Schwarzfahrer (1993) – Wikipedia

Film
Titel Schwarzfahrer
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 12:19[1] Minuten
Stab
Regie Pepe Danquart
Drehbuch Pepe Danquart
Produktion Albert Kitzler
Musik Michel Seigner
Kamera Ciro Cappellari
Schnitt Mona Bräuer
Besetzung

Schwarzfahrer ist ein Kurzfilm des deutschen Regisseurs Pepe Danquart aus dem Jahr 1993.

Die verfilmte Urban Legend[2] nimmt sich des Problems der alltäglichen Fremdenfeindlichkeit bzw. des alltäglichen Rassismus an. Der Filmtitel ist ein Wortspiel um den Begriff Schwarzfahrer. In Schwarz-Weiß-Bildern erzählt er die Geschichte eines jungen Schwarzen, der in einer Berliner Straßenbahn von einer älteren Frau wegen seiner Hautfarbe beschimpft wird. Sie wirft ihm und allen Dunkelhäutigen unter anderem vor, übel zu riechen, AIDS zu verbreiten und das Sozialsystem auszunutzen. Die anderen Fahrgäste verfolgen das Geschehen weitgehend stumm und mischen sich nicht ein.

Als ein Kontrolleur zusteigt, um die Fahrkarten zu überprüfen, und die ältere Frau ihre Karte zückt, nimmt der junge Mann ihr den Fahrschein weg und isst ihn auf. Bei der Kontrolle verteidigt sich die Frau beim Schaffner mit den Worten „Der Neger hier hat ihn eben aufgefressen!“, während der Schwarze sie ironisch anblickt und eine Dauerfahrkarte vorzeigen kann. Der Schaffner hält dies für eine unglaubwürdige Ausrede und fordert die Frau auf auszusteigen. Die anderen Passagiere bemühen sich nicht, die Frau zu unterstützen. Gleichzeitig hält sich in der Bahn ein tatsächlicher Schwarzfahrer auf, ein junger Weißer, der durch die Ablenkung unbehelligt bleibt.

Der Regisseur Danquart wurde für Schwarzfahrer 1994 mit dem Oscar für den besten Kurzfilm ausgezeichnet. 1993 hatte er beim Melbourne International Film Festival in der gleichen Kategorie den Preis gewonnen.

  • Arend, Helga: Moderner Kurzfilm – Pepe Danquart, Schwarzfahrer (Eine Unterrichtseinheit). In: Kreative Ideenbörse Deutsch Sekundarstufe II. Hrsg. von Roland Reiner. Olzog Verlag: Landsberg 2000, 25 Seiten.

Einzelnachweise

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  1. Ohne Abspann 9:58 Minuten, diese Version ist im Internet sehr häufig zu finden.
  2. Rolf W. Brednich: Die Ratte am Strohhalm. Allerneueste sagenhafte Geschichten von heute. C. H. Beck, Februar 1996, ISBN 3-406-39256-3