Enghien-les-Bains – Wikipedia

Enghien-les-Bains
Enghien-les-Bains (Frankreich)
Enghien-les-Bains (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Val-d’Oise (95)
Arrondissement Sarcelles
Kanton Montmorency
Gemeindeverband Plaine Vallée
Koordinaten 48° 58′ N, 2° 18′ OKoordinaten: 48° 58′ N, 2° 18′ O
Höhe 33–53 m
Fläche 1,77 km²
Einwohner 11.440 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 6.463 Einw./km²
Postleitzahl 95880
INSEE-Code
Website ville-enghienlesbains.fr

Uferpromenade und Casino in Enghien-les-Bains

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Enghien-les-Bains [ɑ̃ɡɛ̃ le bɛ̃] ist eine französische Gemeinde mit 11.440 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) unmittelbar nördlich von Paris im Département Val-d’Oise. Die männlichen Einwohner werden Enghiennois, die weiblichen Enghiennoises genannt.

Die 1850 gegründete Gemeinde liegt an dem nach ihr benannten See, dem Lac d'Enghien. Die außergewöhnliche Lage am See, das Thermalbad und die Pferderennbahn Champ de Courses d'Enghien machen sie sowohl zu einem beliebten Naherholungsort als auch zu einer der begehrtesten Wohngemeinden in der Hauptstadtregion Paris.

Geografische Lage

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Die Talsenke von Montmorency ist eine dicht besiedelte Agglomeration mit 300.000 Einwohnern in der Hauptstadtregion Paris. Enghien-les-Bains liegt in der Mitte dieser Talsenke, zwischen zwei Zeugenbergen: der Hügelkette von Montmorency im Norden und den Buttes du Parisis im Süden.

Ausdehnung des Stadtgebiets

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Zur mit 1,77 km² recht kleinen Fläche der Gemeinde gehört auch der See mit 0,43 km².

Der See von Enghien

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Die Schwaneninsel (Île des Cygnes) im See von Enghien

Der See ist ein flaches Wasserbecken, gefüllt mit seichtem Wasser und ursprünglich sumpfigen Ufern. Er speist sich aus mehreren Bächen, die im breiten Tal unterhalb der Hügelkette von Montmorency zusammenströmen. Auch unterirdische Wasserläufe sind am Zustandekommen des Wasserreservoirs beteiligt. Das Wasser durchströmt gipshaltige Schichten, die in der Umgebung sehr häufig vorkommen. Von diesen nehmen sie Schwefel auf; im See selbst und in den Thermalquellen in seiner Nähe tritt dieses schwefelhaltige Wasser wieder zu Tage.

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden sind Montmorency, Deuil-la-Barre, Saint-Gratien und Soisy-sous-Montmorency.

Frei stehende Häuser herrschen in Enghien-les-Bains vor; sie belegen 49,8 % der Gemeindefläche. Ein beträchtlicher Teil davon sind Villen aus dem 19. Jahrhundert, besonders in der Nähe des Sees. Seltener findet man dort moderne Villen. Das Stadtzentrum richtet sich entlang der Rue du Général-de-Gaulle und den Gleisen der Bahnstrecke Paris-Pontoise aus. Die Stadt weist keine offiziellen Gewerbegebiete aus, ihrem Charakter nach ist sie Wohnstadt mit ausgeprägtem Kur- und Tourismusbetrieb.

Der See von Enghien um 1780, Karte von Cassini

Der Name Enghien setzt sich aus den Bestandteilen Ed oder Oed, (Eid), und Inghen, (Feld oder Wiese) zusammen.

Die zusammengesetzten Namensformen Edinghen, Edinghem, Adinghien sind aus Dokumenten aus dem 11. Jahrhundert überliefert. Anghien findet sich in einem Schriftstück aus dem Jahr 1147, Aienghien wird 1227 erwähnt und Enghien zum ersten Mal 1264.[1]

Die Stadt bezieht ihren Namen auf eine mittelalterliche Lehnsherrschaft in der Nähe von Brüssel (vgl. Enghien (Belgien)). Marie von Luxemburg erbte 1526 dieses Lehen und brachte es als Mitgift in ihre Ehe mit François de Bourbon ein. Einer ihrer Nachkommen. Louis Ier de Bourbon, nannte sich ab 1566 Duc d'Enghien (Herzog von Enghien).[2] 1689 erhielt das Haus Condé von Ludwig XV. die Erlaubnis, ihr Herzogtum Montmorency (Duché de Montmorency), das sie seit 1633 innehatten, in Herzogtum Enghien umzubenennen. Die Stadt Montmorency, das dazugehörende Tal und der See sollten den Namen Enghien bekommen. Im allgemeinen Sprachgebrauch behielt die Stadt Montmorency jedoch ihren Namen, während sich für den See Étang d’Enghien und Lac d’Enghien einbürgerte.[3]

Entstehung der Gemeinde

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Lageplan der schwefelhaltigen Quelle von Enghien, 1779

Bis zum 18. Jahrhundert waren die sumpfigen Ufer des Étang de Montmorenci, bis auf eine Mühle und versprengte Einzelgebäude, von denen einige zum Schloss Ormesson gehörten, nahezu frei von menschlicher Besiedlung. Ein schlechter Fahrweg, der am unteren Ende des Sees vorbeiführte, verband die beiden Städte Montmorency und Argenteuil.

1766 entdeckte Louis Cotte, zu jener Zeit ein junger Pfarrer in Montmorency und leidenschaftlicher Wissenschaftler, während einem seiner Spaziergänge einen stinkenden Tümpel in der Nähe des Sees. Er unternahm mehrere Experimente, tauchte verschiedene Metallstücke ins Wasser und reichte seine Erkenntnisse als Arbeit bei der Académie des sciences ein.[4] Pierre-Joseph Macquer, Chemiker und Mitglied der Akademie, bestätigte, dass es sich um eine schwefelhaltige Quelle handelte.[5]

1772 erhielt Louis-Guillaume Le Veillard vom Prinzen Louis VI Henri de Bourbon-Condé die Erlaubnis, die Schwefelquelle zunächst für vier Jahre auszubeuten. Einige Jahre später, nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden waren, wurde die Konzession auf 60 Jahre verlängert. 1781 wurde die Quelle in Stein gefasst und ein Mietkutschendienst für Gäste aus Paris eingerichtet, die nicht über eigene Kutschen verfügten. 1787 erschien im Journal de Paris ein von zwei Ärzten verfasster Artikel, in dem die Heilwirkung des Wassers anhand eines Fallbeispiels beschrieben wurde. Der Artikel trug dazu bei, den guten Ruf der Thermalquelle zu festigen und die Besucherzahlen in die Höhe zu treiben.

Der Weiler Enghien bestand zu jener Zeit immer noch lediglich aus einigen Katen, die sich um die Mühle scharten. Zwei Hütten dienten als Badestätte für die Kurgäste. Erst 1821, als Jean-Baptiste Péligot seine Arbeit als Direktor der Krankenhäuser von Paris aufgab, um sich ganz der Leitung und Entwicklung der Thermalquelle zu widmen, wurde der Betrieb verschönert und ausgebaut. Péligot ließ eine befestigte Straße bauen, das sumpfige Seeufer befestigen, er entdeckte eine weitere Quelle und ließ Brunnen bohren, um einen gleichmäßigeren Fluss des Thermalwassers zu erzielen.

Das Hôtel des Quatres-Pavillons

1822 wurden die ersten großen Gebäude errichtet, darunter die ersten Hotels, nachdem Péligot dem Comte de Luçay das Nutzungsrecht am See und am Badebetrieb abgekauft hatte. Auch der Bau der Eisenbahn nach Enghien im Jahre 1846 trug dazu bei, dass sich das Thermalbad bis Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem viel besuchten Kurort entwickelte.

Alexandre Dumas, der 1827 zum ersten Mal Enghien besuchte, beschrieb in seinen Memoiren die Entwicklung des Ortes während mehrerer Jahrzehnte.[6]

Der weitere Ausbau des Ortes wurde jedoch dadurch behindert, dass er sich über die Gemarkungen von vier Landgemeinden erstreckte, von denen keine für die nötige Infrastruktur aufkommen wollte. Die Straßen waren nicht befestigt, es gab weder Schule noch Kirche. Als mit dem Bau der Eisenbahn auch weniger wohlhabende Gäste in großen Mengen einfanden, wurde die Lage prekär. Das Scheitern der französischen Monarchie im Jahr 1848 zögerte die Entscheidung weiter hinaus. Am 7. August 1850 erließ schließlich die Regierung der Zweiten Republik ein Gesetzesdekret zur Gründung der Gemeinde Enghien-les-Bains. Die vier Nachbargemeinden mussten Land zu Gunsten der neuen Gemeinde abtreten: Soisy-sous-Montmorency musste 62,4 Hektar abgeben, Deuil 27,6 Hektar, Épinay 15,2 Hektar und Saint-Gratien 37,8 Hektar.[7] Die ersten Kommunalwahlen im neu gegründeten Ort fanden am 29. Dezember 1850 statt.

Die Blütezeit von Enghien

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Katasterplan von 1853

Unter dem Zweiten Kaiserreich war die Stadt für ihre prunkvollen Feste berühmt, die meist den See als zentrales Element einbezogen. Jeden Sonntag gab es ein Konzert und einen Ball im Park des Thermalbads, jeden Mittwoch einen Tanzabend. Die gehobene Pariser Gesellschaft gab sich ein Stelldichein am Ufer des Sees. Politiker, Industrielle und Künstler residierten während der Sommersaison in Enghien.

Der Marquis Astolphe de Custine, viel reisender Schriftsteller und Diplomat, empfing in seinem Schloss im benachbarten Saint-Gratien viele Künstler, beispielsweise Balzac, Victor Hugo, Frédéric Chopin, Eugène Delacroix, François-René de Chateaubriand, der 20 Jahre lang ein inniges persönliches Verhältnis zu seiner Mutter pflegte, Alfred de Musset, Jules Barbey d’Aurevilly, George Sand und Alphonse de Lamartine.

20 Jahre später nahm Mathilde Bonaparte ihren Wohnsitz in Saint-Gratien; dies gab dem Renommee des Kurorts weiteren Auftrieb, zumal auch sie in ihrem Haus die berühmtesten Autoren ihrer Epoche empfing.[8]

Infolge eines Gesetzes von 1864 vergrößerte sich Enghien um weitere 41 Hektar bis zum Weiler Ormesson. Am 18. Juli 1865 wurde das Wasser von Enghien per Dekret offiziell als nützlich für die Öffentlichkeit (décret de Reconnaissance d'utilité publique) anerkannt.

Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde Enghien von preußischen Truppen besetzt.

1875 erwarb Hippolyte de Villemessant, Gründer des Figaro, einen Aktienanteil der Société des eaux de la ville. 1877 erreichte er, dass eine Konzession zum Betrieb eines Spielsaals erteilt wurde; es wurden jedoch nur kleine Spieleinsätze erlaubt. 1879 wurde die Pferderennbahn eingeweiht. Mit der Eröffnung eines Theater im Jahre 1891 wurde auch der Winter zur Saison für Gäste.

Zu jener Zeit wurde auf der Gemarkung noch Wein angebaut: 1886 wurde auf 5 Hektar Anbaufläche ein Ertrag von 255 Hektolitern erzielt.[9]

1901 wurde ein neues Kasino in Form eines Schiffs erbaut. Ein Gesetz von 1907 erlaubte Glücksspiele um Geld in Badeorten, worauf ein noch größeres Kasinogebäude errichtet wurde. Der Bau blieb bis heute erhalten. Den Gästen, die sich beim Glücksspiel im Kasino finanziell ruiniert hatten, wurde eine Bahnfahrkarte erster Klasse zurück nach Paris angeboten. Der See war Mittelpunkt zahlreicher Feste und Wettbewerbe; beispielsweise Regatten oder einem Blumenschmuck-Wettbewerb für Boote.

Das 20. Jahrhundert

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Der Erste Weltkrieg beendete auch in Enghien abrupt den Glanz der Belle Époque. Das Kasino schloss seine Tore und wurde zu einem Militärhospital, ebenso wie der Festsaal der Gemeinde. Alle öffentlichen Vergnügungen wurden verboten, mit Ausnahme der sonntäglichen Konzerte am Pavillon im Park.

Haus Rococo in der Rue du Général-de-Gaulle

Nach dem Krieg wurden städtisches Leben, Tourismus und Vergnügungsbetrieb wieder aufgenommen. 1920 wurde das Tourismusbüro gegründet, 1925 wurde ein überdachter Markt eingeweiht. Eine Eisenbahnbrücke, Straßen und Plätze wurden gebaut. Zu Beginn der 1930er Jahre zählte der Bahnhof von Enghien 3 Millionen Reisende pro Jahr.

Es herrschten jedoch erschwerte Bedingungen. Das Finanzgesetz von 1920 verbot Glücksspiele im Umkreis von 100 Kilometern um Paris. Dadurch wurden die Einnahmequellen der Stadt empfindlich beschnitten.[10] Zahlreiche Eingaben des damaligen Bürgermeisters Henri Patenôtre-Desnoyers führten schließlich zum Erfolg: Der damalige Innenminister Pierre Laval erlaubte unter bestimmten Bedingungen Glücksspiele in Enghien. 1935 weihte der Präsident Albert Lebrun ein neues Thermalbad ein.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges schloss das Kasino erneut. 1940 geriet die Stadt unter deutsche Besatzung.

1946 eröffnete das Kasino erneut. Alte Gebäude mussten neuen weichen: Das alte Hôtel des Bains wurde 1949 zu Gunsten des heute noch bestehenden Grand Hôtel des Bains abgerissen. Dieses Luxushotel beherbergte im Herbst 1995 Pierre Fresnay, Yvonne Printemps und den Maler Maurice Utrillo. Der alte Kursaal (sic, auch im Französischen), der schon lange leer gestanden hatte, wurde schließlich 1953 abgerissen. Durch Straßenbaumaßnahmen wurde erreicht, dass der Rosengarten vergrößert werden konnte.[11]

Die Stadt knüpfte wieder an ihren traditionellen Festkalender an, unter Anpassung an moderne Publikumsbedürfnisse. 1954 wurde das erste Pferdetoto an der Rennbahn eröffnet. Mannigfaltige Veranstaltungen wie Salons, Theateraufführungen im Casino, Konferenzen, ein renommiertes internationales Schachturnier, ein Weihnachtsmarkt sowie in jüngerer Vergangenheit ein internationaler Wakeboard-Wettbewerb etablierten sich.

Am 8. Januar 1964 wurde Enghien-les-Bains zum Hauptort (chef-lieu) eines neuen Kantons mit gleichem Namen wie die Stadt, zu dem auch noch die Orte Deuil-la-Barre und Montmagny gehören.[12]

Mit dem Wachstum des Automobilverkehrs in den 1960er Jahren drohte die Stadt mit ihren engen Straßen dem Verkehrsinfarkt zu erliegen. Durch Ausbau der Rue de Malleville als Hauptverkehrsachse und Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr und durch den Bau großer unterirdischer Parkhäuser, besonders in den Jahren seit 1989, versuchte die Stadt, dieses Problem zu beherrschen.[13]

Die Geschichte von Enghien ist kurz im Vergleich zu den Nachbargemeinden. Sie ist jedoch einzigartig, auf Grund der Sonderstellung als Thermalbad im Ballungsraum einer Metropole. Im Oktober 2003 beschloss die Stadtverwaltung deshalb, eine urbane Schutzzone einzurichten, um die reiche Architektur aus dem 19. Jahrhundert zu erhalten. 2005 wurden das Stadttheater und 2006 das Thermalbad renoviert.

Neben dem klassischen Quell- und Badebetrieb wendet sich die Stadt in jüngster Vergangenheit verstärkt auch anderen Verfahren der medizinischen Rehabilitation zu.

Die protestantische Kirche und die damalige Straßenbahn Enghien-Montmorency, um 1900

Die katholischen Gläubigen treffen sich zum Gottesdienst in der Kirche Saint-Joseph. Die Pfarrei gehört zur Diözese von Pontoise.

Seit 1855 treffen sich die Protestanten von Enghien und von 15 anderen Gemeinden im Temple d'Enghien-les-Bains, der an der Gemeindegrenze zu Montmorency gelegen ist.

Die Anhänger der reformierten Kirche verfügen ebenfalls über eine Kirche, sie heißt La Maison Haute.

Eine Synagoge befindet sich direkt hinter dem Thermalbad.

Es gibt zwei Friedhöfe: den alten Friedhof, auch Nordfriedhof genannt, und den Südfriedhof.

Einwohnerentwicklung

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Ab den 1860er Jahren nahm die Bevölkerung parallel zum Aufblühen des Kurbetriebs zu. Diese Entwicklung war jedoch in den 1930er Jahren praktisch abgeschlossen: Die Platzverhältnisse am Ort und die Anforderungen eines Kurortes, die eine stärker verdichtete Bebauung ausschlossen, setzten der Einwohnerzahl eine Obergrenze.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
Einwohner 12.504 12.152 10.712 9739 10.077 10.368 12.121 11.228
Quellen: Cassini und INSEE

Die Alterspyramide weist gewisse lokale Besonderheiten auf. Der Anteil der Kinder unter 15 Jahren liegt unter dem Durchschnitt der Region. Zwischen den beiden Volkszählungen von 1990 und 1999 holte die Gemeinde in dieser Hinsicht zwar etwas auf, trotzdem lag sie auch 1999 mit 17,7 % Kinderanteil bei der männlichen und 14,1 % bei der weiblichen Bevölkerung noch deutlich unter dem regionalen Durchschnitt von 19,9 % bzw. 17,9 %.

In Bezug auf die Altersgruppe von 60 bis 74 Jahren verhält es sich umgekehrt: Diese ist in Enghien mit 12,9 % bei den Männern und 14,6 % bei den Frauen gegenüber 10,2 % et 11,3 % in der Region signifikant überrepräsentiert. Bei dem noch älteren Menschen ab 75 Jahren sind die Anteile 7,8 % bei den Männern und 13,5 % bei den Frauen, gegenüber 4,0 % und 7,2 % in der Region.

Als ein Grund für die relative Überalterung der Bevölkerung werden die sehr hohen Grundstücks- und Mietpreise angesehen. Diese machen es für viele junge Familien zu kostspielig, sich in Enghien anzusiedeln.

Das Rathaus

Der Stadtrat (conseil municipal) besteht aus 33 Mitgliedern, darunter der Bürgermeister und acht Beigeordnete (adjoints). Der Stadtrat tagt im Normalfall alle zwei Monate. Sechs städtische Ausschüsse unterstützen die Arbeit.

Am 17. Oktober 2006 wurde ein Kinder-Stadtrat (Conseil municipal des enfants) gegründet.

Politische Strömungen

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Politisch bevorzugt die Bevölkerung eher die bürgerlich-konservative Seite.

Jedoch gehört der Bürgermeister seit 1989 dem Zentrum (UDF) an. Er wurde 2001 mit einer Mehrheit von 76,44 % der abgegebenen Stimmen wiedergewählt.[14]

Im zweiten und entscheidenden Wahlgang der Präsidentschaftswahl 1995 zogen die Enghiennois mit einer Mehrheit 72,94 % den späteren Präsidenten Jacques Chirac dem unterlegenen Kandidaten Lionel Jospin vor.[15]

Bei der Präsidentschaftswahl 2002 entschieden sich im ersten Wahlgang 28,8 % der Wähler für Jacques Chirac, 15,9 % für Jean-Marie Le Pen, jeweils 11,4 % für François Bayrou und Lionel Jospin, 8,0 % für Alain Madelin und 7,0 % für Jean-Pierre Chevènement. Im zweiten Wahlgang stimmten 84,5 % für Jacques Chirac gegenüber 15,5 % für Jean-Marie Le Pen, bei 17,0 % Stimmenthaltungen.[16]

Beim Referendum über die europäische Verfassung am 29. Mai 2005 stimmten, in starkem Gegensatz zu Frankreich insgesamt, das mehrheitlich den Verfassungsentwurf ablehnte, 67,42 % für den Verfassungsentwurf und nur 32,58 % dagegen, bei 27,75 % Enthaltungen.[17]

Bei der Präsidentschaftswahl 2007 stimmten im ersten Wahlgang 49,16 % für Nicolas Sarkozy. Weit abgeschlagen folgten François Bayrou mit 19,46 %, Ségolène Royal mit 18,46 % und Jean-Marie Le Pen mit 7,0 %. Im zweiten Wahlgang setzte sich Nicolas Sarkozy bei den Enghiennois mit 68,55 % der Stimmen gegenüber Ségolène Royal mit 31,45 % durch.[18]

Öffentliche Sicherheit

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Die offizielle Rate der Gesetzesverstöße und Verbrechen im Jahr 2005 belief sich auf 138 je 1000 Einwohner. Die Zahl bezieht sich auf den Polizeibezirk Enghien-les-Bains, der den Ort Saint-Gratien mit einschließt.[19] Dies ist die höchste Deliktrate im Département, die Zahl übersteigt auch bei weitem den nationalen französischen Durchschnitt von 83/1000. Demgegenüber liegt die Aufklärungsquote bei 25 %, das ist die niedrigste im Département.

Um diese relativ schlechte Situation zu verbessern, beschloss die Gemeindeverwaltung 2005, ein Videoüberwachungssystem zu installieren. Es besteht aus 22 Kameras, die an bekannten Brennpunkten erhöhter Kriminalität errichtet wurden.[20]

Städtepartnerschaften

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Enghien-les-Bains unterhält Städtepartnerschaften mit Enghien in Belgien und mit Bad Dürrheim in Deutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Quellen von Enghien

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Die Source du Roy (Königsquelle)

Die Quellen von Enghien sind der Grund dafür, dass der Ort überhaupt entstanden ist und in seiner heutigen Form existiert.

Ihr Wasser wird heutzutage nicht mehr auf natürlichem Wege zu Tage treten gelassen, sondern gepumpt, um eine gleichmäßige Ausbeute zu erzielen. Das Wasser ist klar und farblos, fällt jedoch durch seinen Geruch nach verdorbenen Eiern auf. Dieser rührt seinem Gehalt an Schwefelwasserstoff.

Eine Analyse des Wassers ergibt typischerweise 80 mg/l Kohlendioxid, 400 mg/l Karbonate und Bikarbonate, 180 mg/l Calcium, 200 mg/l Sulfate und 36 mg/l Schwefelwasserstoff; daneben Magnesium und Natrium.[21] Des Weiteren weist es einen sehr niedrigen Sauerstoffgehalt auf. 1969 wurden in dem Wasser aerobe und anaerobe Desulfurikation Bakterien in einer Konzentration zwischen 70 und 240 Exemplaren / ml nachgewiesen.

Dem schwefelhaltigen Wasser werden eine Reihe von therapeutischen Wirkungen zugesprochen, insbesondere bei Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen, Erkrankungen des Atemwege, Rheuma, Arthrose und altersbedingtem Abbau des Gelenkknorpels.

Von den 13 Quellen, die seit 1766 am See entdeckt wurden, sind die meisten versiegt oder werden nicht mehr genutzt, darunter auch die erste, von Pater Cotte entdeckte Quelle Source du Roy. Das Thermalbad wird heutzutage alleine von der Source Coquil gespeist. Eine Sonderstellung nimmt die erst 2001 entdeckte Source Iris ein: Ihr Wasser enthält keinen Schwefel und ähnelt in seiner Zusammensetzung dem Wasser von Vittel.

Oldtimerparade vor dem Thermalbad von Enghien

Le Thermal, in der Rue du Général de Gaulle direkt gegenüber der Uferpromenade gelegen, bietet auf drei Etagen eine Innenfläche von insgesamt 13.000 m². Es wurde 2006 renoviert und neu eröffnet, wobei die Stadt sich mit 20 Millionen Euro an den Kosten beteiligte. Im Erdgeschoss befinden sich medizinische Thermalbäder. Im zweiten Stock, dem Spark, finden sich Einrichtungen für Rehabilitation und medizinisches Training. Im dritten Stock befinden sich zwei Schwimmbecken, ein Solarium von 150 m², sowie Verwaltungsräume. Das Gebäude ist mit zwei Hotels der Gruppe Lucien Barrière zu beiden Seiten verbunden.

Das Stadttheater (théâtre municipal) von Enghien-les-Bains befindet sich im Kasinogebäude. Während der Theatersaison von Oktober bis April bietet es ein abwechslungsreiches Programm, sowohl klassisches als auch modernes Theater, Konzerte, Oper und Ballett mit Gastspielen bekannter Künstler aus Frankreich und der ganzen Welt.

Das Kino Le Français, das der Vereinigung Union générale cinématographique angehört, verfügt über 6 Säle.

Die Mediathek George Sand

Die Médiathèque George Sand bietet auf 1.500 m² Fläche ein Internetcafé und eine Medien-Leihbibliothek. Sie hat 25.000 Titel für Erwachsene und 6.000 Titel für Kinder und Jugendliche im Angebot, 60 Zeitschriften und Illustrierte sowie eine Hörbibliothek mit 700 Titeln für Blinde und Sehbehinderte.

Die 1976 eröffnete Galérie des Arts hat sich auf zeitgenössische Kunst spezialisiert.

Das Kulturzentrum François Villon bietet ein breites Spektrum von Aktivitäten an, beispielsweise Gesellschaftstanz, Gymnastik, Sprachkurse, Theater, bildende Kunst sowie Seminare zur örtlichen Geschichte.

Das Centre des Arts wurde 2002 auf dem Gelände der ehemaligen Destillerie Garnier[22] eröffnet. Es verfügt über 400 Zuschauerplätze und bietet Tanzdarbietungen, Konzerte und Ausstellungen von Malerei und bildhauerischer Kunst.

Die städtische Musikschule (école municipale de musique) bildet mit ihren 12 Musiklehrern mehr als 200 Schüler aus.

Das Kasino

Der heutige Bau, im Stil eines italienischen Theaters errichtet, stammt im Wesentlichen aus dem Jahr 1909. 1935 wurde er renoviert und büßte dabei Türmchen und Verzierungen ein. 2003 wurde er erneut modernisiert und erhielt die charakteristische Glasfassade.

Seinen Rang als umsatzstärkstes Kasino Frankreichs verdankt das Kasino vor allem der Einführung von Glücksspielautomaten im Jahr 2002. Diese waren zuvor verboten. Ende 2003 erweiterte das Kasino sein Spielangebot auf 12 Tische für Black Jack, 20 Tische für die englische und 4 Tische für die französische Variante von Roulette, drei Tische für Stud Poker und zwei für Punto Banco. Die Einsätze an den Automaten betragen zwischen 0,50 € und 20 € pro Spiel. Die Einsätze an den Tischen beginnen bei 2,50 €.

Die Spielautomaten sind von 10:00h bis 4:00h am nächsten Morgen zugänglich. Die Spieltische sind von 16:00h bis 4:00h besetzt. Zum Eintritt benötigt man einen gültigen Personalausweis oder Pass. Des Weiteren ist korrekte Kleidung erforderlich, das bedeutet Anzug und Krawatte bei den Herren, gehobene Kleidung bei den Damen, keine Sportkleidung und keine Sportschuhe.

Der Eintrittspreis variiert je nach der Zeit. Er beträgt 9 € an normalen Tagen vor 16:00h, 12 € ab 16:00h, und 14 € an besonderen Abenden, beispielsweise den Samstagen vor Feiertagen.

Im Spielsaal mit den Spieltischen befindet sich auch ein Restaurant, das ab 20:00h geöffnet ist.

Kirche St. Joseph

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Der Bau der Église Saint-Joseph begann 1857. Das Hauptschiff war im Jahr 1860 fertig, die Seitenschiffe 1870. Sie verdankt ihre Existenz einer Spenden-Subskription, deren größeren Teil die Familie Moreno de Mora beisteuerte. Im Gegenzug ließ man dieser Familie das Vorrecht der Namenswahl; deren Oberhaupt bestimmte, dass die Kirche nach seinem Namenspatron heißen sollte.[23] 1927 wurde der Bau erweitert. Die Orgel stammt von 1901 und wurde in den Jahren 1934 und 1963 erneuert.

Villen und Privathäuser

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Architektenzeichnung von Haus Nr. 56, Boulevard Cotte
Villa Mon Rêve (Mein Traum)

Die ersten Gebäude, die im 19. Jahrhundert errichtet wurden, um die Badegäste aufzunehmen, waren von eher nüchternem Stil, mit weißem Außenputz und Mansarddach. Der Zustrom und die Ansiedlung mondäner Badegäste führte dann aber rasch zum Bau prunkvoller eklektizistischer Häuser, mit vielen Anleihen insbesondere aus der Gotik. Diese so genannte Neo-Stil versteht sich teilweise auch als Gegenreaktion auf den Klassizismus, dessen akademischer Strenge man überdrüssig geworden war.

Typische Beispiele solcher Bauten sind:

  • Das 1845 vom Architekten Pasquier für Jules Robin erbaute Château d'Enghien in der Avenue de ceinture. Robin wurde 1851 Bürgermeister von Enghien. Später kaufte der Verleger Émile de Girardin. Im Stil der Zeit von Ludwig XII. erbaut, diente er als Repräsentationsbau, dazu bestimmt, Gäste der gehobenen Pariser Gesellschaft zu empfangen. Seit 1947 wird der Bau vom Gymnasium Lycée Gustave Monod genutzt.
  • Das vom selben Architekten erbaute Château Léon gehört heutzutage ebenfalls zu diesem Gymnasium. Es beeindruckt durch den Reichtum an Verzierungen, die Anordnung der farbigen Ziegel-Mauersteine und Elemente, die man sonst hauptsächlich an Kirchen findet, wie Wasserspeier und Wimperge.
  • Das schottische Schloss (Château écossais), ebenfalls 1845 im neo-feudalen Stil für die Comtesse de Xaintrailles erbaut. Später nutzte es der Bürgermeister Frédéric Reiset. Seinen Namen verdankt das Schloss einem Aufsatz des Historikers Émile de La Bédollière, in dem er schreibt, dass der Baustil aus dem feuchten Schottland oder dem nebligen England exportiert[24] worden sei.

Am Seeufer entstanden eine große Anzahl von nachempfundenen Schweizer Chalets sowie Holzhütten und Katen im regionalistischen Stil. Beliebt waren nachempfundene normannische Bauernkaten, beispielsweise lebte der Maler Eugène Isabey zwölf Jahre in solch einer Behausung. Ein erhalten gebliebenes Beispiel ist die Villa in der Avenue de Ceinture Nr. 9.

Die Zeit von 1870 bis 1920 brachte eine weitere Differenzierung der Baustile mit sich, mit stilistischen Anleihen bei allen möglichen vergangenen Epochen, und mit einer großen Vielfalt bei den verwendeten Baumaterialien. Zum Einsatz kamen weiterhin gebrannte Ziegelsteine, aber auch Natursteine aller Art, insbesondere Kalkstein. Beispiele solcher Bauten sind:

  • Das Palais Condé in der Rue Félix Faure, ein kurioser Bau von 1911, mit überdimensionierten Balkons, Zinnen und einer Mischung von gotischen Stilelementen mit solchen aus der Zeit von Ludwig XV.
  • Die Villen am Boulevard Cotte, insbesondere das Haus Nr. 56, das 1909 vom Architekten Leseine errichtet wurde.
  • Besonders bemerkenswert ist auch die Villa Mon Rêve, Hausnummer 43 am Boulevard Cotte. Ihre vielfarbig gestalteten Fassaden erinnern an byzantinische Bauten, die Formen an das Barock, und die Verzierungen lassen den aufkommenden Jugendstil anklingen.
  • Das Haus Nr. 53 in der Rue du Général-de-Gaulle ist ein Beispiel für ein Gebäude im Stil des Zweiten Empire.

In der französischen Ausprägung der Jugendstils, der Art Nouveau, entstanden zwischen 1900 und 1930 eine Vielzahl von noch heute erhaltenen Gebäuden. Ornamente aus farbigen Ziegelsteinen, florale Keramikverzierungen und Fresken auf den Fassaden sind typisch für jene Zeit.

Der Rosengarten (Jardin des Roses)

Beim nationalen Concours des villes et villages fleuris (Blumenwettbewerb für Städte und Dörfer) gewinnt die Stadt regelmäßig Auszeichnungen für die hohe Qualität ihrer Grünanlagen. Wegen der begrenzten Fläche kann die Stadt keinen großen Stadtpark unterhalten, bietet aber dafür eine Reihe gut gepflegter kleinerer Anlagen:

  • Der Rosengarten (Jardin des Roses) befindet sich am Dreh- und Angelpunkt der Gemeinde, dem Winkel zwischen See, Kasino, Stadtmitte und Thermalbad. In den 1990er Jahren wurde er neu gestaltet, mit einer sanft abfallenden Wasserkaskade, die gemeinsam mit dem Hauptweg hinunter zum See führt, und rosenbedeckten Pergolen, die sich um diese Hauptachse gruppieren. und durch die die Nebenpfade führen.
  • Der in den 1970er Jahren eingerichtete Square Villemessant befindet sich gegenüber dem Kasino.
  • Der Square Jean-Mermoz in der Rue du Départ entstand an Stelle eines früher dort befindlichen kleinen Güterbahnhofs;
  • Der Square de la place de Verdun.
  • Der Jardin de la villa du Lac befindet sich in der Avenue de Ceinture, am Ostufer des Sees.
  • Der Jardin du pont de la Muse, presqu’île aux fleurs (Garten an der Musenbrücke, Halbinsel der Blumen) befindet sich am Westufer des Parks.
  • Der Jardin de l'hôtel de ville, (Garten am Rathaus) wurde 2004 erneuert.
Die Pferderennbahn von Enghien-Soisy

Die Pferderennbahn Champ de Courses d'Enghien-Soisy ist einer der Hauptanziehungspunkte der Stadt. Von ihren 44 Hektar liegen 96 % auf dem Gebiet der Gemeinde Soisy-sous-Montmorency. 4 % liegen auf dem Gebiet von Eaubonne. Pferdesport wird an diesem Ort seit 1860 betrieben, doch erst 1879 fand die offizielle Eröffnung als Hippodrom statt. 1922 wurde eine feste Rennpiste errichtet. Während der beiden Weltkriege war die Rennbahn geschlossen.

Die Rennen werden von der führenden französischen Wettgesellschaft Pari mutuel urbain für Pferdewetten genutzt. Seit 1997 wird sie von der Gesellschaft Société d'Encouragement du Cheval Français bewirtschaftet. Die Bahn ist auf Trab- und Hindernisrennen spezialisiert. 1986 wurde sie renoviert und mit einer Flutlichtanlage ausgestattet. Ihren heutigen offiziellen Namen Hippodrome d'Enghien-Soisy trägt sie seit 1999.

Jedes Jahr im April findet dort der Prix de l'Atlantique statt.

Weitere Sportstätten und Vereine

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  • Die Société Nautique d'Enghien befindet sich auf der Île des Cygnes (Schwaneninsel), umgeben vom See. Sie pflegt das Sportrudern, den Drachenbootsport und das Segeln.
  • Der Schachspielkreis L'Echiquier du lac gehört zum französischen Schachverband Fédération française des échecs. Er wurde 1994 gegründet; sein Spiellokal befindet sich direkt am See.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Enghien bietet das ganze Jahr über eine große Vielfalt von kulturellen Veranstaltungen. Erwähnenswert sind unter anderem:

  • Ein Teil der Wettbewerbe des Wakeboard-Weltcups, die im Juni auf dem See stattfinden;
  • Der Triathlon Enghien - Val-d'Oise;
  • Das Enghien Jazz Festival.

Die städtische Zeitschrift Contact widmet sich den Themen in und zu Enghien.

Der Radiosender IDFM nannte sich ursprünglich Radio-Enghien, später Radio-Enghien-Île-de-France. Er widmet sich ebenfalls der Verbreitung lokaler Informationen und Meinungen. Er besteht seit 1982 und sendet vom Radiosender in Sannois.

Enghien-les-Bains in Literatur und Film

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Zahlreiche Schriftsteller des 19. und 20. Jahrhunderts haben Enghien besucht, aber nur wenige davon haben Enghien in ihren Werken erwähnt.

Ein Abenteuer von Arsène Lupin, dem Einbrecher und Gentleman, den Maurice Leblanc ins literarische Leben rief, spielt in Enghien. In dem 1912 geschriebenen Roman Le Bouchon de cristal (Der Kristallstopfen) rauben Lupin und seine Bande die am See gelegene Villa eines Abgeordneten aus. 1971 wurde diese Episode im Rahmen der Fernsehserie Arsène Lupin mit Georges Descrières verfilmt.

Mehrere andere Filme und Fernsehserien wurden in Enghien gedreht, darunter:

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftliche Ausrichtung

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Enghien ist seit seiner Gründung gänzlich auf Kurbetrieb und Tourismus und die damit verbundenen Dienstleistungen ausgerichtet. Die Stadt verfügt über kein Gewerbegebiet und keine nennenswerten Industrieunternehmen.

Die Rue du Général-de-Gaulle

Der Einzelhandel konzentriert sich, mit mehr als dreihundert Geschäften, in der Rue du Général-de-Gaulle, der Rue de Mora sowie in der Bahnhofsgegend. Trotz einiger großer Einkaufszentren in den umliegenden Gemeinden kann sich der städtische Einzelhandel auf Grund der kurzen Wege und der Nähe zum kaufkräftigen Publikum gut behaupten. In Enghien selbst gibt es keines der in Frankreich häufig anzutreffenden großen Einkaufszentren (Hypermarché).

Am Place de Verdun findet dienstags, donnerstags und samstags jeweils am Morgen von 7:00 bis 13:00 Uhr ein Markt statt.

Das Grand Hôtel

Am Ort befinden sich vier Hotels, darunter das Grand Hôtel mit vier Sternen und das Hôtel du Lac mit drei Sternen. 31 Restaurants sowie 17 Cafés, Bars und Kneipen (Brasseries) stehen zur Auswahl.

Das Kasino, das Thermalbad, das Grand Hôtel und das Hôtel du Lac befinden sich alle im Besitz der Unternehmensgruppe Lucien Barrière.

Unternehmen am Ort

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  • Das Versteigerungshaus (L’Hôtel des ventes) in der Rue du Docteur Leray hat unter Kennern auf der ganzen Welt einen guten Ruf für seine Versteigerungen von Kunstgütern, insbesondere von Jugendstil-Möbeln.
  • Das Kasino ist mit seinen Jahreseinnahmen von 135 Millionen Euro aus dem Spielbetrieb (Stand 2006) das größte in Frankreich. Die Einnahmen stammen zu rund 70 % aus den Spielautomaten und zu rund 30 % von den Spieltischen.

1999 hatten 16,6 % der berufstätigen Enghiennois eine Anstellung bei der Gemeinde. Gegenüber 1990 bedeutete dies einen Rückgang um fast die Hälfte.[25] 464 Personen waren arbeitslos, das entsprach einer Quote von 9,4 %. Das mittlere jährliche Haushaltseinkommen in Enghien betrug 28.640 €, gegenüber 15.027 € im französischen Durchschnitt.

Führungspositionen und intellektuelle Berufe sind in Enghien mit 33,8 % überrepräsentiert gegenüber dem nationalen Durchschnitt von 13,1 % und dem regionalen Durchschnitt von 22,8 %.[26] 38,9 % der Enghiennois verfügen über einen höheren Bildungsabschluss, gegenüber 28,1 % im regionalen Durchschnitt.[27]

Bahnhof und Straßenbahn um 1910

Die Geschichte der Eisenbahn in Enghien begann im Jahr 1846, als die Stadt einen Anschluss an die Strecke von Paris zur belgischen Grenze bekam. Später kamen weitere Verbindungen hinzu, nämlich die private Bahnstrecke Enghien-les-Bains–Montmorency, sowie eine stündliche Verbindung zum Pariser Bahnhof Saint-Lazare. 1897 entstand auch die erste Straßenbahnverbindung nach Enghien.

Heute liegen auf dem Gebiet der Stadt zwei Bahnhöfe, der Gare d'Enghien-les-Bains und der Gare de La Barre - Ormesson. Vom Pariser Gare du Nord gelangt man in einer Viertelstunde nach Enghien. Zu Hauptverkehrszeiten fahren acht Züge pro Stunde. Die genannten Bahnhöfe werden auch Buslinien in dichter Frequenz bedient.

Der Busbahnhof von Enghien bildet den zentralen Knoten im Tal von Montmorency. Hier kreuzen sich die Buslinien 154 und 256 sowie die Nachtbuslinie N51 der Pariser Gesellschaft RATP, des Weiteren die Linien 11, 13, 14, 15A und 15M der Gesellschaft Transports du Val-d’Oise.

Eine Anschlussstelle der Autobahn A15 befindet sich in 3 km Entfernung. Vom Pariser Stadtzentrum aus ist Enghien mit dem Auto außerhalb der Stoßzeiten in 15 Minuten erreichbar.

Der Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle ist rund 15 km entfernt, was einerseits eine rasche Verbindung, andererseits aber eine fühlbare Belastung durch Fluglärm mit sich bringt.

Wohnungsbestand

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Enghien zählte 4.776 Wohnungen im Jahr 1999. Neubauten sind tendenziell seltener als in der übrigen Region: Nur 6,4 % der Wohngebäude waren 1999 jünger als zehn Jahre, gegenüber 9,1 % im Durchschnitt der Region. Hingegen stammen 54,6 % des Bestandes aus den Jahren vor 1949, gegenüber 33,7 % im Durchschnitt der Region.

84,4 % der Wohnungen sind Hauptwohnsitze. Von diesen befinden sich 25,1 % in Einzelhäusern und 74,9 % in Etagenwohnungen. Die Mehrzahl der Wohnungen, nämlich rund 70 %, sind Drei- oder Vierzimmerwohnungen. 49,6 % der Bewohner sind Eigentümer ihrer Wohnung, gegenüber 44,3 % in der Region.[28]

Nur 7,3 % der Wohnungen sind Sozialwohnungen (Habitation à loyer modéré). Damit lag die Gemeinde weit unterhalb der, allerdings erst 2000 festgelegten gesetzlichen Vorgabe, die im Minimum eine Quote von 20 % vorschreibt. 13,1 % des Bestandes stehen leer, gegenüber 8,1 % in der Region.

Öffentliche Einrichtungen

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In Enghien befinden sich ein Büro der französischen Post in der Rue de Mora, eine Feuerwache, ein Finanzamt sowie ein Kommissariat der nationalen Polizei. Außerdem unterhält die Stadt eine kommunale Polizei mit rund 30 Polizisten.

Von den drei Écoles maternelles (Vorschulen) in Enghien sind zwei öffentlich und einer privat. Eine private und eine öffentliche Primarschule sind vorhanden.

Von den vier Gymnasien (Lycées) in der Stadt sind drei öffentlich und eines privat. Das größte unter ihnen ist das direkt am See gelegene öffentliche Lycée Gustave Monod mit 1.850 Schülern und 185 Lehrkräften. Das private Collège Lycée Notre-Dame Providence unterrichtet 1.350 Schülern und beschäftigt 90 Lehrkräfte.

Des Weiteren befinden sich drei Berufsschulen unterschiedlicher Ausrichtung in der Stadt.

Persönlichkeiten

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Das Geburtshaus von Mistinguett in der Rue Gaston-Israël
  • Der Maler Horace Vernet (1789–1863) zog 1825 mit seiner Tochter nach Enghien.
  • Der Maler Eugène Isabey (1803–1886) lebte 12 Jahre in Enghien am Seeufer. Die Anwohner nannten in den Seeadmiral (amiral du lac), weil er auf einer Barke mit vier Segeln auf dem See zu schippern pflegte.
  • Der Schriftsteller Tristan Bernard (1866–1947) lebte hier.
  • Jeanne Marie Bourgeois (1875–1956), genannt Mistinguett, ist die in Frankreich wohl bekannteste Tochter der Stadt. Sie ist am 3. April 1875 in Haus Nummer 5 in der damaligen Rue du chemin-de-fer (heute Rue Gaston-Israël) geboren, und im Grab der Familie auf dem Nordfriedhof der Stadt begraben.
  • Die Politikerin und Frauenrechtlerin Cécile Brunschvicg wurde 1877 hier geboren.
  • Die Jazzmusiker Maxim Saury (1928–2012) und Gérard Marais (* 1945) wurden hier geboren.
  • Der Schriftsteller und Historiker Georges Bordonove (1920–2007) ist hier geboren.
  • Élie Semoun (* 1963), Humorist, Schauspieler, Schriftsteller, und Sänger, lebte in Enghien.
  • Der Sänger Christophe Willem (* 1983) wurde in der Gemeinde geboren.

Journalisten und Politiker

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Émile de Girardin
  • Der Abgeordnete und Unternehmer Émile de Girardin (1806–1881) bewohnte das Château d'Enghien. Er wurde 1875 Mitglied des Gemeinderats, nahm jedoch an keiner der Sitzungen teil.
  • Die Résistance-Kämpferin Rachel Cheigam-Grunstein lebte in Enghien.
  • Jacques Nikonoff (* 1952), Gründungsmitglied der französischen Organisation Attac, lebte eine Zeit lang in Enghien.
  • Jacques Maire (* 1962), Politiker
  • Dzon Mathias, ehemaliger Finanzminister und Direktor der Nationalbank der Republik Kongo besitzt einen Zweitwohnsitz in Enghien-les-Bains.
  • Hippolyte de Villemessant, der Gründer von Le Figaro, spielte eine Schlüsselrolle in der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt durch seine Beteiligung an der Compagnie des Eaux ab 1875.

Einzelnachweise

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  1. J.-P. Neu: Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 21.
  2. J.-P. Neu: Enghien-les-Bains nouvelle histoire. S. 23.
  3. J.-P. Neu: Enghien-les-Bains nouvelle histoire. S. 27.
  4. P. Cotte: Mémoire sur une nouvelle Eau minérale sulfureuse, découverte dans la vallée de Montmorenci près Paris, en 1766. in Mémoires de mathématique et de physique, présentés à l'Académie royale des sciences par divers sçavans, et lus dans ses assemblées, 1774.
  5. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 14–15.
  6. Alexandre Dumas – Mes Mémoires, chapitre XV (Memento vom 18. November 2008 im Internet Archive)
  7. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 50.
  8. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 62–64.
  9. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 82.
  10. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 111–112, 117.
  11. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 128.
  12. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 132.
  13. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 139–140.
  14. Élections municipales de mars 2001 – Enghien-les-Bains (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  15. Le Figaro – Archives des élections présidentielles de 1995 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  16. Scrutin présidentiel de 2002 – Enghien-les-Bains (Memento des Originals vom 29. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.interieur.gouv.fr
  17. Scrutin du 29 mai 2005 sur la constitution Européenne – Enghien-les-Bains
  18. Scrutin présidentiel de 2007 – Enghien-les-Bains
  19. Préfecture et services de l’État dans le Val-d’Oise (Memento des Originals vom 25. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.val-doise.pref.gouv.fr
  20. Site municipal – vidéo-surveillance (Memento vom 3. Januar 2005 im Internet Archive)
  21. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 143.
  22. Distillerie Garnier. Ville d'Enghien-les-Bains, 8. Februar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. September 2019; abgerufen am 29. September 2019 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.enghienlesbains.fr
  23. J-P. Neu, Enghien-les-Bains nouvelle histoire, S. 56.
  24. Émile de La Bédollière, Histoire des Environs du Nouveau Paris, édité par Gustave Barba, 1860.
  25. L'Internaute - Enghien-Les-Bains : Emploi@1@2Vorlage:Toter Link/www.linternaute.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  26. INSEE - Enghien-les-Bains (95210 - Commune) (Memento des Originals vom 21. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistiques-locales.insee.fr
  27. INSEE - Enghien-les-Bains (95210 - Commune) (Memento des Originals vom 21. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistiques-locales.insee.fr
  28. INSEE - Enghien-les-Bains (95210 - Commune) (Memento des Originals vom 21. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistiques-locales.insee.fr
  • Jean-Paul Neu: Enghien-les-Bains, 125 ans d'histoire, Éditions Actica, 1974.
  • Jean-Paul Neu: Enghien-les-Bains, nouvelle histoire, Éditions du Valhermeil, 1994, ISBN 2-905684-48-8.
  • Philippe Sueur (Herausgeber): 150 ans d'histoire d'Enghien-les-Bains, Éditions du Valhermeil, 2000, ISBN 2-913328-12-1.
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