Paradiesvogel (Sternbild) – Wikipedia

Sternbild
Paradiesvogel
alternative Beschreibung
Bildausschnitt aus Uranometria
Astronomischer Name Apus
Genitiv Apodis
Kürzel Aps
Rektaszension 13495113h 49m 51s bis 18272818h 27m 28s
Deklination 1169288−83° 07′ 12″ bis 1327152−67° 28′ 48″
Fläche 206,327 deg²
Rang 67
Voll­stän­dig sicht­bar 6,4° N bis 90° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europa nicht beobachtbar
Anzahl der Sterne heller als 3 mag 0
Hellster Stern (Größe) α Apodis (3,83 mag)
Meteorströme

keine

Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Quellen IAU
Das Sternbild Apus, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Der Paradiesvogel (lateinisch Apus) ist ein Sternbild des Südhimmels.

Der Paradiesvogel ist ein unscheinbares Sternbild in der Nähe des südlichen Himmelspols und dem Sternbild Oktant benachbart. Nur zwei seiner Sterne sind heller als die 4. Größenklasse.[1] Das Sternbild soll einen tropischen Vogel darstellen.

Stich des Sternbildes Paradiesvogel

Der Paradiesvogel gehört zu den Sternbildern, die Ende des 16. Jahrhunderts von den niederländischen Seefahrern Pieter Dirkszoon Keyser und Frederick de Houtman eingeführt wurden. Dabei ist nicht überliefert, ob die Seefahrer das Sternbild erfanden oder von den Bewohnern der Südsee übernahmen. Johann Bayer nahm die Konstellation unter dem Namen Avis Indica (Indischer Vogel) in seinen 1603 erschienenen Himmelsatlas Uranometria auf.

Das Sternbild enthält aufgrund seiner südlichen Lage keine Sterne mit Flamsteed-Bezeichner.

B HR Namen
m Lj Spektralklasse
101α 5470 Alpha Apodis 3,83 432 K3 III
103γ 6102 Gamma Apodis 3,86 150 G8 III
102β 6163 Beta Apodis 4,23 158 K0 III
104δ1 6020 Delta Apodis 1 4,68 770 M5 IIIb
106ζ 6417 Zeta Apodis 4,76 312 K1 III
107η 5303 Eta Apodis 4,89 140 A2m
105ε 5336 Epsilon Apodis 5,06 551 B4 V
104δ2 6021 Delta Apodis 2 5,27 660 K3 III
400 5540 R Apodis 5,37 428 K4 III
109ι 6411 Jota Apodis 5,39 1150 B9 V + B9 V
110κ1 5730 Kappa Apodis 1 5,40 1020 B3 IVe + K5 IV
108θ 5261 Theta Apodis 5,50 328 M6.5 III
400 6135 5,50 940 K1 III CN
110κ2 5782 Kappa Apodis 2 5,64 735 B7 III + K0 V

Der hellste Stern im Paradiesvogel ist α Apodis, ist ein etwa 430 Lichtjahre entfernter[2] Roter Riese mit der fünffachen Masse unserer Sonne.[3]

System m Abstand
104δ 4,68/5,27 102,9"
110κ1 5,43/12 27"
110κ2 5,64/12,5 15"

Delta Apodis ist ein Doppelsternsystem in 663 Lichtjahren Entfernung. Die hellere Komponente ist ein roter Riese der Spektralklasse M5 III, der seine Helligkeit ohne erkennbare Periodizität verändert. Die zweite Komponente ist ein orange leuchtender Stern der Spektralklasse K3 III. Aufgrund des weiten Winkelabstandes von 102,9 Bogensekunden kann das System bereits mit einem Fernglas in Einzelsterne aufgelöst werden.

Veränderliche Sterne

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Stern m Periode Typ
δ1 4,66 bis 4,87 unregelmäßig Veränderlicher
ε 5,06 ±0,05 Be-Stern
κ1 5,43 bis 5,61 Gamma-Cassiopeiae-Stern
θ 5,69 ±0,56 119 Tage halbregelmäßig Veränderlicher

ε Apodis ist ein 551 Lichtjahre entfernter Veränderlicher Stern vom Typ Gamma-Cassiopeiae. Er weist geringe Schwankungen der Helligkeit um 0,05 Größenklassen auf.

θ Apodis ist ein halbregelmäßig veränderlicher Stern der Spektralklasse M. Seine Helligkeit variiert innerhalb eines Zeitraumes von etwa 119 Tagen zwischen 5,5 und 6,6.

Im New General Catalogue verzeichnete Objekte im Sternbild Paradiesvogel:

NGC m Typ
5612 Galaxie
5799 Galaxie
6101 9,0 Kugelsternhaufen
Commons: Apus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Paradiesvogel, in: Der Brockhaus Astronomie, 2006, ISBN 3-7653-1231-2, S. 327.
  2. α Apodis, Gaia data release 2 (Gaia DR2), April 2018
  3. Alpha Aps im Sternkatalog von Jim Kaler