Neuhof (Seehausen) – Wikipedia
Neuhof Stadt Seehausen (Altmark) | |
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Koordinaten: | 52° 54′ N, 11° 47′ O |
Höhe: | 34 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 39615 |
Ortsansicht |
Neuhof ist ein Wohnplatz im Ortsteil Schönberg der Hansestadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neuhof, auch Neuhof am Damm genannt, ist ein Wohnplatz 2½ Kilometer östlich von Seehausen (Altmark)[2] an der Kreisstraße K 1019.[3]
Nachbarorte sind Nienfelde im Nordwesten, Klein Holzhausen im Nordosten, Herzfelde im Osten, Blockhof im Südosten, Wischerhof und Schallun im Süden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]16. bis 18. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor dem Jahre 1564 hatten sich auf dem Newen hoeffe vor Seehausen auf der wüsten Feldmark Neuendorf die Salzwedel zu Seehausen angebaut, wie aus dem Ehevertrag von Christopher Salzwedel mit Margaretha v. Gohre hervorgeht.[4]:221[5] Weitere Nennungen sind 1775 Neuhoff am Damm[6] und 1804 Neuhof am Steindamm, ein Freihof unweit von Herzfelde.[7] Durch den Ort führte anfangs ein Knüppeldamm, später ein Steindamm von Seehausen zur Elbeanlegstelle in Unterkamps. Der Schwager der Salzwedels Schwarzholz wurde 1573 als Besitzer des Afterlehnguts ausgewiesen. Weitere Besitzer waren um 1695 die Familie Sitas, bis 1728 David Rayer, von 1728 bis 1752 die von Voß, 1752 der Rittmeister von Hauß und von 1776 bis 1786 der Arzt und Physikus Schultze. Auf dem Gut wurden im Jahre 1770 im Baumgarten 27 Birn-, 30 Apfel, 86 Kirsch- 150 Pflaumenbäume gezählt.[4]:190 Im Brandenburgischen Landeshauptarchiv sind Hofübergabeverträge von Neuhof überliefert, so dass noch heute die Verhältnisse über mehrere Jahrhunderte bekannt sind.[6] Ein Rittersitz erschien erstmals im Jahr 1775, ebenso ein Büdner und Einwohner. Es gab eine Feuerstelle (=Haushalt) in einem Einfamilienhaus. Nach den Schultzes übernahm 1784 der Freisasse Huth das adelige Gut, in dem es ausweislich einer Statistik von 1789 offenbar an Platz mangelte. Es bestand 1798 aus zwei freien Ritterhufen, auf denen 2 Wispel 12 Scheffel Weizen, 8 Scheffel Roggen, 1 Wispel 12 Scheffel Gerste, 1 Wispel 12 Scheffel Hafer und 20 Scheffel Hülsenfrüchte ausgesät wurden. Im Gut gab es weiterhin zwölf Pferde, einen Ochsen, neun Kühe, drei Stück Jungvieh, 36 Schafe, 19 Hammel und Güstevieh sowie 26 Schweine.[8]
19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1801 wurde von einem Freihof unweit Herzfelde berichtet, dass eine Ritterhufe groß war und in dem eine Feuerstelle betrieben wurde. Im Jahr 1818 gab es ein Wohnhaus auf 130 Morgen. Der Ackerhof kam 1840 nach Klein Holzhausen. Es wurde dort als Freisassengut mit einem Haus, 128 Scheffel Acker 2. Klasse sowie 4 Fuder Wiesen 2. Klasse und einem Scheffel Gärten geführt. Das Freigut wurde in Klein Holzhausen ab 1871 als Wohnplatz geführt. Im Jahr 1895 standen im Dorf drei Wohnhäuser.[8]
20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Jahrhundertwende wechselten die Besitzer in schneller Reihenfolge. Überliefert sind von 1904 bis 1905 die Familie Baethke, von 1905 bis 1910 ein Landwirt Schmidt aus Neuruppin, von 1910 bis 1918 ein Herr Lange und von 1918 bis 1919 der Kaufmann Stern. Anschließend übernahm bis 1920 der Bankdirektor Hasper aus Göttingen das Dorf und verkaufte es an den Rittergutbesitzer Hosse in Falkenberg, der es nach nur einem Jahr an den Rittergutspächter Liesmann verkaufte. Von dort gelangte es noch im gleichen Jahr bis nach 1923 an den Landwirt Wertheim, der es an einen Herrn Dieckmann verkaufte. Bei der Bodenreform wurde 1945 das Freigut Neuhof mit 113 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche enteignet und aufgeteilt. Letzter Besitzer war Dieckmann.[6]
Neuhof wurde 1950 mit Schönberg vereinigt und war ab 1957 dort ein Wohnplatz, ab 1985 ein Ortsteil. Im Jahr 2008 erfolgte die Abstufung zum 2008 Wohnplatz von Schönberg, das 2010 mit Schönberg nach Seehausen eingemeindet wurde.[8]
Einwohnerentwicklung
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Quelle:[6]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelischen Christen aus Neuhof am Damm gehörten früher zur Kirchengemeinde Schönberg und damit zur Pfarrei Schönberg bei Seehausen in der Altmark.[9] Die evangelische Kirchengemeinde Schönberg wurde 2005 mit der Kirchengemeinde Falkenberg zum Kirchspiel Schönberg-Falkenberg zusammengeschlossen. Sie wird betreut vom Pfarrbereich Seehausen des Kirchenkreises Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1569–1570, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 173, Klein-Holzhausen (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 372–373, 63. Klein Holzhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neuhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
- ↑ a b Lieselott Enders: Die Altmark. Geschichte einer kurmärkischen Landschaft in der Frühneuzeit (Ende des 15. bis Anfang des 19. Jahrhunderts). In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 56. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-1504-3, doi:10.35998/9783830529965.
- ↑ nach Enders: BLHA, Rep. 4 D., Nr. 13, fol 533 ff.
- ↑ a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1569–1570, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 318 (Digitalisat ).
- ↑ a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1569, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 108 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Seehausen. In: ekmd.de. Abgerufen am 24. März 2024.