Illustrator – Wikipedia

Der Briefmaler aus Jost Ammans Ständebuch, 1568

Ein Illustrator oder eine Illustratorin betreibt eine der angewandten Künste, die dem Design verwandt ist. Dabei können unterschiedliche Techniken verwendet werden, um ein Buch, eine Zeitschrift oder andere Schriftstücke sowie Druckerzeugnisse zu illustrieren. Hierzu zählen unter anderem die Zeichnung, der Holzschnitt oder unterschiedliche Drucktechniken.

Der Begriff Illustrierte kam Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Nach dem Vorbild der Illustrated London News und der Illustration (Paris) erschien ab 1843 im Leipziger Verlag J.J. Weber die erste illustrierte Zeitschrift in Deutschland.

Berufsbild Illustrator

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Groben Schätzungen zufolge arbeiten weltweit etwa 80 Prozent der freiberuflich tätigen Illustratoren nicht mehr in den „klassischen“ Illustrationsgebieten wie Literaturillustration, sondern in den Bereichen der Werbung, Verpackung und Illustrationen für Periodika.

Ein großes Problem der Periodik ist der zunehmende Einsatz von „Stock Illustration“. Klassisch ausgebildete Illustratoren, die in der Literaturillustration kein Auskommen finden, fertigen gegen geringes Entgelt Illustrationen an, die über „Stock Houses“ vertrieben werden. In den USA brach seit Anfang der 1990er-Jahre der Illustrationsmarkt für die redaktionelle Illustration weitgehend zusammen. Die „Stock Houses“ gaben ihre Illustrationen gegen eine sehr geringe Gebühr an die Auftraggeber ab und unterboten so die redaktionellen Illustratoren und deren Agenten. Diese Dumpingwelle erreichte zehn Jahre später Europa, so dass auch hier die Illustration außerhalb der gewerblichen Nutzung kaum lukrativ ist.

Ein weiterer Zweig der Illustrationsarbeit gehört den Buch- und Romanillustratoren. Als freiberufliche Künstler oder als feste Mitglieder eines Verlages illustrieren sie die Cover der Bücher und einzelne externe Illustrationen für Romane und Gedichte. Auch Karten- und Brettspiel-Verlage bieten Zeichnern eine große Bandbreite von Auftragsarbeiten sowie jährlich die Graf-Ludo-Spielgrafikpreise.

Eine weitere Branche ist der Eventbereich: Schnellzeichner und Graphic Recorder begleiten live das Event: Schnellzeichner meist als Karikaturisten, Graphic Recorder visualisieren abstrakte Inhalte wie z. B. Diskussionsprozesse einer Konferenz.

In Deutschland werden die Interessen der Illustratoren unter anderem von der Illustratoren Organisation (IO) als Verband vertreten. Die IO ist als eingetragener Verein wiederum Mitglied beim Europäischen Illustratoren Forum (EIF). Auf der Internetseite der Illustratoren Organisation kann nach Illustratoren für Projekte gesucht werden. Zudem werden dort Informationen zu allen berufsrelevanten Themen angeboten, beispielsweise Nutzungsrecht, Vergütung und Rechtshilfe.

Im Oktober 2021 berichtete die ARD-Tagesschau anlässlich der Frankfurter Buchmesse von sehr guter Auftragslage für freiberufliche Buch-Illustratoren in Deutschland bei durchschnittlich unauskömmlichen Honoraren. Mit Graphic Recording, das sind ad hoc angefertigte Bebilderungen bei Strategie-Meetings und Konferenzen von Konzernmanagern, könne man derzeit sehr gute Tageshonorare verdienen.[1]

Bedeutende Illustratoren

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Der südkoreanische Illustrator Kim Dong-sung (2014 beim Internationalen Literaturfestival Berlin)
Der chinesisch-französische Illustrator Chen Jianghong (2012 beim Internationalen Literaturfestival Berlin)
Der mexikanische Illustrator Javier Martínez Pedro (2015 beim Internationalen Literaturfestival Berlin)
Der japanisch-amerikanische Illustrator Allen Say (2016 beim Internationalen Literaturfestival Berlin)
Die deutsch-britische Illustratorin Judith Kerr (2016 beim Internationalen Literaturfestival Berlin)

Nord- und Südamerika

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Wiktionary: Illustrator – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Trend zu Illustrationen: Bücher werden immer schöner, tagesschau.de vom 22. Oktober 2021, abgerufen am 23. Oktober 2021