektionsgeschäftes in der Wasserstraße 52. Sie war verheiratet mit Rudolph Neumann, die Ehe wurde geschieden.
Sie wurde am 12. Februar 1940 im Zuge der ersten, am 12. und am 13. Februar 1940 im Regierungsbezirk Stettin durchgeführten Deportation pommerscher Juden mit dem Ziel Piaski, Bełżyce und Glusk, über Stettin nach Piaski deportiert, wo sie ermordet wurde. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[7][92]
Gertrud Panski,
geb. Kossak
(1913–1983)
Wasserstraße 80
(Lage)
Hier wohnte
Gertrud Panski
geb. Kossak
Jg. 1913
ausgegrenzt/drangsaliert
überlebt
Stolperstein Gertrud Panski (2024)
06.09.2024[3] Gertrud Panski, geb. Kossak, am 2. Juni 1913 in Sawadden (Ostpreußen) geboren, hatte vier Schwestern und fünf Brüder, ihre Eltern waren die Schneider Franz Kossak und Anna Berta Kossak, geb. Posneike. Sie arbeitet ab 1927 als Haushaltshilfe, ab 1936 als Diätköchin in Greifswald. Als sie im April 1937 Josef Panski (1911–1944) aus Stralsund heiraten wollte, blieb ihr das zunächst durch das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre verwehrt. Nachdem Panski seine jüdische Herkunft verschleiern konnte und Gertrud Kossak selbst ihre deutsche Staatsangehörigkeit aufgegeben hatte, heirateten die beiden m 16. Dezember 1939 als „staatenlose Ausländer“. Aus der Beziehung der beiden stammte die im Frühsommer 1940 geborene Tochter Ingrid Panski. Als ihr Ehemann sich im Jahr 1940 zur Wehrmacht meldete, erhielten die Eheleute beide die deutsche Staatsangehörigkeit. Nach dem Tod ihres Mannes im Krieg zog sie mit der Tochter nach Wieck a. Darß. Sie heiratete erneut und starb im Jahr 1983.[93][94][95]
Josef Panski
(1911–1944)
Wasserstraße 80
(Lage)
Hier wohnte
Josef Panski
Jg. 1911
gedemütigt/entrechtet
zur Wehrmacht eingezogen
tot 26.8.1944
Grigorkino
Stolperstein Josef Panski (2024)
06.09.2024[3] Josef Panski wurde am 12. November 1911 in Łódź geboren, seine Eltern waren der Weber und Fabrikbesitzer Jerzy Panski/Israel Lewek Panskowicz (1886–1942) und Felicija Panski, geb. Merezkaya. Der auch Seppl genannte Junge kam im Alter von 2½ Jahren nach Prerow ins Kindersanatorium Ostsee-Hospiz von Hans Beu (1865–1947). Seine Mutter starb, Panski blieb in der Obhut Beus und ging später nach Stralsund. Er arbeitete als Kraftfahrer. Als er im April 1937 Gertrud Kossak (1913–1983) heiraten wollte, gelang es ihm durch Beus Einfluss, seine jüdische Herkunft vor den Behörden zu verschleiern, er galt als staatenloser Ausländer. Da das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre eine Ehe zwischen ihnen nicht zuließ, legte Gertrud Kossak ihre deutsche Staatsbürgerschaft ab, das Paar heiratete am 16. Dezember 1939 als „staatenlose Ausländer“. Aus der Beziehung der beiden stammte die im Frühsommer 1940 geborene Tochter Ingrid Panski. Josef Panski trat 1940 in die Wehrmacht ein, wodurch er und seine Frau als deutsche Staatsbürger anerkannt wurden. Als Kraftfahrer im Deutsch-Sowjetischen Krieg eingesetzt, starb er am 26. August 1944 in Grigorkino. Sein Vater und dessen zweite Ehefrau waren am 17. August 1942 im Sammellager Ghetto Litzmannstadt von den Nationalsozialisten ermordet worden.[93][95]
Adolf Polewoy
(1893–1941)
Papenstraße 4
(Lage)
Hier wohnte
Adolf Polewoy
Jg. 1893
Flucht 1938
Frankreich
von Gestapo
verhaftet Mai 1940
interniert St. Cyprien
ermordet
Stolperstein Adolf Polewoy (2017)
Nov. 2010[2] Adolf (Idel) Polewoy wurde am 26. Juli 1893 in Targowica geboren. Sein Vater war Jankel (Undi) Israilowitsch Polewoy. Ab dem 10. Oktober 1919 war er als Schneider in Stralsund tätig. Mit Elise Polewoy, geb. Staack (1895–1975) A19, die er 1926 in Stralsund heiratete, hatte er drei Söhne: Erich Heinz Salomon (1920–1981) A19, Kurt (1921) A19 und Karl-Heinz (1926) A19. 1938 musste er sein Gewerbe aufgeben und arbeitete zunächst als Bügler bei der Färberei Pelzher, dann in Zwangsarbeit für das Stadtbauamt.
Er flüchtete nach den Novemberpogromen 1938 im Dezember 1938 nach Belgien und Frankreich. In Bordeaux wurde er 1940 verhaftet, von dort in ein Sammellager nach Saint-Cyprien gebracht, wo er mit den anderen Gefangenen in einem Steinbruch am 19. Februar 1941 ermordet wurde.[7][96]
Edith Quietsch,
geb. Gerson, verw. Kelpe
(1911–1962)
Mönchstraße 31
(Lage)
Hier wohnte
Edith Quietsch
geb. Gerson
Jg. 1911
gedemütigt/entrechtet
überlebt
Stolperstein Edith Quietsch (2014)
10.07.2008[16] Edith Hildegard Quietsch, geb. Gerson, wurde am 17. Dezember 1911 in Stralsund geboren. Ihre Eltern waren Hermann Gerson (–1932) A24 und Agnes Gerson, geb. Miethe (1886–1963) A24. Sie hatte zwei Brüder: Gerhard Gerson (1907–1942) A24 und Felix Gerson (1908–1943) A24, beide starben in der Shoah. Edith Gerson lernte Stenotypistin. Sie zog Ende der 1930er Jahre nach Berlin. Als sie dort 1937 Hans-Joachim Kelpe (–1947) heiraten wollte, wurde das Gesuch von den nationalsozialistischen Behörden wegen ihrer jüdischen Herkunft abgelehnt; sie heirateten nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Zwei Jahre später starb ihr Ehemann und sie zog zurück nach Stralsund. Hier heiratete sie Erich Quietsch, die Ehe wurde geschieden. Sie musste sich in psychiatrische Behandlung im Krankenhaus West begeben, wurde jedoch nicht geheilt. Am 14. Mai 1962 beging sie Suizid. Sie ist auf dem Zentralfriedhof in Stralsund begraben worden.[7][97]
Mathilde Räsener,
geb. Glaser
(1853–1939)
Frankenwall 9
(Lage)
Hier wohnte
Mathilde Räsener
geb. Glaser
Jg. 1853
gedemütigt / entrechtet
tot 25. Sept. 1939
Stolperstein Mathilde Räsener (2023)
28.06.2023[47] Mathilde Räsener, geb. Glaser, wurde am 4. Oktober 1853 in Märkisch Friedland geboren. Sie war ab 1877 mit Julius Räsener (1851–1912) A18 verheiratet, mit ihm hatte sie zehn Kinder: Anna (1879–1942) A18, Therese Neumann (1883–1940), Frieda (1884–1941) A18, Arthur (1878–1920) A18, Hugo (1897–1918) A18, Siegfried (1886–1904) A18, Emma (1893–1893) A18, Ernst (1891–1893) A18, Friedrich (1895–1895) A18 und Henriette (1890–1890) A18. Sie und ihr Mann stammten aus Ostpreußen. Sie zogen 1878 nach Strasburg und von dort vor 1897 nach Stralsund. Mathilde Räsener wohnte nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1912 mit den Töchtern Therese und Frieda zur Miete im Frankenwall 9.
Sie starb am 25. September 1939 in Stralsund und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Stralsund bestattet.[98][99]
Jenny Reupert,
geb. Grünberg
(1882–1948)
Heilgeiststraße 89
(Lage)
Hier wohnte
Jenny Reupert
geb. Grüneberg
Jg. 1882
gedemütigt / entrechtet
überlebt
tot 15. Jan. 1948
Stolperstein Jenny Reupert (2023)
28.06.2023[47] Jenny Reupert, geb. Grüneberg, wurde am 4. März 1882 in Klaushagen geboren, ihre Eltern waren Hermann Grüneberg und Minna Grünebgerg, geb. Lewin. Sie zog nach Berlin, arbeitete dort zunächst als Verkäuferin und anschließend bei Wertheim, wo sie Hellmuth Reupert (1883–1964) A20 kennenlernte, den sie am 2. Oktober 1916 in Steglitz heiratete. Im Jahr 1922 zog das Ehepaar nach Bergen auf Rügen und am 15. Februar 1925 nach Stralsund, wo sie zunächst in der Gartenstraße, ab Ende 1925 in der Heilgeiststraße 89 wohnten. Sie hatten einen Sohn (Hans, 1919–2004) A20.
Sie starb am 15. Januar 1948.[100]
Anna Riess,
geb. Grünberg
(1890–1941)
Tribseer Damm 54
(Lage)
Hier wohnte
Anna Riess
geb. Grünberg
Jg. 1890
deportiert 1940
Lublin
ermordet 1941
Stolperstein Anna Riess (2017)
Nov. 2010[2] Die am 2. März 1890 in Culm geborene Anna Riess, geb. Grünberg, war als Buchhalterin tätig. Das Ehepaar hatte eine Tochter, Helma Szwarz (1922–?) A21.
Anna Riess wurde zusammen mit ihrem Ehemann Julius Riess (1878–1941) am 12. Februar 1940 deportiert und im Jahr 1941 in Piaski ermordet.[7][101]
Julius Riess
(1878–1941)
Tribseer Damm 54
(Lage)
Hier wohnte
Julius Riess
Jg. 1878
deportiert 1940
Lublin
ermordet 1941
Stolperstein Julius Riess (2017)
Nov. 2010[2] Julius Riss wurde am 5. April 1878 in Tribsees geboren. Seine Eltern waren Silvester Riess (1844–1929) und Emma Riess, geb. Lychenheim (1847–1903). Er hatte fünf Geschwister: Richard (1872–1942), Georg (1883–1942), Veilchen (1874–1906), Ursula (1876–?) und Elsa (1889–?). Julius Riess heiratete um 1909 Claire Riess, geb. Weinberg (1882–1918), mit der er in Franzburg lebte. Das Ehepaar hatte vier Kinder: Werner (1910–?), Bernhard Alex (1915–?) A21, Emma (1911–?) und Hilde (1913–?). Nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahr 1918 heiratete Julius Riess im Jahr 1920 Anna Riess, geb. Grünberg (1890–1941). Das Ehepaar hatte eine Tochter, Helma Szwarz (1922–?) A21. Die Familie zog 1934 nach Stralsund, wo er als Kaufmann tätig war. Ab 1939 lebten sie im „Judenhaus“ Tribseer Damm 53, das im Besitz von Johanna Gerson war. Anna und Julius Riess wurden am 12. Februar 1940 deportiert und im Jahr 1941 in Lublin ermordet. Julius Riess wurde im Jahr 1958 durch das Amtsgericht Hamburg für tot erklärt.[102]
Jakob Schnauzer
(1894–?)
Frankenstraße 51
(Lage)
Hier wohnte
Jakob Schnauzer
Jg. 1890
deportiert
ermordet
Stolperstein Jakob Schnauzer (2017)
15.06.2009[2] Jakob Isidor Schnauzer wurde am 17. Juli 1890 in Lemberg geboren. Seine Eltern waren Simon Wolf Schnauzer und Chane Feige Schnauzer, geb. Noschkes. Er war ab 1914 verheiratet mit Pessi (Pepi) Schnauzer, geb. Kerzenbaum (1887–?), mit der er drei Kinder hatte: Rechel Schnauzer (1915–1916) A22, Julius Schnauzer (1923–?) und Mannfried Abraham Schnauzer (1919–1997) A22. Die Familie war vor 1915 von Galizien nach Güstrow gezogen, 1930 zogen sie von dort nach Stralsund. In Stralsund arbeitete er als Altwarenhändler und Schneider.
Er wurde, wie auch seine Ehefrau und Sohn Julius, als polnische Staatsbürger am 26. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben. Über Bromberg zogen sie nach Drohobytsch zu den Angehörigen von Pepi Schnauzer. Nach Mai 1940 gibt es keine Hinweise mehr auf die drei, sie gelten als verschollen bzw. ermordet.[7][103]
Julius Schnauzer
(1923–?)
Frankenstraße 51
(Lage)
Hier wohnte
Julius Schnauzer
Jg. 1923
deportiert
ermordet
Stolperstein Julius Schnauzer (2017)
15.06.2009[2] Julius Schnauzer wurde am 11. Juni 1923 in Güstrow geboren. Seine Eltern waren Pessi (Pepi) Schnauzer und Jakob Schnauzer (1894–?), er hatte einen Bruder: Mannfried Abraham Schnauzer (1991–1997) A22.
Julius Schnauzer wurde am 26. Oktober 1938 zusammen mit seinen Eltern von Stralsund aus nach Polen abgeschoben. Sie gelten als verschollen bzw. ermordet.[7][103][104]
Pepi Schnauzer,
geb. Kerzenbaum
(1889–?)
Frankenstraße 51
(Lage)
Hier wohnte
Pepi Schnauzer
geb. Kerzenbaum
Jg. 1889
deportiert
ermordet
Stolperstein Pepi Schnauzer (2017)
15.06.2009[2] Pepi (Perl Lea/Pessi) Schnauzer, geb. Kerzenbaum wurde am 7. November 1889 in Drohobytsch geboren. Sie war ab 1914 verheiratet mit Jakob Schnauzer (1894–?), mit dem sie drei Kinder hatte: Rechel Schnauzer (1915–1916) A22, Julius Schnauzer (1923–?) und Mannfried Abraham Schnauzer (1919–1997) A22.
Wie auch ihr Ehemann Jakob und der Sohn Julius wurde sie am 26. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben. Sie gelten als verschollen bzw. ermordet.[7][103][105]
Isidor Segall
(1886–1941)
Papenstraße 6
(Lage)
Hier wohnte
Isidor Segall
Jg. 1886
deportiert 1940
Piaski
ermordet 20.12.1941
Stolperstein für Isidor Segall (2022)
Nov. 2010[2] Isidor Segall wurde am 16. April 1886 in Lińsk geboren. Seine Eltern waren Hirsch Segall und Adelgard Segall, geb. Rosenberg. Er war Kaufmann.
Er wurde am 12. Februar 1940 deportiert und am 20. Dezember 1941 in Piaski ermordet.[7][106]
Paul Skalska
(1895–1986)
Marienstraße 14
(Lage)
Hier wohnte
Paul Skalska
Jg. 1895
Zeuge Jehovas
verhaftet 1939
Sachsenhausen
entlassen 1941
Stolperstein Paul Skalska (2022)
Sep. 2021[2] Der im Jahr 1895 geborene Paul Skalska war ein Anhänger der Zeugen Jehovas (bzw. der Bibelforscherbewegung); diese wurden in NS-Deutschland verfolgt. Er war von 1939 bis 1941 im KZ Sachsenhausen inhaftiert.
Er kehrte nach Stralsund zurück, wo er 1986 verstarb.[107]
Amelie Steinfeld,
geb. Pczysucher
(1887–1940)
Frankenstraße 43
(Lage)
Hier wohnte
Amelie Steinfeld
geb. Pczysucher
Jg. 1887
deportiert 1940
Piaski
ermordet 7.3.1940
Stolperstein Amelie Steinfeld (2017)
18.09.2007[2] Amelie (Amalia) Steinfeld, geb. Pczysucher, wurde am 10. Mai 1887 in Hohenburg an der Weichsel geboren. Sie war verheiratet mit Simon Steinfeld (1884–1940), mit dem sie zwei Kinder hatte: Berta (1912–1993) und Rosa (1910–1940).
Am 12. Februar 1940 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann und der Tochter Rosa deportiert, sie wurde am 7. März 1940 in Piaski ermordet.[7][108]
Simon Steinfeld
(1884–1942)
Frankenstraße 43
(Lage)
Hier wohnte
Simon Steinfeld
Jg. 1884
deportiert 1940
Piaski
ermordet 16.3.1941
Stolperstein Simon Steinfeld (2017)
18.09.2007[2] Simon Steinfeld kam am 5. Februar 1884 in Bendzin zur Welt. Er war verheiratet mit Amelie Steinfeld (1887–1940), mit der er zwei Kinder hatte: Berta (1912–1993) und Rosa (1910–1940).
Simon Steinfeld wurde am 12. Februar 1940 zusammen mit seiner Ehefrau und der Tochter Rosa deportiert, er wurde am 16. März 1942 in Piaski ermordet.[7][109]
Charlotte Süssmann
(1899–1940)
Ossenreyerstraße 53
(Lage)
Hier wohnte
Charlotte
Süssmann
Jg. 1899
deportiert 1940
Lublin
ermordet 17.3.1940
Stolperstein Charlotte Süssmann (2014)
23.10.2014[16] Charlotte Süssmann wurde am 3. Januar 1899 in Grabowo geboren. Ihre Eltern waren Bernhard Süssmann (1864–1935) A23 und Paula Süssman, geb. Blach (1873–1941); sie hatte drei Geschwister: Walter Süssmann (1897) A23, Eva Süssmann (1902) A23 und Anne-Liese Süssmann (1909–1980) A23. Die Familie zog 1909 nach Gera, wo Bernhard Süssman eine Fabrik betrieb. Nach dem Tod Bernhards zog die Familie 1935 nach Stralsund zur Tante von Charlotte Süssmann, Charlotte Joseph, geb. Blach (1878–1943), und deren Mann Max Joseph (1874–1943) in die Ossenreyerstraße 53. Charlotte Süssman war Kauffrau.
Sie wurde am 13. Februar 1940 mit ihrer Mutter Paula Süssmann (1873–1941) und der Tante Margarete Blach (1876–1940) deportiert. Sie starb am 17. März 1940 in Piaski an einer Blutvergiftung.[7][110][111]
Paula Süssmann,
geb. Blach
(1873–1941)
Ossenreyerstraße 53
(Lage)
Hier wohnte
Paula Süssmann
geb. Blach
Jg. 1873
deportiert 1940
Piaski
ermordet 5.3.1941
Stolperstein Paula Süssmann (2014)
23.10.2014[16] Paula Süssmann, geb. Blach, wurde am 24. September 1873 in Stralsund geboren. Ihre Eltern waren Julius und Selma Blach geb. Wallmann; sie hatte fünf Geschwister: Ernst, Margarete, Gertrud, Else und Friedrich. Am 30. August 1896 heiratete sie Bernhard Süssmann (1864–1935) A23, mit dem sie vier Kinder bekam: Walter Süssmann (1897–?) A23, Charlotte Süssmann (1899–1941), Eva Süssmann (1902–) A23 und Anne-Liese Süssmann (1909–1980) A23. Die Familie zog 1909 nach Gera, wo Bernhard Süssman eine Fabrik betrieb. Nach dem Tod Bernhards zog die Familie 1935 nach Stralsund zu Paulas Schwester Charlotte Gertrud (1878–1943) und deren Mann Max Joseph (1874–1943) in die Ossenreyerstraße 53. Paula Süssman war Hausfrau und Mutter.
Sie wurde am 12./13. Februar 1940 mit ihrer Schwester Margarete Blach (1876–1940) und ihrer Tochter Charlotte (1899–1941) deportiert und starb am 5. März 1941 in Piaski an Tuberkulose.[7][112][111]
Hermann Wein
(1894–1988)
Frankenstraße 22
(Lage)
Hier wohnte
Hermann Wein
Jg. 1894
deportiert 1941
Ghetto Krakau
1944 Gross-Rosen
1945 Buchenwald
Flucht auf Todesmarsch
überlebt
Stolperstein Hermann Wein (2023)
18.04.2023[4] Hermann (Herschel) Wein wurde am 1. Juni 1894 in Nisko geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Infanterie. Etwa im Jahr 1921 heiratete er Malka Wein, geb. Lorbeer (1896–1943). Das Paar hatte drei Kinder: Max Wein (1922–2014), Regina Wein (1925–?) und Leo Wein (1927–?). Die Familie Wein lebte ab Mitte der 1920er Jahre in Stralsund. Sie betrieben zwei kleine Geschäfte; nach dem durch die Nationalsozialisten angeordneten Boykott zogen sie 1934 nach Bergen auf Rügen, zwei Jahre später nach Berlin. Im Jahr 1938 wurden sie abgeschoben nach Polen. Sie lebten zunächst in Chorzów, wo Hermann Wein einen kleinen Möbelladen betrieb, mussten aber 1941 weiter ziehen nach Cernów und wenige Wochen später nach Krakau. Hermann und Max Wein leisteten Zwangsarbeit beim Aufbau des KZ Plaszow und wurden dann ins KZ Groß-Rosen, anschließend ins KZ Buchenwald deportiert. Sie konnten im März 1944 auf dem Todesmarsch fliehen, wurden aber gefasst. Ende 1946 gingen sie von Dresden aus auf die Reise in die Vereinigten Staaten. Hermann Wein starb im Jahr 1988 in Miami.[4][113]

An Hermann Wein erinnert auch ein Stolperstein in Bergen auf Rügen.
Leo Wein
(1927–?)
Frankenstraße 22
(Lage)
Hier wohnte
Leo Wein
Jg. 1927
deportiert 1941
Ghetto Krakau
ermordet
Stolperstein Leo Wein (2023)
18.04.2023[4] Die Familie Wein (Hermann und Malka Wein und ihre Kinder Max, Regina und Leo) lebte ab Mitte der 1920er Jahre in der Stadt. Sie betrieben zwei kleine Geschäfte; nach dem durch die Nationalsozialisten angeordneten Boykott zogen sie nach Bergen auf Rügen, später nach Berlin.
Im Jahr 1938 wurden sie abgeschoben nach Polen. Maika, Regina und Leo Wein wurden in den Jahren 1941 bis 1943 aus dem Ghetto Krakau deportiert. Wahrscheinlich wurden sie ermordet.[4][113]

An Leo Wein erinnert auch ein Stolperstein in Bergen auf Rügen.
Malka Wein,
Lorbeer
(1896–?)
Frankenstraße 22
(Lage)
Hier wohnte
Malka Wein
geb. Lorbeer
Jg. 1896
deportiert 1941
Ghetto Krakau
ermordet 1943
Stolperstein Malka Wein (2023)
18.04.2023[4] Die Familie Wein (Hermann und Malka Wein und ihre Kinder Max, Regina und Leo) lebte ab Mitte der 1920er Jahre in der Stadt. Sie betrieben zwei kleine Geschäfte; nach dem durch die Nationalsozialisten angeordneten Boykott zogen sie nach Bergen auf Rügen, später nach Berlin.
Im Jahr 1938 wurden sie abgeschoben nach Polen. Maika, Regina und Leo Wein wurden in den Jahren 1941 bis 1943 aus dem Ghetto Krakau deportiert. Wahrscheinlich wurden sie ermordet.[4][113]

An Malka Wein erinnert auch ein Stolperstein in Bergen auf Rügen.
Max Wein
(1922–2014)
Frankenstraße 22
(Lage)
Hier wohnte
Max Wein
Jg. 1922
deportiert 1941
Ghetto Krakau
1944 Gross-Rosen
1945 Buchenwald
Flucht auf Todesmarsch
überlebt
Stolperstein Max Wein (2023)
18.04.2023[4] Max Wein wurde am 25. Mai 1922 in Ulanów geboren. Seine Eltern waren Hermann Wein (1894–1988) und Malka Wein, geb. Lorbeer (1896–1943). Er hatte zwei Geschwister: Regina Wein (1925–?) und Leo Wein (1927–?). Die Familie Wein lebte ab Mitte der 1920er Jahre in Stralsund. Sie betrieben zwei kleine Geschäfte; nach dem durch die Nationalsozialisten angeordneten Boykott zogen sie 1934 nach Bergen auf Rügen, zwei Jahre später nach Berlin. Im Jahr 1938 wurden sie abgeschoben nach Polen. Sie lebten zunächst in Chorzów, wo Hermann Wein einen kleinen Möbelladen betrieb, mussten aber 1941 weiter ziehen nach Cernów und wenige Wochen später nach Krakau. Hermann und Max Wein leisteten Zwangsarbeit beim Aufbau des KZ Plaszow und wurden dann ins KZ Groß-Rosen, anschließend ins KZ Buchenwald deportiert. Sie konnten im März 1944 auf dem Todesmarsch fliehen, wurden aber gefasst. Ende 1946 gingen sie von Dresden aus auf die Reise in die Vereinigten Staaten. Max Wein war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er starb am 17. Juni 2014 in Chicago.[4][113][114][115]

An Max Wein erinnert auch ein Stolperstein in Bergen auf Rügen.
Regina Wein
(1925–?)
Frankenstraße 22
(Lage)
Hier wohnte
Regina Wein
Jg. 1925
deportiert 1941
Ghetto Krakau
ermordet
Stolperstein Regina Wein
18.04.2023[4] Die Familie Wein (Hermann und Malka Wein und ihre Kinder Max, Regina und Leo) lebte ab Mitte der 1920er Jahre in der Stadt. Sie betrieben zwei kleine Geschäfte; nach dem durch die Nationalsozialisten angeordneten Boykott zogen sie nach Bergen auf Rügen, später nach Berlin.
Im Jahr 1938 wurden sie abgeschoben nach Polen. Maika, Regina und Leo Wein wurden in den Jahren 1941 bis 1943 aus dem Ghetto Krakau deportiert. Wahrscheinlich wurden sie ermordet.[4][113]

An Regina Wein erinnert auch ein Stolperstein in Bergen auf Rügen.
Hinweis1 
Die Inschrift auf den Stolpersteinen und Stolperschwellen ist in Majuskeln gehalten.

Anmerkungen zu Familienangehörigen

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A2 
Heinrich David Cohn wurde am 29. Dezember 1900 in Stralsund geboren. Sein Vater war der Textilkaufmann Siegfried Cohn (1862–1902) A27, seine Mutter war Martha Bianca Cohn, geb. Kempinski (1859–1927) A27. Er hatte drei Geschwister: Charlotte Lesser, geb. Cohn (1897–1942), Fritz Adolf Wolf Cohn (1899–1943) und Ernst Nathan Cohn (1902–1974) A7. Im Ersten Weltkrieg diente er bei der Marine. Als Textilkaufmann war er von 1927 bis 1933 zusammen mit seinem Bruder Fritz Adolf Wolf Cohn Geschäftsführer des Herrenbekleidungsgeschäftes „Geschäft Keibel-Cohn Nachfl.“ in der Ossenreyerstraße 19/21. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurde die Unternehmensleitung umgebaut, Heinrich Cohn ging in die Niederlande; nach seiner Rückkehr im Jahr 1935 erhielt er in Stralsund kein Wohnrecht und ging nach Berlin. Er heiratete am 9. Juli 1935 Luise Lucie Liesbeth Anna Maria Cohn, geb. Genzen (1905–1953) A3 aus Stralsund. Die Berichte über diese „Mischehe“ führten in Stralsund zu Tumulten, Heinrich Cohn wurde in „Schutzhaft“ genommen; nach seiner Entlassung arbeitete Heinrich Cohn in Berlin als Hausierer, später wurde er zur Zwangsarbeit auf dem Bau und in der Rüstungsindustrie verpflichtet. Am 8. Dezember 1936 bekam das Ehepaar eine Tochter, Bärbel Cohn. Ein zweites, am 20. April 1945 in Stralsund geborenes Kind des Ehepaars starb als Säugling an Unterernährung und mangelnder Versorgung. Heinrich Cohn kehrte 1945 nach Stralsund zurück. Die Familie lebte im Carl-Heydemann-Ring 32. Cohn betrieb – erfolglos – die Rückgabe des Familiengeschäftes, die Wiedergründung einer jüdischen Gemeinde sowie die Rückgabe des Synagogengrundstückes in der Langenstraße 54. Bis 1948 leitete er das ehemalige Kaufhaus Wertheim, von 1948 bis 1950 arbeitete er in einer leitenden Funktion im Schweriner Außenhandel. Heinrich Cohn organisierte Unterstützung für die Juden Stralsunds. Am 2. September 1948 gründete er eine jüdische Gemeinde, die aber von der sowjetischen Besatzungsmacht keine Erlaubnis erhielt, es wurde nur die Bildung einer Gemeinde in Schwerin erlaubt. Cohn verließ im Oktober 1950 Stralsund und zog mit seiner Familie nach West-Berlin. Er erlitt im Jahr 1951 einen Schlaganfall, von dessen Folgen er sich erst 1953 erholte. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1953 heiratete er wieder. Im September 1961 starb Heinrich Cohn an einem Herzinfarkt.[23][116]
A3 
Luise Lucie Lisbeth Anna Maria Cohn, geb. Genzen, wurde am 27. Februar 1905 in Stralsund geboren. Ihr Vater war Adolf Genzen, der in Stralsund im Jahr 1891 die SPD mitgegründet hatte. Sie heiratete am 9. Juli 1935 in Berlin den Juden Heinrich David Cohn A2, die Nachrichten über diese „Mischehe“ führte in Stralsund zu Tumulten am 13. Juli 1935. Das Ehepaar siedelte nach Berlin um. Am 8. Dezember 1936 bekam das Ehepaar eine Tochter, Bärbel Cohn. Ein zweites, am 20. April 1945 in Stralsund geborenes Kind (Ilse Charlotte) des Ehepaars starb als Säugling an Unterernährung und mangelnder Versorgung. Im Oktober 1950 zog die Familie nach West-Berlin. Lucie Cohn, die als Händlerin für Tabakwaren tätig war, starb am 1. Oktober 1953 in Berlin.[23][116][117]
A4 
Friedchen Blach, geb. Salomon, kam am 9. März 1859 in Stralsund zur Welt. Ihre Eltern waren Philipp Salomon und Friederike Salomon, geb. Wulff. Sie hatte zwei jüngere Schwestern: Emma und Martha. Friedchen war ab dem 21. März 1884 mit dem Lederhändler Felix Feist Blach (1853–1933) A29 verheiratet, das Ehepaar wohnte in der Heilgeiststraße 94, ihre Kinder waren Paul-Samuel und Carl-Philipp Blach. Nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahr 1933 wohnte sie im Haus Knieperdamm 74. Sie starb am 8. Juli 1838 in Stralsund und wurde auf dem dortigen Jüdischen Friedhof begraben.[118]
Der Sender Das Erste veröffentlichte im Jahr 2022 einen Beitrag über die Recherchen zur Geschichte der Familie Blach[12] und im Jahr 2023 einen Filmbeitrag dazu.
A5 
Paul Samuel Blach wurde am 28. Juni 1885 geboren. Seine Eltern waren Felix Blach (1853–1933) A29 und Friedchen Blach, geb. Salomon (1859–1933) Er hatte einen Bruder: Carl-Philipp Blach. Paul Samuel Blach wurde Rechtsanwalt in Berlin. Er war ab dem 2. Mai 1924 mit Hedwig Jeannette Blach, geb. Wertheim (1893) verheiratet, das Ehepaar zog nach Berlin und hatte zwei Kinder (Cornelia Prager, geb. Blach (geb. 1925) und Rudolf Karl Blach (geb. 1930)). Ab 1943 wurde Paul Samuel Blach zur Zwangsarbeit auf dem Anhalter Güterbahnhof verpflichtet. Er wurde am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum wurde auf den 31. Dezember 1944 festgelegt.[119]
Der Sender Das Erste veröffentlichte im Jahr 2022 einen Beitrag über die Recherchen zur Geschichte der Familie Blach[12] und im Jahr 2023 einen Filmbeitrag dazu.
A6 
Louise Blach, geb. Körbchen, wurde am 26. April 1895 in Bremen geboren. Ihre Eltern waren Abraham Körbchen (1859–1922) und Rosa Körbchen, geb. Arends (1865–1955). Sie hatte drei Schwestern und einen Bruder: Betty, Antoinette, Friederike, Sigmund. Louise Körbchen heiratete am 20. Oktober 1916 Carl-Philipp Blach (1887–1946) und arbeitet mit in dessen Geschäft in Stralsund. Das Ehepaar hatte zwei Söhne: Hans Joachim Blach (1917–1943) und Gerd Blach (1919–1943). Louise Blach starb am 2. Mai 1935 in Stralsund und wurde auf dem dortigen Jüdischen Friedhof begraben.[120]
Der Sender Das Erste veröffentlichte im Jahr 2022 einen Beitrag über die Recherchen zur Geschichte der Familie Blach[12] und im Jahr 2023 einen Filmbeitrag dazu.
A7 
Ernst Nathan Cohn wurde am 19. Februar 1902 in Stralsund geboren. Seine Eltern waren der Textilkaufmann Siegfried Cohn (1862–1902) A27 und Martha Bianca Cohn, geb. Kempinski (1859–1927) A27. Er hatte drei Geschwister: Charlotte Lesser (1897–1942), Fritz Adolf Wolf Cohn (1899–1943) und Heinrich David Cohn (1900–1961) A2. Er war mit Margot Glaser (1904–?) verheiratet. Ernst Cohn studierte Medizin in Berlin, Freiburg im Breisgau und Wien. Im jahr 1929 betrieb er als Internist und Röntgenologe eine Praxis in Berlin. Anfang der 1930er Jahre verließ er Deutschland und ging nach Madrid, nach Beginn des spanischen Bürgerkriegs nach Palma de Mallorca, später nach Paris. Hier betreute er zusammen mit seiner Frau in einem Heim der OSE jüdische Kinder, darunter auch die beiden Söhne seines Bruders Fritz Cohn und dessen Frau Ilse Cohn (1902–1943), Hans Cohn (1928–?) und Bert Cohn. Später flüchteten sie nach Südfrankreich, bei Gurs wurden Ernst Cohn und seine Frau inhaftiert. Ihnen gelang die Flucht in die Schweiz, wo sie interniert wurden. 1946 kehrten sie nach Berlin zurück. Er starb am 14. Mai 1974 in Berlin.[23][121]
A8 
Das Ehepaar Sabine Eckdisch (1878/1879–1941) und Salomon Eckdisch (1883–1940) hatte drei Kinder: Pinkus (1909–2000), Max (1910–1984) und Martin (1916–1979). Pinkus Eckdisch wurde am 9. Juni 1909 in Stralsund geboren. Er wird ab 1935 in den Adressbüchern der Stadt als Kaufmann für Herrenartikel mit der Adresse Heilgeiststraße 40 verzeichnet. Er heiratete im jahr 1937 Salomea Kornblum (1913–2003); das Ehepaar hatte eine 1938 geborene Tochter. Im Dezember 1938 musste Pinkus Eckdisch sein Geschäft schließen. Die Familie verließ Deutschland am 15. November 1939 und zog nach Chicago, Illinois. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete er Florence Grünspan (1918–1999), das Ehepaar wohnte in Miami und hatte einen 1948 geborenen Sohn. Pinkus Eckdisch, der sich in den USA Paul nannte, starb im Jahr 2000. Max Eckdisch wurde am 22. Dezember 1910 in Stralsund geboren. Er floh über England in die Vereinigten Staaten, wo er in Kingston lebte. Er war verheiratet mit Rosalie Panker (1923–2019), das Ehepaar hatte zwei Söhne. Martin Eckdisch wurde am 3. März 1916 in Stralsund geboren. Er zog nach Hamburg und fuhr zur See. Auch ihm gelang die Flucht, er lebte in Philadelphia. Er war verheiratet mit Ilse Emma Eckdisch, geb. Paradies (1917–?), das Paar hatte zwei Töchter. Martin Eckdisch starb am 16. Dezember 1979 in Philadelphia oder am 21. Januar 1980 in Kfar Samir.[41][122][123][124][125]
A9 
David Cohn wurde 1867 geboren. Er stammte aus Brąchnowo. Etwa ab 1895 war er mit Martha Cohn verheiratet. In Damerau kamen die Söhne Siegbert Cohn (1896–etwa 1940), Hugo Cohn (1899–etwa 1940), Martin Cohn (1900–etwa 1940) und Erich Cohn (1903–1930) zur Welt. In Bromberg wurde noch Max Cohn (1909–1940) geboren. Die Familie zog etwa im Jahr 1940 nach Stralsund, wo David Cohn ein Geschäft für Herrengarderobe in der Mühlenstraße 37 führte. Er starb im Jahr 1928.[126]
A10 
Die drei Söhne von Nycha Fliesswasser aus ihrer ersten Ehe mit Bernhard Benjamin Grossmann (1893–1936) überlebten die Shoah. Jakob Grossmann (1920–1986) ging bereits früh nach Palästina, Abraham Grossmann und Bernhard Grossmann (1922–1988) kamen 1938 mit den Kindertransporten nach England und überlebten. Abraham emigrierte später nach Palästina.[51] Ihre 1929 in Güstrow geborene Tochter Cilly Regina Fliesswasser, geb. Grossmann, wurde deportiert und starb am 28. September 1942 in Auschwitz.[127]
A11 
Olga Fliesswasser, geb. Schwarz, wurde am 24. Juli 1903 in Unterberg/Marienwerder geboren. Sie war ab mit Hermann Fliesswasser verheiratet, das Ehepaar hatte die Kinder Wolfgang Fliesswasser (1928–2015) und Cilly Fliesswasser (1935–1942). Olga Fliesswasser starb am 9. Februar 1937 in Stralsund.[128]
A12 
Helene Gerson wurde am 8. Februar 1870 in Stralsund geboren. Ihre Eltern waren Nathan Gerson (1828–1902) und Henriette Gerson, geb. Itzigsohn (1844–1913). Sie wurde am 12. Februar 1940 nach Piaski deportiert, wo sie am 3. Mai 1940 starb.[129]
A13 
Das Ehepaar Julius Guttmann und Johanna Guttmann hatte drei Söhne: Georg, Jakob und Martin. Georg Guttmann wurde am 5. Oktober 1897 in Posen geboren, er ist im Jahr 1920 in Stralsund als Kaufmann eingetragen. Später zog er nach Wittenberg, dann nach Rostock. Im Januar 1932 kehrte sich Georg Guttmann vom Judentum ab. Für ihn sind mindestens zwölf Verurteilungen (Unterschlagung, Betrug, Diebstahl, Erpressung, Hausierertum) bekannt; nach einer Verurteilung wegen Unterschlagung im Mai 1933 kam er in das Gefängnis Bützow-Dreibergen, anschließend ging er im August 1933 nach Rostock.[67][130] Jakob Guttmann wurde am 23. Mai 1900 in Posen geboren.[131] Martin Guttmann wurde am 2. August 1904 in Breslau geboren. Er wurde Architekt und war verheiratet mit Hilda Guttmann (1907–1976). Er überlebte die Shoah. Martin Guttmann starb am 4. März 1976 in Santa Barbara (Kalifornien).[132]
A14 
Martin Joseph wurde im Jahr 1903 in Stralsund geboren, seine Eltern waren Max Joseph (1884–1943) und Charlotte Joseph (1888–1943). Er hatte eine Schwester: Rosemarie Joseph (1910–?). Er war verheiratet mit Hanni (Chana) Teitelbaum (1905–1996), mit der er ab 1958 in Köln lebte, wo er am 3. August 1974 starb.[133]
A15 
Die Eheleute Erich Joseph (1875–1940) und Clara Joseph (1886–1941) hatten sechs Kinder. Ilse-Gerda Cohn wurde am 15. Dezember 1902 in Stralsund geboren. Sie heiratete 1927 Fritz Cohn (1899–1943), mit dem sie zwei Kinder hatte (Hans Cohn und Bert Cohn). Sie wurde am 23. Februar 1943 in Auschwitz ermordet.[134] Gerhard (Gerd) Joseph wurde im Jahr 1904 geboren und starb 1905. Die Geschwister Marianne, Ida-Charlotte, Herta und Hans-Wilhelm überlebten die Shoah; sie konnten im Jahr 1939 nach England fliehen.[73] Marianne, geboren am 29. September 1907, zog später in die DDR und heiratete Erich Förster (1903–1984); sie starb im März 1991 in Berlin.[135] Der am 7. April 1919 in Stralsund geborene Hans-Wilhelm (Harry) Joseph war ebenfalls verheiratet und hatte zwei Kinder; er starb am 1. April 2000 in London.[136] Die am 5. September 1910 in Stralsund geborene Ida-Charlotte Joseph starb am 22. März 1993 unverheiratet und ohne Kinder ebenfalls in London.[137] Herta Joseph, geboren am 17. August 1917, heiratete 1947 in England den aus Guben stammenden Michael Fraser (1916–2011); sie hatten eine Tochter. Herta Frazer starb am 15. Februar 2011 in Harrow.[138]
A16 
Louise Kotljarski, geb. Möller, wurde am 10. März 1899 in Elmenhorst (Schleswig-Holstein) geboren. Die Protestantin war ab 1920 verheiratet mit Israel Kotljarski (1895–1973). Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Wolfgang Kotljarski (1921–2018) und Margot Kaotljarski (1923–2003). Von 1923 bis 1927 lebte die Familie Kotljarski in Reinberg, 1927 bezog die Familie eine Mietwohnung in Stralsund; ihr Mann eröffnete in der Mühlenstraße 24 eine Schneiderwerkstatt. Nach der Reichspogromnacht wurde sie kurzzeitig in Haft genommen. Während des Zweiten Weltkrieges leistete sie Zwangsarbeit in der Stralsunder Fallschirmfabrik „Kehler und Stelling“. Sie starb im Jahr 1973 in Stralsund.[139][82]
A17 
Margarete Lewkowitz, geb. Schumacher (1891–?) stammte aus Kolberg. Sie heiratete am 5. Oktober 1927 Isidor Lewkowitz (1875–1943). Die Eheleute hatten einen Sohn: Herbert Lewkowitz (1927–1944). Die Familie wohnte ab 1933 in der Villa in der Sarnowstraße 26 in Stralsund. Margarete Lewkowitz, die evangelisch war, wurde als Eigentümerin der Villa vermerkt. Sie wohnte noch bis Anfang der 1950er Jahre in der Sarnowstraße 26, dann flüchtete sie aus der DDR in die Bundesrepublik.[90]
A18 
Die Eheleute Julius Räsener (1851–1912) und Mathilde Räsener (1853–1939) stammten aus Ostpreußen. Sie zogen 1878 nach Strasburg und von dort vor 1897 nach Stralsund. Sie hatten zehn Kinder: Anna Aron (1879–1942), Therese Neumann (1883–1940), Frieda Jensen (1884–1941), Arthur (1878–1920), Hugo (1897–1918), Siegfried (1886–1904), Emma (1893–1893), Ernst (1891–1893), Friedrich (1895–1895) und Henriette (1890–1890). Julius Räsener war spätestens ab dem Jahr 1900 als Lehrer an der Stralsunder Synagoge tätig. Die zwischen 1890 und 1895 in Stralsund geborenen Kinder Emma, Ernst, Friedrich und Henriette starben früh. Der 1878 in Strasburg geborene Arthur verstarb 1920. Der im Jahr 1897 in Stralsund geborene Hugo fiel 1918 in Frankreich im Ersten Weltkrieg. Julius, Mathilde Arthur und Hugo Räsener wurden auf dem Jüdischen Friedhof in Stralsund bestattet. Anna wurde am 1. Oktober 1879 in Strasburg geboren. Sie war mit dem Textilkaufmann Joseph Aron (1870–1942) verheiratet, sie wohnten in Berlin. Am 24. Oktober 1941 wurde das Ehepaar in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo Anna am 4. Februar 1942 starb. Frieda wurde am 3. Dezember 1884 ebenfalls in Strasburg geboren. Sie war verheiratet, die Ehe wurde geschieden. Ab 1934 lebte sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Therese in Stralsund am Frankenwall. Von dort zog sie am 31. August 1939 in das Heinemann-Stift in Hannover-Kirchrode. Am 15. Dezember 1941 wurden sie und andere Juden aus Hannover ins Ghetto Riga deportiert, wo sie wahrscheinlich starb.[92][98][99]
A19 
Die Eheleute Adolf Polewoy und Elise Wilhelmine Polewoy, geb. Staack, heirateten im September 1926 in Stralsund. Elise Wilhelmine Staack stammte aus Fleether Mühle. Sie wurde am 20. September 1895 geboren und starb im Jahr 1975. Die Familie wohnte in Stralsund in der Unnützen Straße 2 und später in der Papenstraße 4. Das Paar hatte drei Kinder: Erich Heinz Salomon (1920–1981), Kurt (1921–?) und Karl-Heinz (1926–?). Erich Polewoy wurde am 3. April 1920 in Stralsund geboren. Er wurde im Januar 1945 zur Zwangsarbeit in der Organisation Todt verpflichtet, war im Lager Rothenförde und anschließend später im Arbeitslager Wolmirsleben inhaftiert. Nach der Befreiung ging er nach Stralsund zurück, wo er Anfang 1946 Elli Marta Herta Westphal heiratete; das Ehepaar hatte vier Kinder. Er starb am 23. Juni 1981 in Stralsund. Auch Kurt und Karl-Heinz waren verheiratet, sie zogen aus Stralsund weg.[96][140][141]
A20 
Am 2. Oktober 1916 heirateten Hellmuth Reupert (1883–1964) und Jenny Reupert (1882–1948) in Berlin-Steglitz. Die Familie zog 1922 zunächst von Berlin nach Bergen auf Rügen, von dort am 15. Februar 1925 nach Stralsund, wo sie zunächst in der Gartenstraße, dann in der Heilgeiststraße 89 wohnte. Hellmuth Reupert wurde am 20. September 1883 in Obersept geboren und evangelisch getauft. Er war in Berlin als Abteilungsleiter bei Wertheim tätig, in Stralsund als Handlungsgehilfe in der Kohlenhandlung Schröder, Frankenstraße 29. Er starb am 12. Oktober 1964 in Stralsund. Der Sohn des Ehepaares, Hans Reupert, wurde am 3. Oktober 1919 in Berlin geboren. Er lernte den Beruf des Buchhalter bei C. A. Beug, musste die Stelle aber wegen der Rassegesetze aufgeben. Ab dem 6. Dezember 1939 war er in der Richtenberger Kornbrennerei „Sonne“ als Buchhalter beschäftigt. Er wurde zum Kriegsdienst eingezogen, wegen Wehrunwürdigkeit jedoch entlassen; bis Ende des Zweiten Weltkriegs war er wieder als Buchhalter tätig. Nach dem Krieg wurde er Schauspieler am Stralsunder Theater. Er war seit dem 1. August 1949 mit Christa Henck (1925–?) verheiratet, Das Ehepaar hatte eine Tochter. Hans Reupert starb am 13. Januar 2004 in Parchim.[100][142][143]
A21 
Bernhard Alex Riess, Sohn von Julius Riess (1878–1941) und Claire Riess, geb. Weinberg (1882–1918), wurde am 17. März 1915 in Stralsund geboren. Er flüchtete 1937 nach Palästina und starb am 14. Juli 1980 in Hamburg. Helma Szwarz, geb. Riess, war die im Jahr 1922 geborene Tochter von Julius Riess und dessen zweiter Ehefrau Anna Riess, geb. Grünberg (1890–1941). Sie gelangte Ende 1938 mit einem Kindertransport nach England. Im Februar 1939 emigrierte sie nach Palästina. Sie heiratete im Jahr 1944 Isaac Szwarz (1914–).[101][102][144]
A22 
Die Eheleute Jakob Schnauzer und Pepi Schnauzer, verheiratet ab 1914, hatten drei Kinder: Rechel Schnauzer (1915–1916), Mannfried Abraham Schnauzer (1919–1997) und Julius Schnauzer (1923–?). Rechel Schnauzer kam in Güstrow zur Welt, sie verstarb früh. Mannfried Abraham Schnauzer wurde ebenfalls in Güstrow geboren. Er floh 1936 nach Palästina. Er diente ab Mai 1941 in der Armee und wurde israelischer Staatsbürger. Er änderte seinen Familiennamen in Netzer und heiratete im April 1948 die Khaja Oestreicher (1925–). Das Ehepaar hatte eine Tochter. Mannfried Abraham Schnauzer starb am 27. Juli 1997 in Ein HaNetziv.[103]
A23 
Bernhard Süssmann wurde am 4. Juni 1864 in Ellguth-Hultschin geboren. Seine Eltern waren der Bäckereibesitzer Simon Süssmann und Friederike Süssmann, geb. Hagen. Er heiratete am 30. August 1896 in Stralsund Paul Süssmann, geb. Blach (1873–1941). Das Ehepaar hatte vier Kinder: Walter Süssmann (1897–?), Charlotte Süssmann (1899–1941), Eva Süssmann (1902–?) und Anne-Liese Süssmann (1909–1980). Bernhard Süssmann ist ab 1905 in Grabowo mit einem Weißwarengeschäft in das Einwohnerverzeichnis eingetragen. Im Jahr 1909 zog die Familie nach Gera. Dort starb Bernhard Süssmann im März 1935; er ist auf dem jüdischen Friedhof in Stralsund beigesetzt. Walter Süssmann wurde am 27. Juli 1897 in Stettin geboren. Er nannte sich später Walter Sanders und arbeitete als Fotograf. Charlotte Süssmann kam am 3. Januar 1899 zur Welt, sie starb 1940 in Lublin. Eva Süssmann wurde am 19. Juli 1902 in Stettin geboren. Sie war verheiratet mit Hans Scheidemann, mit dem sie am 10. Juni 1939 nach São Paulo floh. In zweiter Ehe war sie mit Siegfried Baer verheiratet. Die im Jahr 1909 geborene Anne-Liese heiratete Werner Powisteitzki, mit dem sie nach Haifa floh. In zweiter Ehe war sie mit einem Mann namens Immendorf verheiratet. Sie starb im Jahr 1980 in São Paulo.[111]
A24 
Die Eheleute Hermann Gerson (–1932) und Agnes Gerson, geb. Miethe (1886–1963), hatten drei Kinder: Gerhard Gerson (1907–1942), Felix Gerson (1908–1943) und Edith Gerson (1911–1962). Hermann Gersons Vater war Nathan Gerson (1828–1902), er war ein Bruder von Adolph Gerson, Helene Gerson (1870–1940) A12 und Hedwig Gerson. Die Familie Gerson war seit 1735 in Stralsund ansässig. Hermann Gerson war Kaufmann, er besaß ein Papierwarengeschäft in der Mönchstraße 31. Er starb im Jahr 1932 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Stralsund bestattet. Agnes Emilie Martha Gerson, geb. Miethe, wurde am 3. Juli 1886 in Stralsund geboren und christlich getauft. Nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahr 1932 übernahm sie das Geschäft. Ab 1934 war das Geschäft, in dem auch die beiden Söhne Gerhard und Felix arbeiteten, von einem durch die Bürgerschaft verhängten Einkaufsverbot für die städtischen Angestellten betroffen. Im Mai 1939 wurden die Gersons enteignet. Agnes Gerson starb am 13. Mai 1963 in Stralsund.[81][145][146][147]
A25 
Ruth Charlotte Blach, geb. Unger, wurde am 5. März 1922 geboren. Ihre Eltern waren Siegmund Unger und Edith Unger, geb. Boehm. Sie heiratete im Jahr 1942 Hans Blach, das Paar wohnte in der Berliner Walter–Fischer–Straße 17 (heute: Fechnerstraße). Am 4. August 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert, wo sie starb. An Ruth Blach erinnert ein Stolperstein in der Berliner Fechnerstraße 17.[148][149]
A26 
Lisbeth Blach, geb. Krohn, wurde am 18. Mai 1909 in Krakvitz geboren. Sie war im Haushalt der Familie von Carl-Philipp Blach (1887–1946) und seiner ersten Frau Louise Blach (1895–1935) A6. Nach dem Tod von Louise Blach heiratete Carl-Philipp Blach im selben Jahr Lisbeth Krohn. Das Paar bekam zwei Kinder: Ingeborg (1938–?) und Peter (1944–?). Nachdem das Geschäft am 21. Juni 1938 geschlossen werden musste, versteckte sich die Familie auf Rügen, nach einer Denunziation floh sie nach Berlin. Lisbeth Blach starb am 13. Mai 1985 in Berlin.[11][150]
A27 
Das Ehepaar Siegfried Cohn (1862–1902) und Martha Cohn (1859–1927) lebte seit 1890 in Stralsund, zunächst in der Mönchstraße 31. Sie hatten vier Kinder: Charlotte Lesser, geb. Cohn (1897–1942), Fritz Cohn (1899–1943), Heinrich David Cohn (1900–1961) A2 und Ernst Nathan Cohn (1902–1974) A7. Siegfried Cohn war in Stralsund als Geschäftsführer der Firma „Herren- und Knabenbekleidung Max Keibel“ in der Ossenreyerstraße 22 tätig, 1893 übernahm er das Geschäft von Max Keibel, das nun als „Keibel Nachfl.“ firmierte. Er starb im Jahr 1902 an einer Blutvergiftung. Martha Bianca Cohn, geb. Kempinski (1859–1927), stammte aus Liegnitz. Sie lernte einen kaufmännischen Beruf. Sie führte zunächst zusammen mit ihrem Mann, nach dessen Tod im Jahr 1902 allein das Bekleidungsgeschäft in der Ossenreyerstraße 22. Im Jahr 1904 erwarb sie von Leonhard Tietz das Nachbarhaus Ossenreyerstraße 21 und ließ beide Grundstücke als Ossenreyerstraße 21/22 zum Geschäfts- und Wohnhaus umbauen. Martha Cohn starb im Jahr 1927.[23][26]
A28 
Berta Benjamin, geb. Ebel (1896–1937), war die Ehefrau von David Benjamin (1889–1940). Sie wurde aus der Landesheilanstalt Stralsund deportiert und ermordet.[23]
A29 
Felix Blach wurde am 2. Mai 1853 geboren. Er war verheiratet mit Friedchen Blach, geb. Salomon (1859–1938) A4. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Carl-Philipp Blach (1887–) und Paul-Samuel Blach (1885–1944) A5. Felix Blach starb am 5. Oktober 1933, er ist auf dem Stralsunder Jüdischen Friedhof bestattet.[151]
A30 
Die Kinder von John Horneburg (1860–1951) und Karoline Horneburg geb. Mars (1964–1947) waren Hans Victor Horneburg (1890–?), Ella Sophie Horneburg (1891–1958), Gretchen Horneburg (1892–1892), Gertrud Horneburg (1893–1984), Lucy Horneburg (1896–1896), Gustav Ludwig Horneburg (1889–1963), Alexander Horneburg (?–1915), Wanda Horneburg (1899–?), Dora Horneburg (1904–1972) und Käthe Horneburg (1900–1977). Gretchen und Lucy starben bereits kurz nach ihrer Geburt. Die Söhne (Hans Victor, Gustav Ludwig und Alexander) nahmen als Freiwillige bzw. Wehrdienstleistende am Ersten Weltkrieg teil, wurden verletzt und ausgezeichnet; Alexander Horneburg starb 1915 bei Dünaburg. Die Töchter Wanda und Dora sind im Adressbuch Stralsunds von 1924 mit Wohnort bei ihren Eltern verzeichnet. Wanda heiratete 1923 Otto Sielaff.[71] Ella Sophie Henriette Horneburg starb im Jahr 1958 in Sagard.[152] Gustav Ludwig Horneburg war verheiratet und Vater von Karl Ludwig Horneburg (1913–2004); er starb 1964 in Bergen auf Rügen.[153] Dora Horneburg starb 1972 in Hamburg.[154] Käthe Horneburg hatte eine Tochter (Margret Horneburg (1927–1992)); sie starb 1977 in Riesa.[155] Gertrud Horneburg starb im Jahr 1984 ebenfalls in Hamburg.[156]

Die Ausstellung „Stolpersteine – Gedenken und Soziale Skulptur“ wurde vom 11. Juni bis zum 27. September 2021 in der Stadtbibliothek Stralsund gezeigt.[157]

Stolperschwellen in Stralsund

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Adresse
♁ Koordinaten
Inschrift Hinweis1 Foto verlegt am Informationen
Hauptbahnhof
(Lage)
Landesheilanstalt Stralsund 1939
Von hier aus
wurden 1160 psychisch kranke Menschen abtransportiert
Nov. 1939 – Westpreussische Anstalt – Dez. 1939 – Ueckermünde – Lauenburg/Pommern – Treptow/Rega
ermordet in Plasnica und Opfer der Aktion T4
Stolperschwelle Hauptbahnhof (2014)
23.10.2014[16] Die „Stolperschwelle“ soll an die 1160 psychisch kranken Frauen und Männer, die im November und Dezember 1939 von dort aus in den Tod geschickt wurden, erinnern. Die Frauen und Männer waren Patienten in der “Landesheilanstalt Stralsund” auf dem Gelände des heutigen Krankenhauses West. Initiiert wurde das Projekt vom Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Harald Freyberger, und dem Leitenden Oberarzt Jan Ambruster. Unterstützt wurde das Projekt von der Deutschen Bahn und der Stadt Stralsund. Verlegt hat die Schwelle Gunter Demnig.
Marienstraße 2–4
(Lage)
Städtisches Krankenhaus Stralsund
Hier wurden 1934–1939
652 Menschen
in der chirurgisch-gynäkologischen Abteilung
zwangssterilisiert
Stolperschwelle Klinikum (2017)
26.05.2015[158] Die Stolperschwelle erinnert an die 652 Frauen und Männer, die zwischen 1934 und 1939 im Städtischen Krankenhaus unfruchtbar gemacht wurden.[159]
Rostocker Chaussee 70, Krankenhaus West
(Lage)
Landesheilanstalt Stralsund 1939
Von hier aus
wurden 1160 psychisch kranke Menschen abtransportiert
Nov. 1939 Westpreussische Anstalt – Dez. 1939 Ueckermünde – Lauenburg/Pommern – Treptow/Rega
Ermordet in Plasnica und Opfer der Aktion T4
Stolperschwelle Krankenhaus West (2017)
26.05.2015[158] Die „Stolperschwelle“ erinnert an die 1160 psychisch kranken Frauen und Männer, die im November und Dezember 1939 von dort aus in den Tod geschickt wurden. Sie waren Patienten in der “Landesheilanstalt Stralsund” auf dem Gelände des heutigen Krankenhauses West.
  • Wolfgang Wilhelmus: Juden in Vorpommern. Beiträge zur Geschichte Mecklenburg-Vorpommern, Band 8, Friedrich-Ebert-Stiftung, Schwerin 2007.
  • Gitte Struck, Thomas Waschk, Henryk Pich: Die Keibel-Cohns Zur Geschichte der Juden in Stralsund. Kinder u. Jugendverlag Mueckenschwein, 1998.
  • Eberhard Schiel: Braune Schatten überm Sund. Scheunen-Verlag, 1999.
Commons: Stolpersteine in Stralsund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e www.stralsund.de, „Stolpersteine und Stolperschwellen in der Hansestadt Stralsund (Stand September 2018)“, abgerufen am 27. April 2023
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw www.initiative-juedisches-leben-stralsund.de, „Stolpersteine“, abgerufen am 21. September 2023
  3. a b c d e f g h i j www.stralsund.de, „Neue Stolpersteine in Stralsund verlegt - für die Erinnerung und gegen das Vergessen“, 6. September 2024, abgerufen am 24. September 2024
  4. a b c d e f g h i j k l m www.ostsee-zeitung.de, Wenke Büssow-Krämer: Neuer Stolperstein: Stralsunderin wurde zwangssterilisiert, weil sie den Falschen liebte, in: Ostseezeitung Stralsund, 20. April 2023, abgerufen am 21. November 2023
  5. www.ostsee-zeitung.de, „Stralsunder Schicksalen auf der Spur: Klasse übernimmt Patenschaft für Stolperstein“, 8. Juli 2021, abgerufen am 21. November 2023
  6. www.gedenkbuch-stralsund.de, David Benjamin, abgerufen am 19. September 2023
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw www.stralsund.de, „Stolpersteinverlegungen in der Hansestadt Stralsund“ (Stand März 2015)
  8. www.gedenkbuch-stralsund.de, Bärbel Beyer, abgerufen am 19. September 2023
  9. www.ostsee-zeitung.de, „Zeitzeugin Bärbel Beyer-Cohn berichtet“, 9. November 2018, abgerufen am 6. Januar 2022
  10. a b c www.online-ofb.de, Familiendatenbank
  11. a b www.gedenkbuch-stralsund.de, Carl-Philipp Blach, abgerufen am 19. September 2023
  12. a b c d e f www.ndr.de, Alexa Hennings: „Wo ist Familie Blach? Auf den Spuren einer jüdischen Familie“, 26. Oktober 2022, abgerufen am 17. November 2023
  13. www.gedenkbuch-stralsund.de, Gerd Blach, abgerufen am 19. September 2023
  14. www.gedenkbuch-stralsund.de, Hans Blach, abgerufen am 19. September 2023
  15. www.berlin.de, „Stolpersteine Fechnerstr. 17 (früher Walter-Fischer-Str. 17)“, abgerufen am 25. September 2023
  16. a b c d e f g h i j k www.stolpersteine.eu, abgerufen am 11. Januar 2022
  17. www.gedenkbuch-stralsund.de, Margarete Blach, abgerufen am 19. September 2023
  18. www.gedenkbuch-stralsund.de, Carl Böhm, abgerufen am 19. September 2023
  19. www.stolpersteine-mv.de zu Karl Böhm@1@2Vorlage:Toter Link/www.stolpersteine-mv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  20. bertscapes.com, abgerufen am 21. November 2023
  21. a b c d „Eine Schuld, die nicht die seine ist“ (Memento vom 6. Mai 2013 im Internet Archive)
  22. www.gedenkbuch-stralsund.de, Bertold Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  23. a b c d e f g h Gitte Struck, Thomas Waschk, Henryk Pich: Die Keibel-Cohns Zur Geschichte der Juden in Stralsund. Kinder u. Jugendverlag Mueckenschwein, 1998.
  24. Willy Israel Cohn: Kein Recht, nirgends. Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums, Band I, Seite 351
  25. www.online-ofb.de, Fritz Cohn
  26. a b www.gedenkbuch-stralsund.de, Fritz Adolf Wolf Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  27. www.gedenkbuch-stralsund.de, Hans Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  28. www.gedenkbuch-stralsund.de, Hugo Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  29. www.online-ofb.de, Ilse Cohn
  30. www.gedenkbuch-stralsund.de, Ilse Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  31. www.gedenkbuch-stralsund.de, Martha Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  32. Matrikel Uni Rostock
  33. www.gedenkbuch-stralsund.de, Dr. Martin Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  34. www.gedenkbuch-stralsund.de, Max Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  35. www.gedenkbuch-stralsund.de, Siegbert Cohn, abgerufen am 19. September 2023
  36. a b c d Ostsee-Zeitung Stralsund, 8. Juni 2021
  37. a b www.gedenkbuch-stralsund.de, Eva Dorn, abgerufen am 19. September 2023
  38. www.gedenkbuch-stralsund.de, Edmund Dorn, abgerufen am 19. September 2023
  39. www.gedenkbuch-stralsund.de, Edmund Dorn, abgerufen am 19. September 2023
  40. a b c Familiendatenbank Juden im Deutschen Reich: Sabine BRANDWEIN *1879 +1941. Abgerufen am 2. Januar 2018.
  41. a b c d e www.gedenkbuch-stralsund.de, Salomon Eckdisch, geb. Brandwein, abgerufen am 19. September 2023
  42. www.gedenkbuch-stralsund.de, Sabine Eckdisch, geb. Brandwein, abgerufen am 19. September 2023
  43. www.online-ofb.de, Salomon Eckdisch
  44. www.gedenkbuch-stralsund.de, Eugen Fenyves, abgerufen am 19. September 2023
  45. collections.yadvashem.org, Eugen Jenő Fenyves Feiner, abgerufen am 26. August 2024
  46. www.gedenkbuch-stralsund.de, Cilly Fliesswasser, abgerufen am 19. September 2023
  47. a b c d e f g Ostseezeitung Stralsund, „Stolpersteine werden heute verlegt“, 26. Juni 2023
  48. www.gedenkbuch-stralsund.de, Frieda Fliesswasser, abgerufen am 19. September 2023
  49. www.gedenkbuch-stralsund.de, Heinz-Benno Fliesswasser, abgerufen am 19. September 2023
  50. www.online-ofb.de, Familiendatenbank Juden im Deutschen Reich
  51. a b www.gedenkbuch-stralsund.de, Hermann Fliesswasser, abgerufen am 19. September 2023
  52. www.gedenkbuch-stralsund.de, Malka Fliesswasser, abgerufen am 19. September 2023
  53. www.gedenkbuch-stralsund.de, Nycha Fliesswasser, abgerufen am 19. September 2023
  54. www.gedenkbuch-stralsund.de, Osias Fliesswasser, abgerufen am 19. September 2023
  55. www.gedenkbuch-stralsund.de, Wolfgang Fliesswasser, abgerufen am 19. September 2023
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