Walferdingen – Wikipedia

Walferdingen
Wappen Karte
Wappen von Walferdingen Lage von Walferdingen im Großherzogtum Luxemburg
Basisdaten
Staat: Luxemburg Luxemburg
Koordinaten: 49° 39′ N, 6° 8′ OKoordinaten: 49° 39′ 27″ N, 6° 7′ 48″ O
Kanton: Luxemburg
Einwohner: 8730 (1. Januar 2023)[1]
Fläche: 7,06 km²
Bevölkerungsdichte: 1237 Einw./km²
Gemeindenummer: 0310
Website: www.walfer.lu
Politik
Bürgermeister: François Sauber (CSV)
Schöffen: Jessie Thill (déi gréng)

Alex Donnersbach (CSV)

Wahlsystem: Proporzwahl
Sitzverteilung im Gemeinderat:
2
3
3
5
Insgesamt 13 Sitze
Regierende Fraktion: CSV, déi gréng
Opposition: DP, LSAP

Walferdingen (luxemburgisch Walfer, französisch Walferdange) ist eine Gemeinde im Großherzogtum Luxemburg und gehört zum Kanton Luxemburg.

Zusammensetzung der Gemeinde

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Die Gemeinde Walferdingen besteht aus den Ortschaften:

  • Bereldingen (lux. Bäreldeng)
  • Helmsingen (lux. Helsem)
  • Walferdingen

Walferdingen liegt unmittelbar nördlich des Stadtgebiets der Landeshauptstadt Luxemburg im Tal der Alzette; die Ortschaften Walferdingen und Helmsingen liegen rechts des Flusses, Bereldingen auf der linken Seite.

Geschichte und historisches Erbe

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Bereits zwischen den Jahren 867 und 868 bekam das Kloster Echternach Besitz in „Waldalingas“ (Regnum Francorum online, Echternacher Urkunden Nr. 150). Über die weitere geschichtliche Entwicklung ist wenig bekannt. Prinz Heinrich von Oranien-Nassau, dem die Gründung einer ersten Eisenbahngesellschaft zu verdanken ist, siedelte sich hier an.

Schloss in Walferdingen

Das Walferdinger Schloss (Château Walferdange)[2] war von 1853 an die Residenz von Prinz Heinrich von Oranien-Nassau und seiner Gemahlin Prinzessin Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach. Nach dem Tod von Prinz Heinrich wurde das Schloss Großherzog Adolf neben der Stadtresidenz durch die Verfassung als Wohnsitz zugewiesen. Später wurde die Zuweisung zugunsten des Schlosses Berg geändert. Bis zum Jahr 2015 beherbergte dieses ehemalige Residenzschloss die Fakultät für Sprachwissenschaft und Literatur, Geisteswissenschaft, Kunst und Erziehungswissenschaft der Universität Luxemburg.

Römische Zeugnisse

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Neben einer Villa römischen Ursprungs[3] ist das „Raschpëtzer-Qanat[4] genannte römische Wassergewinnungssystem bemerkenswert. Die Anlage wurde um 130 n. Chr. gebaut und bis ungefähr 267 n. Chr. unterhalten und diente zur Wassergewinnung aus dem Untergrund der Pëtschend-Höhe und der Haedchen-Senke über einen über 600 m langen unterirdischen Stollen und einer Reihe senkrechter Schächte, die von der Bergoberfläche zum Stollen führen. Mittels dieses Stollenschachtsystems[ANM 1] wurde das im Sandstein über eine Mergelschicht vorhandene Grundwasser angezapft und der vom Stollenende etwa achthundert Meter entfernten, neunzig Meter tiefer gelegenen römischen Siedlung zugeführt. Die bis dato einzigartige Anlage nördlich der Alpen wurde erst im Oktober 1986 wiederentdeckt. Die Menge an Trinkwasser hervorragender Qualität beträgt bis heute konstant 180 Kubikmeter pro Tag.[5]

Walferdingen ist verkehrstechnisch durch den Bahnhof Walferdange an der Nordbahn Luxemburg – Ettelbrück – Gouvy – Liège, die Route nationale 7, die AVL-Buslinien 10 und 11 sowie mehreren RGTR-Buslinien angebunden. Weiter existiert der Gemeindebus „Walfy-Flexibus“.

Gemeindepartnerschaften

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Partnergemeinden von Walferdingen sind Limana in Italien, Longuyon in Frankreich und Schmitshausen in Deutschland.

In einem Stollen am heutigen Naturreservat Sonnebierg wurde früher Gips abgebaut; der Stollen wird heute aufgrund seiner optimalen Bedingungen zur Aufstellung und Erprobung von Messinstrumenten für die geophysikalische Forschung genutzt.[6] Gegenüber dem Bahnhof befindet sich das 2015 erneuerte Rosarium (Rousegäertchen).

Bekannte Personen

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Einzelnachweise

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  1. STATEC Luxembourg – Population par canton et commune 2015–2023 (franz.)
  2. Geschichte des Schlosses Walferdingen (Memento vom 5. April 2016 im Internet Archive)
  3. La villa romaine de Helmsange.@1@2Vorlage:Toter Link/www.raschpetzer.lu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)
  4. Une prouesse technique de l'Antiquité. (Memento vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive)
  5. Roger Infalt: Der Untergrund macht von sich reden. Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg, 30. September 2003, S. 41. / Mitteilungen der Frontinus-Gesellschaft. (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 372 kB) Nr. 44, Juli/August 2003.
  6. 50 Forscher testen ihre Gravimeter unter Tage@1@2Vorlage:Toter Link/www.journal.lu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Lëtzebuerger Journal, 4. November 2011
Commons: Walferdingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Ein Stollenschacht, auch Stollnschacht genannt, ist ein Lichtloch das auf einen Stollen geteuft wurde. Diese Schächte werden zur Unterstützung des Stollenbetriebes benötigt. (Quelle: Albert Serlo: Leitfaden der Bergbaukunde. Erster Band, Vierte verbesserte und bis auf die neueste Zeit ergänzte Auflage.)