Nienfelde – Wikipedia
Nienfelde Hansestadt Seehausen (Altmark) | ||
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Koordinaten: | 52° 54′ N, 11° 46′ O | |
Höhe: | 20 m ü. NHN | |
Fläche: | 1,27 km²[1] | |
Eingemeindung: | 30. September 1928 | |
Postleitzahl: | 39615 | |
Lage in Sachsen-Anhalt | ||
Nienfelde ist ein Wohnplatz der Hansestadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nienfelde, eine Gutssiedlung,[1] liegt etwa einen Kilometer nordöstlich von Seehausen am Augraben Nienfelde im Biosphärenreservat Mittelelbe am Rande der Wische im Norden der Altmark.[3]
Nachbarorte sind Seehausen im Süden und Westen, Feldneuendorf im Nordwesten, der Hof zur Hufe und Klein Holzhausen im Osten und Neuhof im Südosten.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einem Loddingregister wird der Besitz „Hof des Landrituari“ genannt. 1544 verpfänden Joachim und Ulrich von Barsewisch Nienfelde an Deneke Quadfasel. 1606 kam der Hof aus einem Konkurs des Christoph, genannt de Salzwedel, an die Stadt Seehausen. 1651 kam er als Allodialrittergut an Engel Joachim von Borstel und war mit Neuenfelde verbunden. Nach vielen weiteren Besitzerwechseln gehörte das Gut von 1914 bis 1945 dem Rittmeister a. D. Arthur Wackenroder.[1][4][5] 1804 gab es in Nienfelde ein adliges Gut mit einem Vorwerk namens Meierhof.[6] Auf dem Urmesstischblatt von 1843 heißt der Hof Neu Nieenfelde.[1] Das benachbarte Neuenfelde[7] (das Vorwerk Meierhof) trägt auf dem Urmesstischblatt den Namen Alt Nieenfelde.[8]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Nienfelde aus dem Landkreis Osterburg mit der Stadt Seehausen vereinigt.[9]
Hochwasser 1909
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Februar 1909 brachen der Elbdeich bei Berge und der Schlafdeich bei Kannenberg.[10]:S. 155 Das Rittergut Nienfelde war von Wasser umschlossen und wurde geräumt. Ein Nienfelder Arbeiter hatte zuvor seine Ziege auf den Heuboden gerettet. Links und rechts von ihr hatte er je ein Bund Stroh zum Fressen angebracht. Als er dann Anfang März zurückkam, um nach der Ziege zu sehen, liefen ihm zwei gesunde Ziegenlämmer entgegen. Auch das Muttertier war gesund und hatte alles ohne Komplikationen überstanden. Seit dem 1. März fiel das Wasser langsam.[10]:S. 156
Landwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Bodenreform wird das Rittergut Nienfelde 1945 enteignet. Im Jahre 1954 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ I die LPG „Vorwärts“ Nienfelde.[11] In ihr hatten sich die ersten Neubauern in Seehausen zusammengeschlossen. Sie bewirtschafteten gemeinsam die Flächen des ehemaligen Gutes.[10]:242
Einwohnerentwicklung
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Quelle wenn nicht angegeben:[1]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelischen Christen aus Nienfelde gehörten früher zur Kirchengemeinde Seehausen und damit zur Pfarrei Seehausen mit der Kirche St. Petri.[13] Sie gehören heute zum Kirchspiel Seehausen, das betreut wird vom Pfarrbereich Seehausen[14] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1586–1587, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 173 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 379, 102. Nienfelde (Digitalisat ).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nienfelde im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1586–1587, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ zitiert nach Ernst Haetge: C. Schulze: Geschichte eines alten Besitzes. In: Der Altmärker: Stendaler Tageblatt und Anzeiger. 10. Juli 1936, ZDB-ID 821218-1.
- ↑ Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 230.
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 318 (Digitalisat ).
- ↑ Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 14. Dezember 2019.
- ↑ Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1563, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 213.
- ↑ a b c Kurt Maaß: Chronik Seehausen. Stadt Seehausen (Altmark), Seehausen (Altmark) 2001, DNB 96475956X.
- ↑ Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2066, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 173 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 108 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Seehausen. Abgerufen am 14. Dezember 2019.