Matthias Bertsch – Wikipedia

Matthias Bertsch, 2021

Matthias Bertsch (* 1966 in Lichtenau) ist ein deutscher Musikwissenschaftler, Musiker und außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie Musikphysiologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Seine Schulausbildung absolvierte er im badischen Lichtenau, in Bühl und an der Heimschule Lender (Abitur 1986). Weil es auf dem Bühler Windeck-Gymnasium keinen Musik-Leistungskurs gab, wechselte er auf die Heimschule Lender.[1] Nach dem Abitur übersiedelte Bertsch nach Wien und studierte von 1988 bis 1992 Musikwissenschaft an der Universität Wien. Er schloss das Studium mit dem Magister ab und promovierte 1999 „summa cum laude“ mit seiner Arbeit Zur Tonerzeugung auf der Trompete in den Fachbereichen „Musikalische Akustik“ und „Musikalische Physiologie“ zum Doktor an der Universität Wien. 2003 habilitierte er mit Arbeiten zur musikalischen Akustik und Studien zum Wiener Klangstil, erhielt die Lehrbefugnis (venia docendi)[2] für das Fach Musikalische Akustik und wurde stellvertretender Institutsleiter am Institut für Musikalische Akustik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Im Jahr 2008 wechselte Bertsch als ao. Universitätsprofessor in den Bereich Musikphysiologie am Institut für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie Musikphysiologie,[3] absolvierte eine Ausbildung zum Biofeedback-Trainer und ist seit 2009 Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Musik und Medizin (Musikermedizin, Musikphysiologie, Musikpsychologie) gewählt.[4]

Neben seiner akademischen Laufbahn begann er eine musikalische Ausbildung als Trompeter. Er absolvierte ein Privatstudium bei Manfred Stoppacher und Meisterkurse unter anderem bei Fred Mills und Thomas Gansch.

Wissenschaftliche Tätigkeit

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Forschungsschwerpunkte von Matthias Bertsch sind „akustische, physiologische und psychologische Aspekte des Musizierens“, der Wiener Klangstil[5] sowie Instrumentenkunde. Er verfasste wissenschaftliche Beiträge in TV-Sendungen des ORF (Modern Times, Newton, Kulturmontag, …), deutschen Sendern (ARD, WDR, SWR) sowie in Print- und Online-Medien (Der Standard, Die Zeit, Profil, Youtube).[6][7] Als Vortragender, Chairman und Committee Member trat er bei internationalen Fachkongressen und Symposien auf. Ferner ist er Autor von Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften, Lexika und Büchern. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, das Thema Musikergesundheit bereits in die professionelle musikalische Ausbildung zu integrieren und so Musikererkrankungen langfristig entgegenzuwirken.

Bertsch ist Mitglied bei: International Trumpet Guild (ITG); Österreichische Gesellschaft für Musik und Medizin (ÖGfMM); Deutsche Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin (DGfMM); Performing Arts Medicine Association (PAMA); Deutsche Gesellschaft für Musikpsychologie (DGM); Society of Interdisciplinary Musicology (SIM). Des Weiteren ist er Vorstandsmitglied des UniversitätslehrerInnenverbandes (ULV),[8]

Künstlerische Tätigkeit

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Als Trompeter wirkte er in der Wiener Akademischen Philharmonie, der Uni-Big-Band Wien und den Blechbläserquintetten Brasso Continuo. Im Rahmen seiner Orchestertätigkeit im Stabsmusikkorps der Bundeswehr spielte er bei Staatsempfängen der BRD im Jahr 1987 mit. Aktuell ist er Vice-Chairman und Musiker von B4, der Babenberger Big-Band Mödling[9] und Lead-Trompeter des Jazz-Quartetts Whisky and Wine.

Publikationen (Auswahl)

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  • Die Wiener Pauke und das Schlagwerk in Wien: Traditionen, Besonderheiten und akustische Analysen. Musikinstrumente und Musizierpraxis zur Zeit Gustav Mahlers 2,. Wien: Böhlau, 2020. (S. 275–293)
  • Sind Blasinstrumente Virenschleudern ? Experimente und Erklärungen mit Trompete und Posaune. Performing Science | Motion-Emotion-Lab,. Online: Youtube.com, 2020.
  • Herausgeber des ÖGfMM Newsletter Journal. Wien: OeGfMM. ISSN 2218-2780.
  • Zus. mit Reuter, Christoph; Czedik-Eysenberg, Isabella; Berger, Angelika; Olischar, Monika; Bartha-Doering, Lisa; Giordano, Vito. The “Sound of Silence” in a Neonatal Intensive Care Unit—Listening to Speech and Music Inside an Incubator. doi:10.3389/fpsyg.2020.01055 - Performance Science | Front. Psychol., 11:1055 : Frontiers, 2020.
  • Anpressdruck- und Zungenmobilität beim Trompetenspiel. Zeits. f. Musikphysiologie und Musikermedizin, 25 2. Mainz: DGfMM, 2018. (S. 56–65)
  • Katalog Ergonomische Behelfe‘ und ‚physiologische Accessoires‘ für Musikinstrumente (400 S.). ÖGfMM, 2016.
  • Die Trompete. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2005.
  • Wiener Klangstil – Mythos oder Realität? Ergebnisse der Hörstudie „Hören Sie Wienerisch?“ Institut für Wiener Klangstil, Wien 2003, ISBN 3-900914-03-6. (Schriftenreihe des IWK Band 5)
  • Collected Papers in Musical Acoustics. Institut für Wiener Klangstil, Wien 2003, ISBN 3-900914-04-4. (Schriftenreihe des IWK Band 5)
  • Studien zur Tonerzeugung auf der Trompete. Institut für Wiener Klangstil, Wien 2002, ISBN 3-900914-02-8. (Schriftenreihe des IWK Band 5)
  • Zus. mit Thomas Maca: Visualisierung des Einblasvorgangs [Warm up] bei Blechbläsern mittels Infrarot-Thermographie. In: Brass Bulletin 114. Vuarmarens (CH) 2001. (Übersetzt in 4 Sprachen: en, fr, it, es).
  • Trompete. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.

Einzelnachweise

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  1. ZiSch – Zeitung in der Schule. (PDF; 7,7 MB) In: magazine.bnn.de. BNN, 5. Juli 2019, S. 16, abgerufen am 15. August 2019.
  2. Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Matthias BERTSCH. In: mdw.ac.at. Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, abgerufen am 22. Februar 2019.
  3. Nachweis über formale Visitenkarte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Abgerufen am 16. September 2012.
  4. Siehe Aktuelles Präsidium der ÖGfMM. Abgerufen am 21. Februar 2019
  5. Online-Dokumentation unter Hören Sie Wienerisch? (Memento des Originals vom 5. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/drtrumpet.eu Abgerufen am 16. September 2012.
  6. Heftige Hörner, gefährliche Geigen - Krankheit - Der Standard derstandard.at › Gesundheit › Krankheit 20. Dez. 2009. Abgerufen am 16. September 2012.
  7. Musiker-Erkrankungen im Fokus derstandard.at › Gesundheit › 24. Februar 2010. Abgerufen am 16. September 2012.
  8. Siehe ULV-MDW Vorstand UniversitätslehrerInnenverband an der MDW.AC.AT. Abgerufen am 16. September 2012.
  9. Kultur und Vereine der Stadt Mödling Abgerufen am 15. Oktober 2013