Liste der Stolpersteine in Wülfrath – Wikipedia

Stolpersteine in Wülfrath

Die Liste der Stolpersteine in Wülfrath enthält die Stolpersteine, die vom Kölner Künstler Gunter Demnig in der kreisangehörige Stadt Wülfrath im Kreis Mettmann verlegt wurden. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbst gewählten Wohnsitz des Opfers.

Der erste Stolperstein in Wülfrath wurde am 28. Februar 2008 vom Künstler persönlich verlegt.

Verlegte Stolpersteine

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Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
JOHANNA BEYTH
JG. 1889
DEPORTIERT NOV. 1941
ERMORDET 1942 IN
MINSK
Wilhelmstraße 98
Johanna Beyth wurde 1889 geboren. Ihre Eltern Ida und Georg führten ein Geschäft für Herrenoberbekleidung. Das Haus gehörte ihnen. Johanna Beyth war Musiklehrerin, später verdiente sie hr Geld als Näherin. Sie wurde im November 1941 deportiert und im Jahr darauf in Minsk ermordet.[1][2][3]

Ein kleines Gässlein in Wülfrath trägt seit 2003 ihren Namen, es liegt zwischen Wilhelmstraße und Heumarktstraße, unweit des ihr gewidmeten Stolpersteines.

HIER ARBEITETE
HEINRICH DREIER
JG. 1902
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET 30. März 1944
GEFÄNGNIS DÜSSELDORF
GEFÄNGNIS
WUPPERTAL-BENDAHL
ÜBERLEBT
Panorama-Radweg am alten Bahnhof
Heinrich Dreier wurde 1902 geboren. Er wurde am 30. März 1944 verhaftet, weil er Zeuge Jehovas war. Nach Gefangenschaften in Düsseldorf und Wuppertal-Bendahl konnte er überleben.[1]
MARIA SELMA
DREIER
JG. 1898
ZEUGIN JEHOVAS
VERHAFTET 11. April 1944
GEFÄNGNIS DÜSSELDORF
SCHICKSAL UNERKANNT
Panorama-Radweg am alten Bahnhof
Maria Selma Dreier wurde 1898 geboren. Sie war Zeugin Jehovas, wurde am 11. April 1944 verhaftet und in das Gefängnis Düsseldorf eingeliefert. Ihr Schicksal ist unbekannt.[1]
WILLI EVERTZ
JG. 1908
VERHAFTET 19. April 1938
'RUNDFUNKVERBRECHEN'
GEFÄNGNIS DÜSSELDORF
1943 NEUENGAMME
ERMORDET 27. Juli 1943
Heumarktstraße 19
Willi Evertz wurde 1908 geboren. Er wurde am 19. April 1938 verhaftet. Nach Haftzeit in Düsseldorf deportierten die Nationalsozialisten ihn 1943 ins Konzentrationslager Neuengamme, wo er am 27. Juli 1943 ermordet wurde.[1]
HIER WOHNTE
EUGEN RAUKAMP
JG. 1905
VERHAFTET 19. April 1938
'RUNDFUNKVERBRECHEN'
GEFÄNGNIS DÜSSELDORF
BUCHENWALD
1938 NEUENGAMME
ERMORDET 13. Juli 1943
Heumarktstraße 19
Eugen Raukamp wurde 1905 geboren. Er wurde am 19. April 1938 verhaftet. Nach Haftzeit in Düsseldorf deportierten die Nationalsozialisten ihn ins Konzentrationslager Buchenwald, später nach Neuengamme, wo er am 13. Juli 1943 ermordet wurde.[1]
  • 28. Februar 2008: Wilhelmstraße 98
  • 20. Februar 2017: Panoramarundweg, Heumarktstraße 19

Drei Gymnasiasten, Hanna Albrecht, Erik Hohnhorst und Andreas Schmitz, leisteten die Vorarbeiten für die 2017er Verlegungen. Sie recherchierten die Lebensgeschichten der Zeugen Jehovas, die vom NS-Regime verfolgt und verhaftet wurden. Initiiert wurde die zweite Welle an Verlegungen vom Historiker Frank Homberg, der die Nachforschungen zu den Opfern, derer in der Heumarktstraße gedacht wird, übernahm.[1][4]

Commons: Stolpersteine in Wülfrath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter Demnig

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Erinnung an die NS-Opfer in Wülfrath. 10. November 2020, abgerufen am 23. Januar 2021.
  2. Rheinische Post: In Wülfrath fehlt noch ein Stolperstein für die Zwangsarbeiter, abgerufen am 24. Februar 2021
  3. Rheinische Post: Ein Stein für Johanna Beyth, abgerufen am 24. Februar 2021
  4. Schüler und Künstler verlegen vier Stolpersteine für ermordete Wülfrather. Rheinische Post, 21. Februar 2017, abgerufen am 23. Januar 2021.